Das Gebiet der heutigen Neuen Länder war bereits in den 1930ern Zentrum des deutschen Basketballs. Ausgehend von Gera, wo seit mindestens 1934 gespielt wurde, und im Zuge einer allgemeinen Basketballeuphorie nach den Olympischen Sommerspielen 1936 verbreitete sich der Sport unter anderem nach Leipzig, Halle und Dresden. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam der Spielbetrieb in der Sowjetischen Besatzungszone erstmal zum Erliegen, bis 1948 Basketball eine Abteilung im Deutschen Sportausschuß wurde. Mit Beginn der 1950er wurde die Sportart weiter gefördert, 1951 fand das erste DDR-weite Turnier statt. Sieger war die HSG Wissenschaft Halle. 1953 schließlich wurde die Gründung einer Liga beschlossen: insgesamt siebzehn Mannschaften spielten zunächst in zwei regional getrennten (Nord/Süd) Gruppen, die besten sechs zogen in die Finalrunde ein. Erster Meister wurde die HSG HU Berlin, die auch die nächsten acht Meisterschaften für sich gewinnen konnte. 1954/55 gründete man mit der DDR-Liga eine zweite Liga. Nach dem Leistungssportbeschluss 1969 sank das spielerische Niveau der Liga (und der Nationalmannschaft) deutlich und man verlor den Anschluss an Europa und Westdeutschland. Erfolgreichste Mannschaft bis zur Wende war die BSG AdW Berlin, die in 16 Jahren 12 Meisterschaften und 10 DBV-Pokalsiegen einfahren konnte.
In den folgenden Jahren konnte sich kein Verein aus der ehemaligen Oberliga in die höheren Spielklassen spielen. Erst 1997 gelang dem SSV Einheit Weißenfels, Dritter der Zwischenrunde 1991, der Einzug in die 2. Basketball-Bundesliga und 1999 sogar als erstem ostdeutschen Verein der Aufstieg in die Bundesliga, 2004 sogar der Gewinn der FIBA EuroCup Challenge. Weitere erfolgreiche ehemalige DDR-Oberligisten sind die Uni-Riesen Leipzig (ehemals HSG K-M-U Leipzig; zwischen 2010 und 2017 Mitglied der ProB und ProA), Science City Jena (entstanden aus Teilen des USV Jena, ehemals HSG Jena, und Carl Zeiss Jena; 2007/08 und seit 2016 Bundesligist) und die Dresden Titans (entstanden aus Teilen des USV TU Dresden; seit 2012 ProA und ProB).
Der Meister der Oberliga war berechtigt, am FIBA Europapokal der Landesmeister der Landesmeister teilzunehmen. Bereits bei der Gründung des Wettbewerbs 1958, zwei Jahre vor einem Vertreter des DBB, war die HSG Wiss. HU Berlin berechtigt, an der Qualifikation teilzunehmen. Die erfolgreichste Mannschaft war der ASK Vorwärts Leipzig, der es 1967 unter die acht besten Teams Europas schaffte und nur knapp den Einzug ins Halbfinale verpasste. An der erstmaligen Austragung des FIBA Europapokals der Pokalsieger1966 nahm kein DBV-Vertreter teil, im zweiten Jahr des Wettbewerbs erreichte die ASK Leipzig das Halbfinale. Nach dem Leistungssportbeschluss 1969 nahm kein Verein mehr an einem europäischen Wettbewerb teil, bis die HSG TU Magdeburg1990 am (europäisch drittklassigen) Korać-Cup teilnahm.
Basketball in der DDR – Zeittafel im Archiv Basketball Mitteldeutschland des Förderverein Sportschulen Basketball Halle e.V.
Einzelnachweise
↑Christian Schwager: „Wir waren in Kienbaum, als es hieß: Das war’s“. In: berliner-zeitung.de. 13. September 2013, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 1. Mai 2018.@1@2Vorlage:Toter Link/www.berliner-zeitung.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)