Christian Dingler

Christian Dingler (* 15. Februar 1802 in Zweibrücken; † 18. Dezember 1858 ebenda) war ein deutscher Mechaniker und Unternehmer, der die Dinglerwerke in Zweibrücken gründete und u. a. Entwickler der Dinglerpresse war.
Christian Dingler begründete die Dinglerwerke 1827 als mechanische Werkstatt mit zehn Arbeitern in der Zweibrücker Altstadt. Damals begann er mit der Herstellung von Buchdruckpressen[1], Öl- und Schneidemühlen. Dingler begann mit Adaptionen von Stanhope und Columbia Pressen und wurde mit der Kniehebelpresse von Wells/Smith, die er nach seiner Bezugsquelle als „Hagar Presse“ benannte, erstmals erfolgreich. Die von Dingler entwickelte Torsions-Kniehebel-Presse mit verdoppeltem Mechanismus, die er selbst „Zweibrücker Presse“ nannte, ging in die Geschichte der Buchdruckerkunst ein. Seine Adaption der Münzpresse von Ulhorn (vergleichbar der Washington Presse aus Amerika) wurde als „Dinglerpresse“ bekannt. Diese Maschinen waren jahrelang führend in Europa und die Ursache für den raschen Aufstieg des Unternehmens.
1834 erwarb er das Hofgut Schönhof und verlegte die Fabrik auf das neue Gelände in der Vorstadt, das große Ausdehnungsmöglichkeiten bot. 1838 ergänzte er die Fabrik um eine Eisen- und Metall-Gießerei und eine eigene Dampfmaschinen-Anlage, die erste in der Pfalz. 1843 begann er selbst mit dem Bau von Dampfmaschinen (Balanciermaschinen). Auch mit diesen Maschinen erreichte er eine technisch führende Stellung.[2]
Das von ihm gegründete Werk besteht bis heute als Teil des Unternehmens Tadano Demag fort.
Literatur
- Dingler’sche Maschinenfabrik AG (Hrsg.): Hundert Jahre Dingler. Geschichte und Entwicklung der Werke. Ihr heutiger Stand. Ihre Erzeugnisse. Mannheim 1927.
- Dinglerwerke AG Zweibrücken (Hrsg.): Fünfzig Jahre Dingler AG 1897–1947. Zweibrücken 1948.
- Helmuth Dingler: Christian Dingler. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, ISBN 3-428-00184-2, S. 728 f. (Digitalisat).
- Hans R. Ludwig: „Die Dinglerwerke“, Zweibrücken (Pfalz), Bierbach (Saar), Ilsenburg (Harz) und Polysius Dessau (Sachsen-Anhalt). Die Industrialisierung Zweibrückens, ein Stück deutscher Industriegeschichte. Die historische Aufarbeitung der Industriestadt Zweibrücken. „Nicht nur Rosen und Rosse“. Selbstverlag, Zweibrücken 1991, ISBN 3-924171-10-6.
Weblinks
- Dingler’sche Maschinenfabrik auf der Webseite von Albert Gieseler, zuletzt eingesehen am 8. Mai 2023
Einzelnachweise
- ↑ Christian Carl André: Hesperus, encyclopädische Zeitschrift für gebildete Leser. Heft 112. Cotta, Augsburg 1829, S. 445 f.
- ↑ Helmuth Dingler: Christian Dingler. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, ISBN 3-428-00184-2, S. 728 f. (Digitalisat).