Dagwyn Luwsanscharaw
Dagwyn Luwsanscharaw (mongolisch Дагвын Лувсаншарав, englisch Dagvyn Luvsansharav, ᠳᠠᠭᠪᠡᠨ ᠯᠤᠪᠰᠠᠨᠱᠠᠷᠠᠪ, wiss. Transliteration Dagvyn Luvsanšarav; geb. 1. Juni 1927; gest. 25. Mai 2014) war ein mongolischer Sänger, Komponist und Schauspieler.[1]
Leben
Dagwyn Luwsanscharaw wurde 1927 im Sum Bajanchutag im Chentii-Aimag geboren. Bei seiner Geburt gab ihm sein Vater Dagv den Namen Baldandorj, doch später, nachdem er die Ordination zum Mönch erhalten hatte, erhielt er den Namen Luwsanscharaw. Sein Vater liebte das Reiten, war ein Pferdeliebhaber, kämpfte bei Sum-Festen und war Schmied. Seine Mutter, A. Urtnasan, war eine Handwerkerin, die Roben für Mönche und Adlige nähte und Dekorationen für Tempel und Klöster anfertigte. Sein Großvater Tsultem war ein angesehener, gebildeter Mann gewesen.
1939, als im ganzen Land eine Alphabetisierungsbewegung stattfand, lernte er die tibetische und mongolische Schrift, legte eine Prüfung ab und wurde Lehrer an einer Sum-Grundschule, Alphabetisierungslehrer beim Provinzparteikomitee und Fahrer.
Von 1942 bis 1944 arbeitete er als Schauspieler, Musiker und Regisseur beim Arbeiterklub des Chentii-Aimag, dann zog er nach Ulaanbaatar. Von 1945 bis 1949 war er Schauspieler und Sänger am Staatlichen Musiktheater (Улсын хөгжимт театрт), 1949 bis 1952 war Chorlehrer am Staatlichen Musikalischen Dramatischen Theater (Улсын хөгжимт драмын театрын). Von 1952 bis 1954 war er Chorlehrer und künstlerischer Leiter am Chowd-Aimag Musical Drama Theater (Ховд аймгийн хөгжимт драмын театрт). Von 1954 bis 1959 studierte er in der Chorleitungsklasse des Moskauer Konservatorium in Moskau, Sowjetunion. Von 1960 bis 1963 war er Chorlehrer am Staatlichen Musikalischen Dramatischen Theater, dann Künstlerischer Leiter des Staatlichen Opern- und Balletttheaters (Улсын дуурь бүжгийн театрын) von 1963 bis 1975. Seit 1975 war er Leiter und künstlerischer Direktor des staatlichen Volkslied- und Tanzensembles (Улсын ардын дуу бүжгийн чуулгад дарга, UADC) und von 1989 bis 2004 Berater der UADBC tätig. Er starb am 25. Mai 2014. Die Trauerfeier fand am 30. Mai auf seiner Stamm-Bühne, dem Akademischen Opern- und Balletttheater, statt.
Vermächtnis
Anlässlich des 90. Geburtstags organisierte die Mongolische Union der Kunstarbeiter, die D. Luwsanscharaw-Stiftung und seine Kinder 2017 gemeinsam die akademische Konferenz „D. Luwsanscharaw-Studien“ im Mongolischen Theatermuseum. In dieser Zeit fand auch eine Ausstellung mit dem Titel „Leben und Werk von D. Luwsanscharaw“ statt und in der Staatsphilharmonie wurde der nach D. Luwsanscharaw benannte „Erste Wettbewerb professioneller Sänger“ organisiert und auf der Bühne des UDBET wurde ein Gedenkkonzert abgehalten.[2]
Familie
Luwsanscharaw hatte vier Kinder: den Komponisten L. Dawaachuu (Л. Даваахүү), eine Tochter, die Klavierlehrerin an der Staatlichen Musikuniversität ist, eine zweite Tochter, die Mongolisch-Sprachlehrerin ist, und den jüngsten Sohn, den Opernsänger L. Bayarsaichan (Л. Баярсайхан).
Auszeichnungen
- 1951: Verdienter Künstler der Republik Mongolei (БНМАУ-ын гавьяат жүжигчин цол)
- 1963: Staatspreis der Republik (БНМАУ-ын төрийн шагнал)
- 1981: Volkskünstler (БНМАУ-ын Ардын жүжигчин)
- 2000: Held der Arbeit (Монгол улсын Хөдөлмөрийн баатар)
- 2013: Ehrenbürger von Ulaabaatar (Нийслэлийн хүндэт иргэн)
Wirken
Opern
Tanz
Panegyrik
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Musikspiele
Filmmusik
Lieder
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Weblinks
- Нэрт хөгжмийн зохиолч Дагвын Лувсаншарав бурхны оронд заларлаа (Nert khögjmiin zokhiolch Dagvyn Luvsansharav burkhny orond zalarlaa - Der bekannte Komponist Dagvyn Luvsansharav ist verstorben) ikon.mn 2014.
Einzelnachweise
- ↑ Hervé Lacombe: Géographie de l’opéra au XXe siècle. Fayard 2007: S. 201. google books ISBN 978-2-213-62749-6
- ↑ K. K. Thomas: Asian recorder. Recorder Press 1963. google books
- ↑ William A. Brown, Urgunge Onon, B. Shirėndėv: History of the Mongolian People’s Republic. East Asian Research Center, Harvard University: distributed by Harvard University Press 1976: S. 666. books ISBN 978-0-674-39862-7
- ↑ World Marxist review. Progress Books 1989. google books