Dambach (Schwarzbach)
| Dambach | ||
![]() Dambach am Spielplatz/Tränkweg | ||
| Daten | ||
| Gewässerkennzahl | DE: 251244 | |
| Lage | Taunus
| |
| Flusssystem | Rhein | |
| Abfluss über | Schwarzbach → Salzbach → Rhein → Nordsee | |
| Quelle | im Wiesbadener Stadtwald nordöstlich des Nerobergs 50° 6′ 12″ N, 8° 14′ 12″ O | |
| Quellhöhe | 225 m ü. NN [1] | |
| Mündung | in Wiesbaden in den SchwarzbachKoordinaten: 50° 5′ 23″ N, 8° 14′ 19″ O 50° 5′ 23″ N, 8° 14′ 19″ O | |
| Mündungshöhe | 116 m ü. NN [1] | |
| Höhenunterschied | 109 m | |
| Sohlgefälle | 61 ‰ | |
| Länge | 1,8 km[2] | |
| Großstädte | Wiesbaden | |
Der Dambach ist ein kleiner, fast zwei Kilometer langer Mittelgebirgsbach im Stadtgebiet der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden, der dem Dambachtal seinen Namen gibt. Er entwässert über den Schwarzbach und den Salzbach in den Rhein.
Verlauf

Der Dambach entspringt im Stadtbezirk Wiesbaden-Nordost im Wiesbadener Stadtwald an der Ostflanke des Nerobergs, der letzten bewaldeten Taunushöhe, 700 Meter vor dem Stadtrand, in der Nähe der um 2011 etwa 250-jährig umgestürzten Melibokus-Eiche. Der Bach fließt nach Süden durch das Dambachtal, ein Wiesental und Naherholungsgebiet nördlich der Innenstadt. Nach rund 200 Metern durchquert der Bach einen kleinen Weiher. Westlich davon befand sich das römische Gehöft „Neresberg“. Anschließend durchquert der Bach einen Spielplatz mit der Alfred-Schulte-Hütte und erreicht nach der Brücke des Tränkwegs das Siedlungsgebiet Wiesbadens zwischen Kapellenstraße im Westen und Freseniusstraße im Osten und fließt durch die Dambachtal-Anlage[3].
Der weitere Verlauf des Dambachs war früher dort, wo jetzt die Straße Dambachtal liegt, und er floss an der Stelle des heutigen Kochbrunnenplatzes mit dem Schwarzbach zusammen.[4] Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde der Dambach an die Mischwasserkanalisation angeschlossen, während Schwarzbach, Rambach, Kesselbach und Wellritzbach eigene Bachkanäle erhielten.[5][6] Der zunächst tiefer gelegene Beginn der Verdolung wurde um 1900[7] an das südliche Ende der Dambachtal-Anlage verlegt. Im Jahr 2002 wurde der Dambach wieder vom Schmutzwasser abgetrennt und unterirdisch dem Bachkanal des Schwarzbachs zugeführt.[8] Letzterer bildet mit den drei anderen Bächen den unterirdischen Salzbachkanal. Der Salzbach entwässert die Innenstadt Wiesbadens Richtung Rhein.
Bauwerke
Alfred-Schulte-Hütte
Am Waldrand steht die denkmalgeschützte Alfred-Schulte-Hütte, die 1937 vom Wiesbadener Verschönerungsverein erbaut und nach dem NSDAP-Oberbürgermeister Alfred Schulte benannt wurde.[9][10]
Forsthaus Dambachtal
Am Rand des Dambachtals steht das denkmalgeschützte Forsthaus Dambachtal. Das repräsentative Gebäude wurde 1895/96 nach Plänen von Felix Genzmer errichtet.[11]
Landschaftspark
Das Dambachtal ist durch den gleichnamigen Landschaftspark geprägt, der 1898 nach Plänen des Stadtbaumeisters Felix Genzmer angelegt wurde. Der Park zeichnet sich durch seinen naturnahen Charakter aus: Die Grenzen zwischen öffentlichem Park, Gartenflächen und angrenzendem Wald verlaufen fließend. Die geschwungenen Wege und das Gelände sind der natürlichen Topografie angepasst. Im unteren Bereich des Tals bilden die als Teil der Parkanlage denkmalgeschützten Grundstücksumfriedungen entlang der Kapellenstraße die Kulisse des Parks. Innerhalb des Parks finden sich zeittypische Staffagebauten, etwa eine Carl Remigius Fresenius gewidmete, als Kulturdenkmal geschützte Büste am südlichen Eingang oder eine Steinsitzbank von 1909 zu Ehren von Franz Kupferberg am Ende des Tals.[12][13]
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Forsthaus, 1908 -
Blick aus dem Dambachtal auf eine der Villen der Kapellenstraße -
Dambachtal mit Blick auf Försterhäuschen, 1917 -
Remigius-Fresenius-Denkmal
Literatur
- Sigrid Russ: Kulturdenkmäler in Hessen Wiesbaden II – Die Villengebiete. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Hessen. 2. Auflage. Band 2. Friedr. Vieweg & Sohn, Braunschweig/Wiesbaden 1996, ISBN 3-528-16236-8.
- Peter Schabe: Felix Genzmer: Architekt des Späthistorismus in Wiesbaden. Wiesbaden 1997, DNB 951429132.
Einzelnachweise
- ↑ a b Stadtplan im Geoportal der Stadt Wiesbaden.
- ↑ Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
- ↑ OpenStreetMap: Dambachtal-Anlage
- ↑ Spielmann 1799. In: Altkarten, Geoportal der Stadt Wiesbaden.
- ↑ Spielmann 1868 und Kanalnetz 1887. In: Altkarten, Geoportal der Stadt Wiesbaden.
- ↑ H. Rahlson: Die Öffentliche Gesundheitspflege Wiesbadens: Von der Stadt Wiesbaden Dargebotene Festschrift. Bergmann, 1908: „während die verhältnismäßig geringe Wassermenge des Dambaches von der Schmutzwasserkanalisation mit aufgenommen wird“
- ↑ Vergleiche Kanalnetz 1887 mit Spielmann 1910. In: Kartenvergleich, Geoportal der Stadt Wiesbaden.
- ↑ Refinanzierung Maßnahme Abtrennung Dambach von Mischwasserkanalisation. In: Politisches Informationssystem Wiesbaden (PIWi), 26. Oktober 2010.
- ↑ Alfred-Schulte-Hütte. MATTIACA Gesellschaft zur Pflege der Stadtgeschichte Wiesbadens e.V.
- ↑ Sabine Müller: Nazi-OB als Namenspate. In: Frankfurter Rundschau, 24. Januar 2019.
- ↑ Rolf Faber: Forsthaus Dambachtal. In: Stadtarchiv Wiesbaden (Hrsg.): Stadtlexikon Wiesbaden.
- ↑ Martina Claire Michel: Dambachtal-Anlage. In: Stadtarchiv Wiesbaden (Hrsg.): Stadtlexikon Wiesbaden.
- ↑ Cornelia Röhlke: Remigius-Fresenius-Denkmal. In: Stadtarchiv Wiesbaden (Hrsg.): Stadtlexikon Wiesbaden.
