Christian von Godin

Christian von Godin (* Februar 1765; † 30. Juli 1817 in Bartenstein) war fürstlich Hohenlohe-Bartensteinischer Hofrat in Bartenstein.

Leben

Christian von Godin war ein Sohn des fürstlich Hohenlohe-Schillingsfürstischen Geheimrats, Kanzleidirektors und Präsidenten Reinhard von Godin, der 1790 in den Reichsritterstand erhoben wurde und dessen Frau Franziska Cannabich, Tochter des Komponisten und wichtigen Vertreters der Mannheimer Schule Christian Cannabich, der auch Weggefährte und Freund Mozarts war.

Von Godin heiratete am 17. Juli 1786 Rosa Elisabeth Medicus (* 26. Januar 1769; † 11. März 1829), Tochter des Antonius Medicus, fürstlicher Leibarzt zu Bartenstein. Als Trauzeugen waren der Würzburger Hofrat Michael Dürig und Franziscus Mertern, Komtur in Würzburg, anwesend. Das Paar hatte 10 Kinder.[1][2]

In den Jahren 1790 bis 1819 lebte die Familie von Godin im Haus Schloßstraße 26 in Bartenstein. Als fürstlich Hohenlohe-Bartensteinischer Hofrat erhielt Christian von Godin im Rechnungsjahr 1794/95–1796/97 eine Besoldung von 100 Gulden. Das Haus erhielt er abgabenfrei aus fürstlichem Besitz. Zuvor verkaufte es der Hofrat Karl Freiherr von Quadt für stolze 800 Gulden an Fürst Ludwig Leopold.[3][4][5]

Im Winter 1796 spielte und sang Hofrat von Godin bei der Laienaufführung von Mozarts Zauberflöte am bartensteinischen Hof die Rolle des Papageno. Unter anderen sangen der gleichaltrige Erbprinz Ludwig Aloys zu Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein den Tamino und sein Bruder Prinz Karl Joseph den Sarastro. Die bekannte Oper wurde nur fünf Jahre zuvor in Wien uraufgeführt.[6][7]

In der Käppelesgasse in Bartenstein stand anstelle des alten Feuerwehrgebäudes einst die herrschaftliche Zehntscheuer, die auch Godin'sche Scheuer genannt wurde.[8][9]

Literatur

  • A. und C. Reimann: Bartenstein wie es früher war, von Handwerkern, Hofräten und Lakaien. Niederstetten 2009.
  • Sascha Winter: Residenzstädte im Alten Reich (1300–1800). Ein Handbuch. Abteilung II: Soziale Gruppen, Ökonomien und politische Strukturen in Residenzstädten, Teil 2: Exemplarische Studien (Süden), Göttingen 2025, ISBN 978-3-7995-4542-6.

Einzelnachweise

  1. ↑ Familienregister I - M 0001, B 004 | Bartenstein | Rottenburg-Stuttgart, r.-k. Diözese | Deutschland | Matricula Online. S. 67, abgerufen am 28. März 2025.
  2. ↑ Taufen, Firmungen, Trauungen, Beerdigungen - M 0001, B 001 | Bartenstein | Rottenburg-Stuttgart, r.-k. Diözese | Deutschland | Matricula Online. S. 118, abgerufen am 28. März 2025.
  3. ↑ Verkauf seines Hauses in Bartenstein an Fürst Ludwig Leopold zu Hohenlohe-Bartenstein durch den Geheimen Rat Karl Freiherr von Quadt - Landesarchiv Baden-Württemberg, Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein, Ba 35 Bü 208. In: Deutsche Digitale Bibliothek. Abgerufen am 31. März 2025.
  4. ↑ Alexandra R. Nørgaard: Eine sozialtopographische Sondierung. Bartenstein, ausgehendes 18. Jahrhundert. In: Jan Hirschbiegel, Sven Rabeler und Sascha Winter (Hrsg.): Residenzstädte im Alten Reich (1300-1800) (= Residenzenforschung. Neue Folge: Stadt und Hof - Handbuch). 1. Auflage. Abteilung 2 Teil 2: Soziale Gruppen, Ökonomien und politische Strukturen in Residenzstädten Exemplarische Studien (Süden). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2025, ISBN 978-3-7995-4542-6, S. 180–186.
  5. ↑ Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein - Findbuch Ba 115: Rechnungen - Strukturansicht. Abgerufen am 28. März 2025.
  6. ↑ Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein - Bestand Ba 120: Musikalien Bartenstein - Digitalisate. Wolfgang Amadeus Mozart: Opera / Die Zauberflöte / von Mozart. / I. (-II.) Act. / [Stimmbez.] / [Stimmen] [KV 620]; Ms.ca. 1800; komponiert 1791. Abgerufen am 31. März 2025.
  7. ↑ Peter Schiffer: Nachklang: Musikalien im Archiv - Die Aufführung von Mozarts Zauberflöte auf Schloss Bartenstein 1796. In: Landesarchiv Baden-Württemberg (Hrsg.): Archivnachrichten. Nr. 39. Stuttgart September 2009, S. 13 (landesarchiv-bw.de [PDF]).
  8. ↑ M. Hahn: Denkmalpflegerischer Werteplan Gesamtanlage Bartenstein. Hrsg.: Regierungspräsidium Stuttgart, Referat Denkmalpflege. S. 12 (denkmalpflege-bw.de [PDF; abgerufen am 28. März 2025]).
  9. ↑ Kauf einer Scheune von der Witwe des Geheimen Rats von Godin zu Bartenstein - Landesarchiv Baden-Württemberg, Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein, Ba 65 Bü 815. In: Deutsche Digitale Bibliothek. Abgerufen am 28. März 2025.
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