Comtesse des Grauens

Film
Titel Comtesse des Grauens
Originaltitel Countess Dracula
Produktionsland Vereinigtes Königreich
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1971
Länge 93 Minuten
Altersfreigabe
Produktions­unternehmen Hammer Film Productions
Stab
Regie Peter Sasdy
Drehbuch Jeremy Paul
Produktion Alexander Paal
Musik Harry Robertson
Kamera Kenneth Talbot
Schnitt Henry Richardson
Besetzung
  • Ingrid Pitt: Gräfin Elisabeth Nadasdy
  • Nigel Green: Hauptmann Dobi
  • Sandor Elès: Leutnant Imre Toth
  • Maurice Denham: Großmeister Fabio, der Schlosshistoriker
  • Patience Collier: Julie Szentes, das Kindermädchen
  • Lesley-Anne Down: Gräfin Ilona Nadasdy, Elisabeths Tochter
  • Peter Jeffrey: Gerichtsdiener Hauptmann Balogh
  • Andria Lawrence: Ziza, die Hure in der Schenke
  • Susan Brodrick: Teri, das Zimmermädchen
  • Nike Arrighi: weissagendes Zigeunermädchen
  • Marianne Stone: Küchenhilfe
  • Anne Stallybrass: schwangere Frau
Synchronisation

Comtesse des Grauens ist ein Horrorfilm der britischen Hammer Film Productions mit Ingrid Pitt in der Titelrolle als Gräfin Elisabeth Nadasdy, angelehnt an die ungarische Gräfin Elisabeth Bathory. Obwohl der englische Originaltitel eine Geschichte um eine Gräfin Dracula vermuten lässt, hat der Film nichts mit Vampiren zu tun.

Handlung

Ungarn im 17. Jahrhundert. Die einst schöne wie auch sadistische Gräfin Elisabeth Nadasdy hat nach dem Tod ihres Gatten die Hälfte seiner Ländereien geerbt, die andere Hälfte ging an ihre Tochter Ilona. Durch ein Missgeschick ihres Dienstmädchens entdeckt die Gräfin, dass das Blut junger Mädchen sie verjüngt. Bald entwickelt sich aus ihrem Wunsch nach ewiger Schönheit ein Wahn. Die Gräfin lässt sich Jungfrauen zuführen, in deren Blut sie badet. Schlossvorsteher Hauptmann Dobi ist Elisabeths Liebhaber und treuer Diener und hilft bei den Bluttaten.

Ihr Drang nach ewiger Jugend wird immer größer, und die Abstände, in denen sie neues Blut braucht, immer kleiner. Elisabeth will damit dem deutlich jüngeren Husarenleutnant Imre Toth gefallen und ihn letztendlich heiraten. Elisabeths lässt Dobi, den sie um den Finger gewickelt und für ihre Machenschaften einspannt hat, Tochter Ilona verstecken und gibt sich selbst als diese aus. Als sie mit Imre den Bund fürs Leben schließen will, altert sie im Zeitraffertempo. In ihrer letzten Hoffnung auf neues Jungfrauenblut will Elisabeth die zurückkehrende Ilona erstechen, doch Imre verhindert den Mord und opfert sich für Ilona.

Elisabeth und Dobi müssen für ihre Untaten ins Gefängnis, wo sie auf ihre Hinrichtung warten. Vor den Gefängnismauern skandiert der Mob „Teufelin“ und „Gräfin Dracula“.

Historischer Hintergrund

Die historische Gräfin Elisabeth Báthory

Die Geschichte der Blutgräfin – oder wie der Originaltitel sie nennt: „Gräfin Dracula“ – basiert auf einer Legende um die Gräfin Elisabeth Báthory (1560–1614). Demnach habe sie etwa 600 Mädchen und junge Frauen (angeblich alle Jungfrauen) ermorden und ausbluten lassen, um in deren Blut zu baden und so ewige Jugend zu erlangen. Comtesse des Grauens ist nur einer von zahlreichen historischen oder fantastischen Filmen, die sich darauf beziehen.

Veröffentlichung und deutsche Fassung

Comtesse des Grauens wurde am 30. Januar 1971 in London uraufgeführt Die deutsche Erstaufführung fand am 1. Februar 1974 statt. 1995 wurde der Film als VHS im Vereinigten Königreich veröffentlicht. International erschien der Film 2005 auf DVD. 2014 wurde er auf Blu-ray veröffentlicht.[1]

Die deutsche Fassung entstand bei der FFS Film- & Fernseh-Synchron GmbH in München. Dialogbuch und -regie übernahm Til Kiwe.[2]

Darsteller Deutscher Sprecher Figur
Peter Jeffrey Thomas Reiner Captain Balogh
Nigel Green Christian Marschall Captain Dobi
Ingrid Pitt Maria Landrock (alt)
Eva Kinsky (jung)
Gräfin Elisabeth Nadasdy
Albert Wilkinson Alexander Malachowsky Harlekin
Lesley‑Anne Down Heidi Fischer Ilona Nadasdy
Patience Collier Alice Franz Julie
Andrew Burleigh Eva Mattes Junge
Sandor Elès Elmar Wepper Lt. Imre Toth
Charles Farrell Bruno W. Pantel Mädchenhändler
Maurice Denham Otto Preuss Meister Fabio
Leon Lissek Paul Friedrichs Offizier
Susan Brodrick Uschi Wolff Teri
Nike Arrighi Monika Rasky Zigeunermädchen
Andrea Lawrence Angelika Bender Ziza

Kritiken

Comtesse des Grauens erhielt ein verhaltenes Presseecho. So erfasst der US-amerikanische Aggregator Rotten Tomatoes nur 40 %[3] wohlwollende Besprechungen und ordnet den Film dementsprechend als „Gammelig“ ein.

New-York-Times-Kritiker Howard Thompson befand, dass Comtesse des Grauens als Horrorfilm „besser ist als die meisten in einem Meer trashiger Mitbewerber“[4]

Donald Guarisco schrieb bei AllMovie, Comtesse des Grauens sei einer der „unterschätzteren Filme der späteren Jahre der Hammer-Films-Dynastie.“ Außerdem zeige der Streifen eine „gut abgestimmte Mischung aus Schauerszenen und Keckheit bei schnellem Tempo“. Hauptdarstellerin Ingrid Pitt wiederum werfe sich in ihre Rolle mit „melodramatischem Elan und schafft einen Charakter, der verführerisch, schrecklich und erschreckend sein kann – alles in nur einer einzigen Szene.“[5]

„Naiver Gruselfilm in handwerklich ansehnlicher Verpackung.“

Der Movie & Video Guide nannte den Film einen „OK Schocker“.[7]

Halliwell‘s Film Guide sah hier eine „sub-freudianische Ergänzung zur grotesken Hammer-Gallerie der Monster“.[8]

Belege und weiterführende Informationen

  1. Comtesse des Grauens (1971). In: Schnittberichte.com. Abgerufen am 2. Juli 2025.
  2. Comtesse des Grauens. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 2. Juli 2025.
  3. Comtesse des Grauens. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 27. Dezember 2024 (englisch, aggregiert aus 5 Kritiken).
  4. The New York Times vom 12. Oktober 1972
  5. Donald Guarisco: Kritik zu Comtesse des Grauens (Memento vom 7. Mai 2016 im Internet Archive) bei AllMovie (englisch, Wertung SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol)
  6. Comtesse des Grauens. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 9. September 2018.
  7. Leonard Maltin: Movie & Video Guide, 1996 edition, S. 267
  8. Leslie Halliwell: Halliwell‘s Film Guide, Seventh Edition, New York 1989, S. 225