Długie (Strzelce Krajeńskie)
Długie (deutsch Dolgen) ist ein Dorf in der Stadt- und Landgemeinde Strzelce Krajeńskie im Powiat Strzelecko-Drezdenecki (Friedeberg-Driesener Kreis) der polnischen Woiwodschaft Lebus.
Geographische Lage
Długie (Dolgen) liegt in der Neumark am südlichen Rand des Liebsees, etwa zehn Kilometer nordöstlich der Stadt Strzelce Krajeńskie (deutsch Friedeberg) und 34 Kilometer nordöstlich von Gorzów Wielkopolski (Landsberg an der Warthe).
Geschichte

Im Jahr 1337 wird das Dorf Dolgen eine wüste Dorfstätte genannt.[1] Einem zu Friedeberg ausgefertigten Lehnsbrief zufolge befand sich die wüste Feldmark Dolge 1499 im Besitz des Adelsgeschlecht Bornstaedt in Woldenberg.[2] 1608 wird ein neu erbautes Dorf Dolgen erwähnt.[1][3] Es gehörte zu einem Rittergut, das die Familie Bornstedt besaß, befand sich 1644 im Besitz der Adelsfamilie von Billerbeck und 1718 im Besitz des Johann Friedrich von Bornstädt (auch von Bornstaedt).[4] Am Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte das Gut der Familie von Sack und kam danach durch Einheiratung an den Hauptmann Ludwig Ernst von Brand auf Gut Lauchstädt.[3] 1828 befand sich Dolgen im Besitz der Frau Karoline Friederike Elisabeth von Brand,[5] geb. von Sack, Witwe des Hauptmanns von Brand.[6] Im Dorf gab es zeitweise eine Stärkefabrik.[4]
1907 war Adolf von Brand (1876–1945) der Gutsbesitzer, er starb mit seiner Ehefrau Erika von Waldow in den letzuten Kriegstagen auf der Flucht. Letzter Besitzer vor 1945 wurde Ingo von Brand (1908–1979),[4] der mit seiner Familie dann im Stift Fischbeck bei Rinteln/Weser und zuletzt in Bad Pyrmont lebte.[7]
Politische Historie
Bis 1945 gehörte das Dorf zum Landkreis Friedeberg Nm., von 1816 bis 1938 im Regierungsbezirk Frankfurt der preußischen Provinz Brandenburg, von Oktober 1938 bis 1945 im Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen der Provinz Pommern.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt. Bald darauf wurde Dolgen unter polnische Verwaltung gestellt. In der Folgezeit wurden die Einwohner Dolgens von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde vertrieben und durch Polen ersetzt. Die deutsche Ortschaft Dolgen wurde in Długie umbenannt.
Kirchspiel
Die bis 1945 evangelische Dorfkirche war eine Filiale von Lauchstädt. Das Patronat über die Kirche übte im 19. Jahrhundert der Gutsbesitzer aus.
Einwohnerzahlen
- 1840: 199[8]
- 1858: 194[1]
- 1871: 78[9]
- 1925: 212, ausschließlich Evangelische[10]
- 1933: 166[11]
- 1939: 148[11]
Literatur
- W. Riehl und J. Scheu (Hrsg.): Berlin und die Mark Brandenburg mit dem Markgrafenthum Nieder-Lausitz in ihrer Geschichte und in ihrem gegenwärtigen Bestande. Berlin 1861, S. 458.
- Heinrich Berghaus: Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder-Lausitz, Band 3, Brandenburg 1856, S. 475 und S. 477.
Weblinks
- Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft: Die Gemeinde Dolgen im ehemaligen Kreis Friedeberg in Pommern (2011)
- Norbert Gschweng: Dolgen, Kreis Friedeberg
Fußnoten
- ↑ a b c Riehl und Scheu (Berlin 1861), S. 458.
- ↑ Karl Kletke: Regestae Historiae Neomarchicae. Die Urkunden zur Geschichte der Neumark und des Landes Sternberg, in Auszügen mitgetheilt. Band 2, Berlin 1868, S. 365.
- ↑ a b Berghaus (1856), S. 475.
- ↑ a b c Dolgen. In: Gschweng.de.
- ↑ Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel). 1905. Sechster Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1904, S. 150–151.
- ↑ E. v. Eickstedt: Beiträge zu einem neuen Landbuch der Marken Brandenburg. Magdeburg 1840, S. 512.
- ↑ Walter von Hueck, Klaus von Andrian-Werburg, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser. A (Uradel). 1990. Band XXI, Band 98 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1990, ISSN 0435-2408, S. 75–76.
- ↑ Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Frankfurt a. d. Oder. Aus amtlichen Quellen zusammengestellt. Frankfurt a. d. O. 1844, S. 67, Nr. 39.
- ↑ Preußisches Statistisches Landesamt: Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Brandenburg und ihre Bevölkerung. Berlin 1873, S. 138, Nr. 22.
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 24. Januar 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b Michael Rademacher: Friedeberg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
Koordinaten: 52° 55′ N, 15° 40′ O