Claudia Cabrera Luna
Claudia Cabrera Luna (* 9. September 1970 in Mexiko-Stadt) ist eine mexikanische literarische Übersetzerin.[1] Sie wurde durch Übersetzungen deutschsprachiger Literatur ins mexikanische Spanisch und ihr Engagement im deutsch-mexikanischen Kulturaustausch bekannt.[2] Im Jahr 2024 erhielt sie die Goethe-Medaille.[3]
Leben
Cabrera wurde am 9. September 1970 in Mexiko-Stadt geboren.[1] Sie eignete sich den Beruf der literarischen Übersetzerin autodidaktisch an.[4] Von 2006 bis 2008 arbeitete sie am Goethe-Institut Mexiko in der Programmplanung für Theater, Tanz und Musik.[1] Seit 2019 gehört sie dem mexikanischen Sistema Nacional de Creadores de Arte an.[5] 2020 wurde sie mit dem Premio Bellas Artes de Traducción Literaria Margarita Michelena (Kategorie Narrativa) für ihre Übersetzung von Arnold Zweigs »El hacha de Wandsbek« ausgezeichnet.[6] Im Jahr 2024 war sie Mitglied der Literaturjury beim Premio Nacional de Artes y Literatura in Mexiko.[5]
Wirken
Seit 1994 übersetzt Cabrera deutschsprachige Literatur ins mexikanische Spanisch, darunter Theaterstücke, Romane und Sach- bzw. Essayliteratur.[2] Zu den von ihr übertragenen Autorinnen und Autoren zählen unter anderem Franz Kafka, Robert Musil, Heiner Müller, Julia Franck, Cornelia Funke und Anna Seghers.[2] Sie gilt in Mexiko als eine der besten Theater- und Literaturübersetzerinnen aus dem Deutschen.[2] Ihr Werk umfasst über 60 Übersetzungen.[2] Cabrera ist Mitbegründerin der Asociación Mexicana de Traductores Literarios (Ametli).[2] In der Ametli war sie in Leitungsfunktionen aktiv, unter anderem als Vizepräsidentin.[1] Sie initiierte und leitete ViceVersa-Übersetzungswerkstätten zwischen Mexiko und Deutschland.[2] Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Wiederentdeckung und Vermittlung der deutschsprachigen Exilliteratur in Mexiko.[7] Für ihre kulturelle Brückenarbeit zwischen Deutschland und Mexiko wurde ihr 2024 in Weimar die Goethe-Medaille verliehen.[8] Als erste Mexikanerin erhielt sie diese Auszeichnung.[5] In Interviews betonte sie wiederholt die Notwendigkeit besserer Arbeitsbedingungen und größerer Sichtbarkeit für Literaturübersetzer*innen in Mexiko.[9]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Enciclopedia de la Literatura en México (ELEM): „Claudia Cabrera“, 28. April 2021, https://www.elem.mx/autor/datos/132784 (abgerufen am 30. August 2025).
- ↑ a b c d e f g Goethe-Institut: „Claudia Cabrera – Mexico (Goethe Medal 2024, Porträt)“, o. D., https://www.goethe.de/en/kul/pre/gme/prt/cla.html (abgerufen am 30. August 2025).
- ↑ Goethe-Institut: „Claudia Cabrera, Iskra Geshoska und Carmen Romero Quero mit Goethe-Medaille geehrt“, 28. August 2024, https://www.goethe.de/de/uun/prs/pma/p24/25961933.html (abgerufen am 30. August 2025).
- ↑ CANIEM (Cámara Nacional de la Industria Editorial Mexicana): „La traductora mexicana Claudia Cabrera recibe la Medalla Goethe“, 16. Oktober 2024, https://caniem.org/la-traductora-mexicana-claudia-cabrera-recibe-la-medalla-goethe/ (abgerufen am 30. August 2025).
- ↑ a b c Goethe-Institut Mexiko (ES): „Claudia Cabrera recibe la Medalla Goethe 2024“, 24. April 2024, https://www.goethe.de/ins/mx/es/kul/lit/gm24/pm240424.html (abgerufen am 30. August 2025).
- ↑ INBAL (Instituto Nacional de Bellas Artes y Literatura): „Entregan Premio Bellas Artes de Traducción Literaria Margarita Michelena 2020 en forma virtual“, 17. Dezember 2020, https://inba.gob.mx/prensa/14897/entregan-premio-bellas-artes-de-traduccion-literaria-margarita-michelena-2020-en-forma-virtual (abgerufen am 30. August 2025).
- ↑ deutschland.de (Portal der Bundesregierung): „Deutsche Exilliteratur in Mexiko: Claudia Cabrera macht sie bekannt“, 30. November 2024, https://www.deutschland.de/de/topic/kultur/deutsche-exilliteratur-mexiko-uebersetzerin-claudia-cabrera (abgerufen am 30. August 2025).
- ↑ Börsenblatt: „Drei Frauen mit Goethe-Medaille geehrt“, 28. August 2024, https://www.boersenblatt.net/news/preise-und-auszeichnungen/drei-frauen-mit-goethe-medaille-geehrt-342485 (abgerufen am 30. August 2025).
- ↑ TraLaLit: „‚Wir kämpfen für mehr Sichtbarkeit‘ – Claudia Cabrera im Interview“, 5. März 2025, https://www.tralalit.de/2025/03/05/claudia-cabrera-im-interview/ (abgerufen am 30. August 2025).