Cyclocross-Weltmeisterschaften 2025

Das Gelände des Parc du Val de Souchez während der Weltmeisterschaften

Die Cyclocross-Weltmeisterschaften 2025 wurden vom 31. Januar bis 2. Februar im nordfranzösischen Liévin ausgetragen. Es waren die ersten Cyclocross-Weltmeisterschaften in dieser Stadt. Gemeldet waren 291 Fahrerinnen und Fahrer aus 25 nationalen Verbänden.[1]

In der Elite verteidigten Mathieu van der Poel und Fem van Empel ihre Titel. Van der Poel errang seinen insgesamt siebten Weltmeistertitel, womit er den Rekord Erik De Vlaemincks einstellte; van Empel gewann ihren dritten Titel in Folge.

Ablauf

Wie auch im Jahr zuvor wurden sechs Rennen in den Kategorien Elite, Unter 23 und Junior ausgetragen (jeweils bei Männern und Frauen) und zusätzlich eine Mixed-Staffel.[2]

  • Freitag, 31. Januar: Mixed-Staffel
  • Sonnabend, 1. Februar: Juniorinnen, Männer U23, Frauen Elite
  • Sonntag, 2. Februar: Junioren, Frauen U23, Männer Elite

Der Parcours lag im Val de Souchez genannten Park am Stadtrand, dem Austragungsort des Cyclocross Liévin, der von 2003 bis 2012 mehrfach im Kalender des UCI-Cyclocross-Weltcups gestanden hatte. Start und Ziel waren auf der Rue du Percot.[3][4] Der Ort war vom französischen Verband aufgrund seiner Nähe zu Belgien und den Niederlanden ausgewählt worden, wo Cyclocross sehr populär ist.[5]

Das Wetter war sonnig, wobei der Boden morgens noch hartgefroren war, dann im Laufe des Tages aufweichte und den Parcours schwieriger machte. Dies erklärt die Tatsache, dass die Junioren-Rennen jeweils eine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit als die der Elite aufwiesen. Nach Angaben der Organisatoren wurden die Titelkämpfe über die drei Tage von 50.000 Zuschauern besucht, davon 35.000 allein am Sonntag.[6]

Ergebnisse

Mixed-Staffel

Siegerehrung der Mixed-Staffel
Platz Land Fahrer Fahrerinnen Zeit (min)
1 Großbritannien Großbritannien Thomas Mein
Oscar Amey
Milo Wills
Zoe Bäckstedt
Cat Ferguson
Maia Roche
50:03
2 Italien Italien Gioele Bertolini
Stefano Viezzi
Mattia Agostinacchio
Sara Casasola
Lucia Bramati
Giorgia Pellizotti
+ 0:02
3 Frankreich Frankreich Joshua Dubau
Jules Simon
Florian Fery
Hélène Clauzel
Célia Gery
Zélie Lambert
+ 0:05

Zeitpunkt: 31. Januar 2025, 12:30 Uhr

Es nahmen 10 Mannschaften teil, außer den Medaillengewinner noch die Vereinigten Staaten, Tschechien, Belgien, Kanada, Spanien, Japan, und Rumänien. Mannschaften aus deutschsprachigen Ländern waren nicht am Start, auch die Niederlande enthielten sich erneut.[7]

Großbritannien begann als einzige Mannschaft mit einer Frau in Person von Zoe Bäckstedt, die die Runde als Neunte beendete. Da ihre Zeit aber die schnellste aller Frauen sein sollte, hatte sie eine gute Grundlage für die folgende Aufholjagd gelegt, die Thomas Mein auf der letzten Runde vollendete. Die Vereinigten Staaten führten vor der letzten Runde noch das Rennen an und verpassten mit acht Sekunden Rückstand knapp das Podium. Die übrigen Mannschaften waren weit abgeschlagen, insbesondere wurde der sechste Rang Belgiens als Enttäuschung gewertet.[8]

Juniorinnen

Siegerehrung des Juniorinnen-Rennens
Platz Name Zeit (min)
1 FrankreichFrankreich Lise Revol 45:25
2 Tschechien Barbora Bukovská + 0:11
3 Kanada Rafaelle Carrier + 1:43
4 Schweiz Anja Grossmann + 1:53
5 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Lidia Cusack gl. Zeit
6 NiederlandeNiederlande Mae Cabaca + 2:27
7 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Alyssa Sarkisov gl. Zeit
8 Tschechien Lucie Grohová + 2:31
9 ItalienItalien Giorgia Pellizotti + 2:35
10 FrankreichFrankreich Lison Desprez + 2:56

Zeitpunkt: 1. Februar 2025, 11:00 Uhr

Es gab 42 Fahrerinnen aus 15 Nationen, das Rennen ging über fünf Runden. Lise Revol gewann in der ersten Runde einen Vorsprung von 20 Sekunden auf den Rest des Felds. Barbora Bukovská, die einen schlechten Start erwischt hatte, konnte nach langer Aufholjagd zu Revol aufschließen; die übrigen Fahrerinnen waren zu diesem Zeitpunkt schon weit abgeschlagen. In der vierten Runde wähnte sich Bukovská als Siegerin eines Zielsprints, wurde aber von der Glocke eines Besseren belehrt. Am Ende der Schlussrunde erwies sich Revol als die stärkere. Den Kampf um die Bronzemedaille gewann Weltcup-Siegerin Rafaelle Carrier gegen zwei andere Fahrerinnen.[9]

Weitere Platzierungen:

Schweiz Chiara Mettier (14.)
OsterreichÖsterreich Klara Dworatzek (40.)

Männer U23

Tibor Del Grosso während des Rennens
Platz Name Zeit (min)
1 Niederlande Tibor Del Grosso 56:26
2 Belgien Kay De Bruyckere + 0:56
3 Belgien Jente Michels + 1:05
4 ItalienItalien Stefano Viezzi + 1:32
5 Belgien Seppe Van Den Boer + 2:10
6 FrankreichFrankreich Aubin Sparfel + 2:29
7 FrankreichFrankreich Jules Simon + 2:34
8 Frankreich Léo Bisiaux + 2:35
9 Belgien Viktor Vandenberghe gl. Zeit
10 FrankreichFrankreich Nathan Bommenel + 2:46

Zeitpunkt: 1. Februar 2025, 13:00 Uhr

Es gab 49 Fahrerinnen aus 17 Nationen, das Rennen ging über sieben Runden. Der Titelverteidiger und ungeschlagene U23-Weltcupsieger Tibor Del Grosso nahm schon in der ersten Runde Abstand von seinen Konkurrenten und fuhr einen überlegenen Sieg heraus. Auf den Plätzen zwei und drei lagen lange Zeit der U23-Europameister Jente Michels und der Junioren-Weltmeister des Vorjahres Stefano Viezzi. Auf den letzten beiden Runden wurden sie jedoch noch von Kay De Bruyckere überholt.

Weitere Platzierungen:

Deutschland Silas Kuschla (26.), Hannes Degenkolb (30.), Max Heiner Oertzen (31.), Eike Behrens (32.)
Schweiz Matteo Oppizzi (41.), Nicolas Halter (42.)

Frauen Elite

Fem van Empel während des Rennens
Platz Name Zeit (min)
1 Niederlande Fem van Empel 54:29
2 Niederlande Lucinda Brand + 0:18
3 Niederlande Puck Pieterse + 1:09
4 Niederlande Inge van der Heijden + 1:31
5 Ungarn Kata Blanka Vas + 1:56
6 Italien Sara Casasola + 2:11
7 Niederlande Ceylin del Carmen Alvarado + 2:36
8 Frankreich Hélène Clauzel + 2:51
9 Belgien Sanne Cant + 2:53
10 Frankreich Amandine Fouquenet + 2:58

Zeitpunkt: 1. Februar 2025, 15:00 Uhr

Es gab 35 Fahrerinnen aus 12 Nationen, das Rennen ging über sechs Runden. Rekordweltmeisterin Marianne Vos hatte verletzungsbedingt absagen müssen.[10]

Das Feld zog sich schnell auseinander, und in der zweiten Runde bildete sich ein Führungstrio aus Fem van Empel, Puck Pieterse und Lucinda Brand. Während Pieterse ab der Mitte des Rennens allmählich zurückfiel, lieferten sich van Empel und Brand bis in die Schlussrunde ein enges Duell. Am letzten kurzen Anstieg zur Zielgeraden ging Brand die Kraft aus, und van Empel erhielt einen entscheidenden Vorsprung. Das Podium war damit dasselbe wie im Jahr zuvor.[11]

Weitere Platzierungen:

Deutschland Elisabeth Brandau (18.)
OsterreichÖsterreich Nadja Heigl (27.)

Junioren

Mattia Agostinacchio während des Rennens
Platz Name Zeit (min)
1 ItalienItalien Mattia Agostinacchio 45:47
2 FrankreichFrankreich Soren Bruyère-Joumard + 0:12
3 ItalienItalien Filippo Grigolini + 0:30
4 SpanienSpanien Benjamin Noval + 0:31
5 Belgien Mats Vanden Eynde + 0:39
6 GroßbritannienBritish Cycling Oscar Amey + 0:52
7 FrankreichFrankreich Soen Le Pann + 1:08
8 NiederlandeNiederlande Michiel Mouris gl. Zeit
9 FrankreichFrankreich Florian Fery + 1:10
10 GroßbritannienBritish Cycling Milo Wills + 1:16

Zeitpunkt: 2. Februar 2025, 11:00 Uhr

Es gab 68 Fahrer aus 22 Nationen, das Rennen ging über sechs Runden. Der Boden war zu Beginn noch gefroren, taute aber während des Rennens allmählich auf. Den tückischen Bedingungen fiel der EM-Zweite Valentin Hofer zum Opfer, der das Rennen in der ersten Runde anführte, aber nach einem harten Sturz aufgeben musste. In einem abwechslungsreichen Rennen übernahmen Mattia Agostinacchio, Oscar Amey, Benjamin Noval und Soren Bruyère-Joumard zeitweise die Spitzenposition. Agostinacchio, der nach einem Sturz mit gebrochenem Schuh unterwegs war, fuhr eine starke Schlussrunde und wandelte einen 12-sekündigen Rückstand auf Bruyère-Joumard in einen ebenso großen Vorsprung um. Filippo Grigolini kämpfte sich nach mäßigem Start konstant nach vorne und gewann den Streit um Bronze gegen Noval.[12]

Weitere Platzierungen:

Deutschland Benedikt Benz (31.), Luan Elsäßer (37.), Niclas Look (46.), Anton Kochanowski (49.), Tobias Schreiber (55.)
OsterreichÖsterreich Michael Hettegger (51.), Valentin Hofer (DNF)
Schweiz Levin Näf (53.)
Luxemburg Jonah Flammang-Lies (57.), Lennox Papi (DNF)

Frauen U23

Zoe Bäckstedt während des Rennens
Platz Name Zeit (min)
1 Vereinigtes Konigreich Zoe Bäckstedt 45:42
2 Luxemburg Marie Schreiber + 0:39
3 Niederlande Leonie Bentveld + 1:20
4 Frankreich Célia Gery + 1:51
5 Kanada Isabella Holmgren + 2:17
6 Slowakei Viktória Chladoňová + 3:38
7 FrankreichFrankreich Amandine Muller + 3:59
8 Vereinigtes Konigreich Ella Maclean-Howell + 4:23
9 Vereinigtes Konigreich Imogen Wolff + 4:41
10 Tschechien Simona Spěšná + 4:48

Zeitpunkt: 2. Februar 2025, 13:00 Uhr

Es gab 45 Fahrerinnen aus 19 Nationen, das Rennen ging über fünf Runden. Titelverteidigerin Zoe Bäckstedt setzte sich in der zweiten Runde von der Konkurrenz ab und fuhr einen ungefährdeten Sieg ein. Auch sonst herrschten klare Verhältnisse, die ersten Zehn waren fast fünf Minuten auseinander. Marie Schreiber holte nach Claude Michely 1985 die zweite WM-Medaille für Luxemburg. Mit Leonie Bentveld als Dritter war das Podium identisch mit dem des U23-Weltcups.[13]

Weitere Platzierungen:

OsterreichÖsterreich Nora Fischer (23.)
Schweiz Jana Glaus (24.)
Deutschland Kaija Budde (28.)

Männer Elite

Mathieu van der Poel auf dem Weg zu seinem siebten WM-Titel
Platz Name Zeit (h)
1 Niederlande Mathieu van der Poel 1:02:44
2 Belgien Wout van Aert + 0:45
3 Belgien Thibau Nys + 1:06
4 Niederlande Joris Nieuwenhuis + 1:15
5 Belgien Emiel Verstrynge + 1:53
6 Belgien Toon Aerts + 1:56
7 Belgien Michael Vanthourenhout + 2:00
8 Belgien Joran Wyseure + 2:03
9 Niederlande Lars van der Haar + 2:09
10 Belgien Laurens Sweeck + 2:28

Zeitpunkt: 2. Februar 2025, 15:00 Uhr

Es gab 45 Fahrer aus 15 Nationen, das Rennen ging über acht Runden. Mathieu van der Poel setzte sich schon zu Beginn vom Feld ab, fuhr die schnellste Runde des Rennens, baute seinen Vorsprung anschließend auf rund eine Minute aus und gewann ungefährdet das Rennen. Der dreimalige Weltmeister Wout van Aert hatte sich kurzfristig für eine Teilnahme entschieden,[14] musste aus der vierten Startreihe das Rennen aufnehmen und benötigte zwei Runden, um zu den nächsten Verfolgern van der Poels aufzuschließen. Diese ließ er fünf Runden vor Schluss ebenfalls hinter sich. Im Rennen um Bronze setzte sich Europameister Thibau Nys gegen Joris Nieuwenhuis durch.[15]

Weitere Platzierungen:

Schweiz Kevin Kuhn (16.), Gilles Mottiez (31.), Lars Sommer (32.), Loris Rouiller (36.), Luke Wiedmann (DNF)
Deutschland Marcel Meisen (27.), Luca Harter (34.), Jonas Köpsel (DNF)

Medaillenspiegel

Platz Land Gold Silber Bronze Gesamt
1 Niederlande Niederlande 3 1 2 6
2 Großbritannien Großbritannien 2 0 0 2
3 Frankreich Frankreich 1 1 1 3
Italien Italien 1 1 1 3
5 Belgien Belgien 0 2 2 4
6 Luxemburg Luxemburg 0 1 0 1
Tschechien Tschechien 0 1 0 1
8 Kanada Kanada 0 0 1 1
Gesamt 7 7 7 21

Aufgebote

Bund Deutscher Radfahrer

  • Männer: Marcel Meisen, Luca Harter, Jonas Köpsel
  • Frauen: Elisabeth Brandau
  • Männer U23: Hannes Degenkolb, Eike Behrens, Max Heiner Oertzen, Silas Kuschla
  • Frauen U23: Kaija Budde
  • Junioren: Benedikt Benz, Tobias Schreiber, Anton Kochanowski, Luan Elsäßer, Niclas Look
  • Juniorinnen: Klara Dworatzek

Österreichischer Radsportverband

  • Frauen: Nadja Heigl
  • Frauen U23: Nora Fischer
  • Junioren: Valentin Hofer, Michael Hettegger

Swiss Cycling

  • Männer: Kevin Kuhn, Loris Rouiller, Lars Sommer, Gilles Mottiez, Luke Wiedmann
  • Männer U23: Nicolas Halter, Matteo Oppizzi
  • Frauen U23: Jana Glaus
  • Junioren: Levin Näf
  • Juniorinnen: Anja Grossmann, Chiara Mettier

Fédération du Sport Cycliste Luxembourgeois

  • Frauen U23: Marie Schreiber
  • Junioren: Jonah Flammang-Lies, Lennox Papi, Yannis Lang
Commons: Cyclocross-Weltmeisterschaften 2025 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Meldeliste der Cyclocross-WM 2025. Union Cycliste Internationale, 28. Januar 2025;.
  2. 2025 Uci Cyclo-Cross World Championships. In: lievin2025.com/. Abgerufen am 14. April 2024 (englisch).
  3. Découvrez le circuit. Championnats du Monde Cyclo-cross 2025, 9. Februar 2024; (französisch).
  4. UCI Cyclocross World Cup 2002-2003 (Memento vom 6. Oktober 2003 im Internet Archive)
  5. Mondiaux 2024 de cyclo-cross : Liévin emporte la candidature française, la déception est énorme à Besançon. France 3, 12. September 2019; (französisch).
  6. Un énorme succès pour cette édition 2025. Liévin 2025, 2. Februar 2025; (französisch).
  7. Dit zijn de Nederlandse selecties voor het WK veldrijden 2025, geen TeamNL op Mixed Relay. Wielerflits, 26. Januar 2025; (niederländisch).
  8. WK veldrijden 2025 in Liévin: Britten pakken goud in de Mixed Relay, onthutsend optreden België. Wielerflits, 31. Januar 2025; (niederländisch).
  9. Lise Revol takes home win in thrilling junior women's race at Cyclo-cross World Championships. CyclingNews, 1. Februar 2025; (englisch).
  10. Marianne Vos moet passen voor WK veldrijden. Wielerflits, 28. Januar 2025; (niederländisch).
  11. Van Empel schüttelt Brand am letzten Hügel ab und feiert Hattrick. Radsport-News, 1. Februar 2025;.
  12. Mattia Agostinacchio wins gripping junior men's race for Italy at Cyclo-cross World Championships. CyclingNews, 2. Februar 2025; (englisch).
  13. Bäckstedt erneut U23-Weltmeisterin im Cross – Budde in Top-30. Bund Deutscher Radfahrer, 2. Februar 2025;.
  14. Wout Van Aert makes surprise decision to challenge Mathieu van der Poel at cyclocross World Championships. CyclingNews, 26. Januar 2025; (englisch).
  15. Van der Poel auch bei Cross-WM nicht zu schlagen. Bund Deutscher Radfahrer, 2. Februar 2025;.

Koordinaten: 50° 24′ 44″ N, 2° 47′ 54″ O