Christian Friedrich Boetius

Christian Friedrich Boetius (auch Boëtius oder Böthius) (* 1. April 1706 in Leipzig; † 13. Dezember 1782 in Dresden) war ein deutscher Maler, Zeichner und Kupferstecher.

Leben

Boetius war ein Sohn des Buchhändlers und Bücherauktionators Johann Theodor Boetius († 1723). Er erhielt seinen ersten Unterricht im Zeichnen bei dem Goldschmied Johann Friedrich Lauch. Anschließend besuchte er die Zeichenakademie, wo er ein Schüler von Paul Christian Zink war. Er blieb dort vier Jahre und wurde Vorzeichner und Stellvertreter des Leiters. Er malte in Stammbücher und illuminierte Stiche oder versuchte sich selbst in der Technik des Stichs und der Radierung und kam durch Johann Christoph Sysangs Rat 1723 zu dem aus Hessen-Kassel zugewanderten Kupferstecher Christian Albrecht Wortmann (1680–1760), dem er 1724 nach Dresden folgte. Wortmann wurde bald darauf als Hofkupferstecher nach Sankt Petersburg berufen, während Boetius nach Leipzig zurückkehrte, wo er rund Zehn Jahre als Stecher tätig war. Um 1736 ließ er sich in Dresden nieder, wo er zunächst Mitarbeiter am Galeriewerk wurde. Später wurde er zum Hofmaler und Kupferstecher und 1764 zum Professor an der Dresdner Kunstakademie ernannt.[1]

Werke (Auswahl)

Giovanni Battista Casanova, Stich von Christian Friedrich Boetius nach einem Bild von Anton Raphael Mengs

Boetius signierte seine Werke mitunter gern französisch „Grave par C. F. Boëce“ oder „Boëce sculps“. Seine bekanntesten Werke sind:

Kupferstiche

  • Carl Christian Schramm Historischer Schauplatz der merkwürdigsten Brücken in den vier Hauptteilen der Welt. Breitkopf 1785 (Nach Zeichnungen des Dresdner Baukonduktors Johann Adolph Richter).
  • Museum Richterianum. Fritsch, Leipzig 1743 (Ein Verzeichnis der Mineralien und Gemmen des Kunst- u. Naturalienkabinetts des Leipziger Ratsherrn Johann Christoph Richter).
  • Titelkupfer Ansicht der Leipziger Promenade für Sperontes: Singende Muse an der Pleiße. 1736 (nach Zeichnung von J. A. Richter)

Von seinen Stichen für die Blättern für das Galeriewerk in Dresden verfasste er ein Verzeichnis.

Literatur

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Einzelnachweise

  1. Albrecht Kurzwelly: Boëtius, Christian Friedrich. In: Ulrich Thieme, Felix Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 4: Bida–Brevoort. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1910, S. 209–210 (Textarchiv – Internet Archive).