Cumhur Ersümer

Mustafa Cumhur Ersümer (* 29. Oktober 1952 in Çanakkale) ist ein türkischer Politiker der Anavatan Partisi (ANAP), der unter anderem zwischen 1999 und 2000 stellvertretender Ministerpräsident war.

Leben

Mustafa Cumhur Ersümer, Sohn von Adem Haluk und Şerife Şükran Ersümer, absolvierte ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Istanbul und nahm nach dessen Abschluss eine Tätigkeit als Rechtsanwalt auf. Bei der Parlamentswahl am 29. November 1987 wurde er für die Mutterlandspartei ANAP (Anavatan Partisi) erstmals zum Mitglied der Großen Nationalversammlung TBMM (Türkiye Büyük Millet Meclisi) gewählt und vertrat in dieser bis zum 20. Oktober 1991 die Interessen von Çanakkale. Er war zeitweise Mitglied des 1994 gegründeten Obersten Rundfunk- und Fernsehrates RTÜK (Radyo ve Televizyon Üst Kurulu), der Regulierungsbehörde für den privaten Rundfunk. Er wurde bei der Parlamentswahl am 24. Dezember 1995 für Çanakkale abermals zum Mitglied der Großen Nationalversammlung gewählt, der er nach seiner Wiederwahl am 18. April 1999 bis zum 3. Oktober 2002 angehörte.

Am 30. Juni 1997 wurde er in das Kabinett Yılmaz III berufen und bekleidete in diesem bis zum 11. Januar 1999 den Posten als Minister für Energie und natürliche Ressourcen (Enerji ve Tabii Kaynaklar Bakanı).[1] Das Amt des Ministers für Energie und natürliche Ressourcen übernahm er vom 28. Mai 1999 bis zu seiner Ablösung durch Zeki Çakan[2] am 27. April 2001 auch im Kabinett Ecevit V. Darüber hinaus bekleidete er im Kabinett Ecevit V vom 29. Juni 1999 bis zum 12. Juli 2000 auch das Amt eines stellvertretenden Ministerpräsidenten.[3]

Am 13. Juli 2004 wurde er von der Großen Nationalversammlung der Türkei vor Verfassungsgericht der Republik Türkei (Türkiye Cumhuriyeti Anayasa Mahkemesi) in dessen Funktion als Oberster Strafgerichtshof (Yüce Divan) für die Verfolgung für Minister verklagt. Ihm wurde vorgeworfen, er habe „zu Vereinbarungen und Praktiken gegen die Türkei bei Energie- und Erdgasabkommen beigetragen, staatliche Käufe und Verkäufe korrumpiert, der Öffentlichkeit durch seine falsche und regelwidrige Energiepolitik geschadet und sein Amt missbraucht“. Der Oberste Gerichtshof verurteilte ihn am 27. Juli 2007 zu einem Jahr und acht Monaten Gefängnis und setzte die Strafe zur Bewährung aus. Er ist verheiratet und Vater von Kindern.

Einzelnachweise

  1. GOVERNMENT YILMAZ 3 (Memento vom 3. Dezember 2022 im Internet Archive)
  2. Zeki Çakan. Biyografi Ara!, abgerufen am 4. September 2025 (türkisch).
  3. GOVERNMENT ECEVIT 5 (Memento vom 3. Dezember 2022 im Internet Archive)