Clavius (Mondkrater)

Clavius
Clavius mit den auffälligen Randkratern. Lichteinfall von links (abnehmender Mond)
Clavius mit den auffälligen Randkratern. Lichteinfall von links (abnehmender Mond)
Clavius (Mond Südpolregion)
Clavius (Mond Südpolregion)
Position 58,55° S, 14,8° W
Durchmesser 231 km
Tiefe  m
Kartenblatt 126 (PDF)
Benannt nach Christophorus Clavius
Benannt seit 1935
Sofern nicht anders angegeben, stammen die Angaben aus dem Eintrag in der IAU/USGS-Datenbank

230.77

Clavius ist ein großer Einschlagkrater im südlichen Hochland auf der erdzugewandten Seite des Mondes.

Clavius und Umgebung, Lichteinfall von rechts (zunehmender Mond)

Der Krater misst im Durchmesser etwa 225 km. In seinem Inneren befindet sich eine Vielzahl von Kratern verschiedener Größe, von denen sich die kleineren zur Prüfung des Auflösungsvermögens von Amateurfernrohren eignen. Auffallend ist die halbkreisförmige Anordnung, die mit dem Krater Rutherfurd (48 × 54 km) auf dem südlichen Kraterrand von Clavius beginnt und sich von dort mit den immer kleiner werdenden Kratern Clavius D, C, N und J (siehe Nebenkrater unten) fortsetzt. Im Nordosten wird Clavius’ Kraterwall durch den 52 km großen Krater Porter unterbrochen. Die Entstehungszeit des Kraters wird der nektarischen Periode zugerechnet.[1]

Nachweis von Wasser

Im Rahmen des Projekts SOFIA (Stratosphären-Observatorium für Infrarot-Astronomie) konnten im Clavius-Krater Wassermoleküle nachgewiesen werden, außerhalb permanent beschattteter Gebiete des Mondes. Die Daten zeigten eine Konzentration von 100 bis 412 ppm, was in etwa 350 ml pro Kubikmeter Mondboden entspräche. Im Vergleich dazu enthält der Sahara-Boden etwa hundertmal soviel Wasser.[2]

Nebenkrater

Clavius hat achtzehn Nebenkrater:[3]

Liste der Nebenkrater
Buchstabe Position Durchmesser Link
C 57,71° S, 14,33° W 22 km [1]
D 58,79° S, 12,54° W 28 km [2]
E 51,49° S, 12,83° W 16 km [3]
F 55,44° S, 22,2° W 7 km [4]
G 52,03° S, 14,13° W 17 km [5]
H 51,84° S, 15,92° W 33 km [6]
J 58,15° S, 18,31° W 12 km [7]
K 60,44° S, 20° W 18 km [8]
L 58,78° S, 21,44° W 22 km [9]
M 54,76° S, 11,85° W 45 km [10]
N 57,55° S, 16,64° W 13 km [11]
O 56,97° S, 16,8° W 4 km [12]
P 56,95° S, 7,61° W 11 km [13]
R 53,24° S, 15,56° W 8 km [14]
T 60,68° S, 15,44° W 8 km [15]
W 55,98° S, 16,37° W 5 km [16]
X 60,23° S, 18° W 7 km [17]
Y 58,02° S, 16,38° W 7 km [18]

Der Krater wurde 1935 von den Internationalen Astronomischen Union nach dem deutsch-italienischen Mathematiker und Jesuiten-Astronomen Christophorus Clavius (1537/1538–1612) benannt.[3]

Clavius in Roman und Film

Im Science-Fiction-Roman und -Film 2001: Odyssee im Weltraum von Arthur C. Clarke liegt im Krater Clavius die Mondstation gleichen Namens. Von dort aus startete die Expedition, die den Monolithen im Krater Tycho ausgrub.

In der Science-Fiction-Serie "UFO" befand sich die SHADO-Mondstation in diesem Krater.

Commons: Clavius – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. A. Losiak, T. Kohout, K. O’Sulllivan, K. Thaisen, S. Weider: Lunar Impact Crater Database. Lunar and Planetary Institute, Mai 2011, abgerufen am 18. September 2025 (englisch).
  2. NASA’s SOFIA Discovers Water on Sunlit Surface of Moon. NASA, 26. Oktober 2020, abgerufen am 18. September 2025 (englisch).
  3. a b Clavius im Gazetteer of Planetary Nomenclature der IAU (WGPSN) / USGS