Damerau (Adelsgeschlecht)


Damerau ist der Name mehrerer pommerellischer Adelsgeschlechter, die teilweise gleichen Ursprungs sind.
Von (der) Damerau-Dombrowski (Kulmerland)
Um das Jahr 1400 erschien erstmals im Kulmerland ein Geschlecht von der Damerau auf der Burg Rehden (später Adelig Dombrowken genannt), das über mehrere Generationen hinweg als Starosten auf der Burg Rehden saß. Mit Peter von Damerau war ein Vertreter der Familie Starrost in Graudenz.[1] Verschiedene Linien des Geschlechts liefen im Verlauf der Jahrhunderte aus,[2] während die Linie Zukowken-Westpreußen bis in die heutige Zeit fortbesteht. Das Gut Zukowken wurde von der Familie bis 1865 bewirtschaftet.[3]
Persönlichkeiten
- Cäsar von Damerau (* 1848; † 1928) kgl. preuß. Oberst[4]
- Hans von Dambrowski, Vizeadmiral der kaiserl. Marine
- Kurt von Dambrowski, sächs. Oberst, Flügeladjutant
- Joachim Friedrich Wilhelm von Damerau-Dombrowski (1896; † 1943) dt. Oberst,[5] Regimentskommandeur, zul. Generalmajor[6] (posthum)
- Okka von der Damerau, Künstlerin
Wappen
Schild: Auf Rot eine weiße Zinnenmauer, hinter der eine gekrönte, weiß gekleidete Frau hervorwächst, zwei goldene Hörner an den Mund setzend. Helm: Gekrönte Frau wachsend, mit jeder Hand eins der Hörner auf die Heimkrone stützend. Decken: rot und weiß[7] Für die Linie Zukowken ist ein verändertes Wappen nachgewiesen. Schild: Auf Rot eine gekrönte, weiß gekleidete Frau, zwei goldene Hörner an den Mund setzend. Helm: ein wachsender silberner Bärenkopf. Decken: rot und weiß.
Von der Damerau-Woyanowski (Schwetz / Wappenstamm Leliwa)

Das Geschlecht von der Damerau-Woyanowski trägt seinen Namen vom Rittergut Damerau im Kreis Schwetz.
Geschichte
Erste Erwähnung ist für das Jahr 1398 für Clanckow von Woyano nachgewiesen.[8] Im Jahr 1409 war ein Stephan von Damerau Herr auf Woyanow.[9] Vor 1498 siegelte Christoph von der Damerau-Woyanowski („Christoffir von Woynaw“) noch mit dem Stammwappen derer von der Damerau-Dombrowski,[10] bevor sie spätestens ab der Mitte des sechzehnten Jahrhunderts mit dem Wappen Leliwa siegelten. Von ihrem Stammsitz Woyanow breitete sich das Geschlecht in West- und Ostpreußen weiter aus.[11]
Güterbesitz
Güterbesitz ist an folgenden Rittergütern nachgewiesen: Woyanow Krs. Schwetz, Simkau Krs. Schwetz, Czarnica Krs. Konitz, Pynnau, Aweyken, Draulitten.[12]
Wappen
Schild: in Blau ein mit den Hörnern nach oben gekehrter goldener Halbmond, über demselben ein goldener Stern. Helm: gekrönt, sieben Straußenfedern, abwechselnd blau und gold. Decken: blau und gold[13]
Persönlichkeiten
- Cristoffir von Woynaw (vor 1498), Landrichter im Kreis Danzig, Kastellan von Danzig
Von der Damerau (Schlochau)
Geschichte
Das Geschlecht von der Damerau aus dem Raum Schlochau trägt seinen Namen nach dem Rittergut Damerau bei Prechlau.[14]
Wappen
Im Schild ein nach oben offener Mond. Da allein ein Wappensiegelabdruck überliefert ist, ist die Farbgebung nicht bekannt.
Persönlichkeiten
- Georg von der Damerau (um 1466), Starost von Schlochau, Beauftragter des Herzogs von Pommern.[15]
Literatur
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon. II/1, Friedrich Voigt, Leipzig 1860, S. 411.
- G. A. von Mülverstedt, Ad. M. Hildebrandt: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch. Sechsten Bandes Vierte Abtheilung: Abgestorbener Preussischer Adel. Provinz Preussen, Verlag Bauer und Raspe Bes. E. Küster, Nürnberg 1874, S. 12., Tafel 7.
- Iwan Baron von der Damerau-Dambrowski: Waren die „v. Dombrowski“ der Kaschubei „v. Mondri“ oder waren die „v. Mondri“ der Kaschubei „Dombrowski“? Eine heraldisch-genealogische Skizze zur Geschichte des kaschubischen Uradels, Teil 2, in: F. Lorentz, I. Gulgowski-Sanddorf (Hrsg.): Mitteilungen des Vereins für kaschubische Volkskunde, Heft II, Otto Harrassowitz, Leipzig 1908, S. 33 ff.[16][17][18]
- Iwan Baron von der Damerau-Dambrowski: Adelsgeschichten aus dem Erinnerungsschatz der Dombrowski, Kolkow, Zelewski in Pommerellen. in: I. Gulgowski-Sanddorf (Hrsg.): Mitteilungen des Vereins für kaschubische Volkskunde, Heft VIII (Zweiter Band, III. Heft), Otto Harrassowitz, Leipzig 1913, S. 113 ff. PDF
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Deutscher Uradel. 1924. 25.-Jubiläums-Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1923, S. 182 ff. Siehe: FamilySearch (Kostenfrei).
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. Teil A (Uradel). 1941. Dreiunddreißigster Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1940, S. 96 f. Siehe: FamilySearch (Kostenfrei).
Sekundärliteratur
- August Bertling: Die Wachstafeln der Danziger Stadtbibliothek, in: Zeitschrift des Westpreussischen Geschichtsvereins, Heft XI, Verlag Th. Bertling, Danzig 1884, S. 1–64.
- Emilian von Źernicki-Szeliga: Der Polnische Adel und die demselben hinzugetretenen andersländischen Adelsfamilien. General-Verzeichniss. Erster Band, Henri Grand, Hamburg 1900, S. 192.
Einzelnachweise
- ↑ Gottfried Lengnich: Geschichte Der Preußischen Lande / Königlich Polnischen Antheils. Thomas Johann Schreiber, Danzig 1724, S. 49.
- ↑ Iwan Baron von der Damerau-Dambrowski: Waren die „v. Dombrowski“ der Kaschubei „v. Mondri“ oder waren die „v. Mondri“ der Kaschubei „Dombrowski“?. Eine heraldisch-genealogische Skizze zur Geschichte des kaschubischen Uradels. Teil 2, in: F. Lorentz, I. Gulgowski (Hrsg.): Mitteilungen des Vereins für kaschubische Volkskunde, Heft 2, Leipzig 1908, S. 46 f.
- ↑ Siehe Lit.: GGT (A) 1941. Jg. 40, Justus Perthes, Gotha 1940.
- ↑ GGT. Adelige Häuser. Teil A (Uradel). 1937. Justus Perthes, Gotha 1936, S. 143.
- ↑ Joachim Friedrich Wilhelm von Damerau-Dombrowski, Hrsg. Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Niestetal 2025.
- ↑ Matthias Graf von Schmettow: Gedenbuch des deutschen Adels. (Nachtrag), In: Aus dem Deutschen Adelsarchiv, 6; C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1980, S. 9.
- ↑ Siehe Lit.: J. Siebmacher: Abteilung 4, Bd. VI, Preußen, Abgestorbener Adel, Nürnberg 1874, S. 14, Tafel 10.
- ↑ August Bertling: Die Wachstafeln der Danziger Stadtbibliothek, in: Zeitschrift des westpreußischen Geschichtsvereins, 11, 1884, Nr. 56.
- ↑ Siehe Lit.: J. Siebmacher, Abteilung 4, Bd. VI, Preußen, Abgestorbener Adel, Nürnberg 1874, S. 110, Tafel 79.
- ↑ Iwan Baron von der Damerau-Dambrowski: Wannen der von der Damerau de Wojanow. in: I. Gulgowski-Sanddorf (Hrsg.): Mitteilungen des Vereins für kaschubische Volkskunde, Heft I Otto Harrassowitz, Leipzig 1910, S. IV, S. 44 f. S. .112
- ↑ Iwan Baron von der Damerau-Dambrowski, Waren die „v. Dombrowski“ der Kaschubei „v. Mondri“ oder waren die „v. Mondri“ der Kaschubei „Dombrowski“?, Eine heraldisch-genealogische Skizze zur Geschichte des kaschubischen Uradels, Teil 2, in: F. Lorentz, I. Gulgowski (Hrsg.): Mitteilungen des Vereins für kaschubische Volkskunde. Heft 2, Leipzig 1908, S. 46 f.
- ↑ Iwan Baron von der Damerau-Dambrowski, Waren die „v. Dombrowski“ der Kaschubei „v. Mondri“ oder waren die „v. Mondri“ der Kaschubei „Dombrowski“?, Eine heraldisch-genealogische Skizze zur Geschichte des kaschubischen Uradels, Teil 2, in: F. Lorentz, I. Gulgowski (Hrsg.): Mitteilungen des Vereins für kaschubische Volkskunde, Heft 2, Leipzig 1908, S. 46 f.
- ↑ Siehe Lit.: J. Siebmacher, Abteilung 4, Bd. VI, Preußen, Abgestorbener Adel, Nürnberg 1874, S. 110, Tafel 79.
- ↑ Iwan Baron von der Damerau-Dambrowski: Waren die „v. Dombrowski“ der Kaschubei „v. Mondri“ oder waren die „v. Mondri“ der Kaschubei „Dombrowski“?. Eine heraldisch-genealogische Skizze zur Geschichte des kaschubischen Uradels, Teil 2, in: F. Lorentz, I. Gulgowski (Hrsg.): Mitteilungen des Vereins für kaschubische Volkskunde, Heft 2, Leipzig 1908, S. 46 f.
- ↑ Theodor Hirsch u. a.: "Scriptores rerum Prussicarum. Die Geschichtsquellen der preussischen Vorzeit bis zum Untergange der Ordensherrschaft" (Scr. Rer. Prussic). Band IV, Leipzig 1863, 596, 632, 633. Reprint: Verlag Minerva, Frankfurt am Main 1965.
- ↑ Iwan von Dambrowski (1856; † 1922) Pfarrer und Genealoge.
- ↑ Izydor Gulgowski., In: Wikisource.org.
- ↑ Friedrich Lorentz., In: Wikisource.org.