Dörnbach (Rockenhausen)

Dörnbach
Wappen der ehemaligen Gemeinde Doernbach
Koordinaten: 49° 37′ N, 7° 48′ O
Höhe: 240 m ü. NHN
Fläche: 4,2 km²
Einwohner: 648 (31. Dez. 2007)[Ohne Beleg]Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland/Wartung/NoEinwQuelle
Eingemeindung: 10. Juni 1979
Postleitzahl: 67806
Vorwahl: 06361
Dörnbach (Rheinland-Pfalz)
Dörnbach (Rheinland-Pfalz)
Lage von Dörnbach in Rheinland-Pfalz
Blick auf Dörnbach vom Spielplatz oberhalb des Imsweilerwegs
Blick auf Dörnbach vom Spielplatz oberhalb des Imsweilerwegs
Steinkreuz im Eicheler-Wald

Dörnbach ist ein Stadtteil der im rheinland-pfälzischen Donnersbergkreis liegenden Stadt Rockenhausen.

Lage

Dörnbach liegt etwa vier Kilometer südwestlich der Kernstadt Rockenhausen im Nordpfälzer Bergland. Der gleichnamige Bach, ein orographisch linker Nebenfluss der Alsenz, streift den nordöstlichen Siedlungsrand. Mitten durch den Ort fließt der Wetzenbach, der dort in den Dörnbach mündet.

Geschichte

Die älteste erhaltene Erwähnung des Ortes stammt aus dem 12. Jahrhundert.[1] Anfangs lautete der Name des Ortes Duringebach, was übersetzt so viel wie „Bach des Düring“ hieß und möglicherweise auf eine Besiedlung aus Thüringen hinweist.[2][3] Das Kloster Otterberg war im Ort begütert.[4]

Bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte der Ort zur Herrschaft Reipoltskirchen. Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Dörnbach in den Kanton Rockenhausen eingegliedert. Ab 1816 gehörte der Ort zu Bayern. Von 1818 bis 1862 war Dörnbach Bestandteil des Landkommissariat Kirchheim, das anschließend in ein Bezirksamt umgewandelt wurde. Am 1. Dezember 1900 wechselte die Gemeinde in das neu geschaffene Bezirksamt Rockenhausen. 1928 hatte Dörnbach 580 Einwohner, die in 122 Wohngebäuden lebten. Die Katholiken gehörten seinerzeit zur Pfarrei von Imsweiler, die Protestanten zu derjenigen von Rockenhausen.[5] Ab 1938 war der Ort Bestandteil des Landkreises Rockenhausen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Dörnbach innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wechselte der Ort in den neu geschaffenen Donnersbergkreis, drei Jahre später wurde er zudem Bestandteil der ebenfalls neu gebildeten Verbandsgemeinde Rockenhausen. Am 10. Juni 1979 wurde Dörnbach schließlich in die Nachbarstadt Rockenhausen eingemeindet.[6]

Politik

Ortsbezirk

Dörnbach ist als Ortsbezirk ausgewiesen und wird von einem Ortsbeirat und einen Ortsvorsteher politisch vertreten.[7]

Ortsbeirat

Der Ortsbeirat besteht aus neun Mitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsvorsteher als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im gewählten Ortsbeirat:

Wahl SPD CDU Gesamt
2024 per Mehrheitswahl 9 Sitze[8]
2019 6 3 9 Sitze[9]

Ortsvorsteher

Georg Nickel (SPD) wurde am 14. August 2019 Ortsvorsteher von Dörnbach.[10] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 85,56 % gewählt worden.[11] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 wurde er als einziger Bewerber mit 76,7 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[12]

Nickels Vorgänger Uwe Bals (SPD) hatte das Amt im Juni 2005 von Siegfried Müller übernommen und kandidierte nach Wiederwahlen in den Jahren 2009 und 2014 bei der Kommunalwahl 2019 nicht erneut als Ortsvorsteher.[13][10]

Wappen

Blasonierung: In Rot einen schwarzen Dornenkranz mit einem silbernen Wellenbalken.

Das Wappen wurde am 27. Oktober 1952 vom Ministerium des Innern in Mainz genehmigt.

Das Wappen ist ein redendes Wappen: Der Ortsname Dörnbach wird mit einem Dornenkranz und einem Wellenbalken als Bach dargestellt. Das Wappen ist erstmals im 18. Jahrhundert als Gerichtssiegel in Gebrauch gewesen.

Infrastruktur

Durch den Ort verläuft die Kreisstraße 7, die ihn mit der südöstlich des Siedlungsgebietes verlaufenden Bundesstraße 48 verbindet. Mit drei Hofanlagen – zwei davon in der Hauptstraße und einer in der Hügelstraße – sowie einem Wegekreuz befinden sich vor Ort insgesamt vier Objekte, die unter Denkmalschutz stehen.[14]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kulturdenkmäler

Ein Steinkreuz, welches auch als „Mordstein“ bezeichnet wird, steht im Eicheler-Wald am Feldweg zwischen Hügelstraße und Dörrmoschel. Das Kreuz stammt der Inschrift „17 ZZ“ in alter Schreibweise zufolge aus dem Jahre 1522 und ist somit das älteste Steinkreuz der Pfalz.[15] Bei dem Steinkreuz handelt es sich vermutlich um einen Sühnestein, der als Erinnerungsmal für einen Mord errichtet wurde.[16]

Straußjugend

Die Straußjugend organisiert verschiedene gesellschaftliche Veranstaltungen in Dörnbach, wie z. B. die jährlich stattfindende Kerwe mit kulturellen Höhepunkten, wie dem Kerweumzug und der Kerweredd.

Söhne und Töchter von Dörnbach

Literatur

  • Egon Busch, Werner Thiel: Dörnbach: Chronik eines Nordpfälzer Dorfes. Herausgegeben von der Stadt Rockenhausen, Rockenhausen 1998, ISBN 3-926306-20-3
Commons: Dörnbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. doernbach.net: Herzlich Willkommen auf den Dörnbacher Internetseiten. Abgerufen am 4. Februar 2018.
  2. rockenhausen.de: Rockenhausen-Dörnbach. Abgerufen am 4. Februar 2018.
  3. doernbach.net: Die Gründung. Abgerufen am 4. Februar 2018.
  4. Jürgen Keddigkeit, Michael Werling, Rüdiger Schulz und Charlotte Lagemann: Otterberg, St. Maria. Zisterzienserabtei Otterburg. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hrsg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden, Band 3: M–R. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2015. ISBN 978-3-927754-78-2, S. 524–587 (538).
  5. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 785–786 (Digitalisat).
  6. Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 177 (PDF; 2,8 MB).
  7. Stadt Rockenhausen: Hauptsatzung. (PDF) § 2. Stadt Rockenhausen, 12. Juli 2019, abgerufen am 24. August 2019.
  8. Wahl zum Ortsbeirat (Mehrheitswahl): 9. Juni 2024, Dörnbach. Verbandsgemeinde Nordpfälzer Land, abgerufen am 31. August 2025.
  9. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2019 Dörnbach. Abgerufen am 24. August 2019.
  10. a b Konstituierende (1. öffentliche) Sitzung des Ortsbeirates des Stadtteils Dörnbach. In: Rats- und Bürgerinformationssystem. Verbandsgemeinde Nordpfälzer Land, 14. August 2019, abgerufen am 31. August 2025.
  11. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 24. August 2019 (siehe Nordpfälzer Land, Verbandsgemeinde, vorletzte Ergebniszeile).@1@2Vorlage:Toter Link/www.wahlen.rlp.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  12. Wahl zum Ortsvorsteher: 9. Juni 2024, Dörnbach. Verbandsgemeinde Nordpfälzer Land, abgerufen am 31. August 2025.
  13. Rainer Knoll: Bals hört auf, Nickel tritt an. In: Die Rheinpfalz. Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, 11. Dezember 2018, abgerufen am 24. August 2019.
  14. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Donnersbergkreis. Mainz 2024, S. 46 f. (PDF; 5,3 MB).
  15. Schnabel, Berthold.: Steinkreuze in der Nordpfalz. Nordpfälzischer Geschichtsverein, 1976, OCLC 632546750.
  16. Werner Thiel: Dörnbach: Chronik eines Nordpfälzer Dorfes. Hrsg.: Stadt Rockenhausen, Ortsteil Dörnbach. Stadt Rockenhausen, Rockenhausen 1998, ISBN 3-926306-20-3.