Crostwitzer Passionsspiele
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Die Crostwitzer Passionsspiele (obersorbisch Chróšćanske pasionske hry) sind ein Passionsspiel, das in Crostwitz in der sorbischen Oberlausitz von Laienspielern aufgeführt wird und die Geschichte der letzten Tage im Leben von Jesus Christus und des Leidens und Sterbens Jesu am Kreuz darstellt.
Aufführungsgeschichte

Das Passionsspiel wird in obersorbischer Sprache aufgeführt. Eine Simultan-Übersetzung ins Deutsche kann von den Zuschauern über Kopfhörer verfolgt werden.
Der sorbische Urtext des Stückes stammt von Anton Nawka (1913–1998) und Pfarrer Martin Salowski (Měrćin Salowski) (1932–2010). Die überarbeitete Fassung wurde von Georg Spittank (Jurij Špitank) sowie Peter und Ludwig Gärtner (Pětr und Ludwig Zahrodnik) zusammengestellt.
Die Passionsspiele fanden seit 1995 alle zehn Jahre statt, die letzten im September 2025. Vorläufer dieser aktuellen Festspielreihe gab es in Crostwitz bereits 1936 und 1947. Die ersten Festspiele im Jahr 1995 fanden mit etwa 120 Akteuren unter der Regie von Jan Mahr (1939–2010) vom Deutsch-Sorbischen Volkstheater statt. Im Jahr 2015 waren etwa 240 Darsteller und Chorsänger beteiligt, die von den Regisseuren Thomas Ziesch (Tomaš Cyž), Michael Ziesch (Michał Cyž) und Peter Gärtner (Pětr Zahrodnik) angeleitet wurden. Jesus-Darsteller war Marko Zieschwauck (Marko Dźisławk). Der größte Teil der benutzten Kostüme stammte aus dem Fundus der Oberammergauer Passionsspiele. Die Aufführungen fanden jeweils im Pfarrgarten der Pfarrei St. Simon und Juda statt. Der Cyrill-Methodius-Verein (TCM) ist für die gesamte Organisation verantwortlich.[1][2]
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Von der letzten Aufführung 2015 wurde vom SAEK Bautzen eine Video-Aufzeichnung erstellt, synchronisiert und mit deutschen Untertiteln versehen, die im Oster-Programm 2020 im Regional-TV zu sehen war.[3]
Die Aufführungen im Jahr 2025 finden vom 5. bis 14. September statt. Mitwirkende sind Fabian Heiduschke (Jesus) und Martina Noack (Maria) sowie der Regisseur Marian Bulang.[4][5]
Zusammenarbeit mit anderen Passionsspielorten
Die Veranstalter von Passionsspielen aus ganz Europa treffen sich seit den 1980er Jahren im Rahmen der „Europassion“[6] zum Erfahrungsaustausch. Zum 32. Treffen im polnischen Cieszyn (Teschen) im Jahr 2016 waren Vertreter von 38 Passionsspielorten aus vierzehn Ländern angereist, darunter auch Vertreter der Höritzer Passionsspiele im Böhmerwald und aus Crostwitz.[7] Seit 2017 ist die Crostwitzer Passionsvereinigung Mitglied der Europassion.[8] Der Kongress und die Vollversammlung der Vereinigung Europassion finden im Jahr 2025 erstmals in Crostwitz statt.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Das sorbische Oberammergau (abgerufen am 29. Januar 2021)
- ↑ Die Passion ist Geschichte – SZ vom 27. September 2015 (abgerufen am 29. Januar 2021)
- ↑ Crostwitzer Passionsspiele im Regional-TV (abgerufen am 29. Januar 2021)
- ↑ Nach zehn Jahren wieder Passionsaufführung in Crostwitz (abgerufen am 12. September 2025)
- ↑ „Přiklesk, Chrósćicy!“ – „Applaus, Crostwitz!“ (abgerufen am 12. September 2025)
- ↑ Geschichte der Europassion (abgerufen am 19. April 2025)
- ↑ Biblische Szenen im Pfarrgarten (abgerufen am 29. Januar 2021)
- ↑ Crostwitzer Passionsvereinigung (abgerufen am 19. April 2025)
Koordinaten: 51° 14′ 16″ N, 14° 14′ 54″ O