Chilosphex

Chilosphex

cf. Chilosphex

Systematik
Teilordnung: Stechimmen (Aculeata)
ohne Rang: Grabwespen (Spheciformes)
Familie: Sphecidae
Unterfamilie: Sphecinae
Tribus: Prionychini
Gattung: Chilosphex
Wissenschaftlicher Name
Chilosphex
Menke, 1976

Chilosphex ist eine Grabwespengattung aus der Familie Sphecidae. Das Taxon wurde 1976 vom US-amerikanischen Entomologen Arnold S. Menke (* 1934) eingeführt (erschienen in R. Bohart und Menke (1976)).[1] Typusart ist Sphex argyrius Brullé, 1833.[1] Die Gattung besteht aus nur zwei Arten. Chilosphex gehört zur Tribus Prionychini innerhalb der Unterfamilie Sphecinae.

Namensherkunft

Der Gattungsname setzt sich aus den Wortteilen Chilos für „Gras“ und Sphex für „Graswespe“ zusammen.[2] Der Name nimmt damit Bezug auf die Nistgewohnheiten der Grabwespen.[2] Chilosphex ist maskulin.[2]

Merkmale

Die Grabwespen sind zwischen 16 und 22 mm lang und sind überwiegend schwarz gefärbt.[2] Die ersten zwei oder drei Hinterleibstergite sind gewöhnlich rot gefärbt. Die Flügel sind entweder klar oder schwach bräunlich verdunkelt.[2]

Im Folgenden die Merkmale basierend auf der Beschreibung der Gattung nach Menke (1976).[2] Die männliche Fühlergeißel ist ohne Fortsätze. Der Clypeus der Weibchen ist flach. Der freie Clypeusrand der Weibchen weist einen stumpfen medianen Lappen (Lobus) auf. Der freie Clypeusrand der Männchen ist buchtartig. Das Labrum ist breiter als lang mit einem einfach gestalteten Rand. Der Innenrand der weiblichen Mandibeln weist zwei subapikale Zähne auf. Dadurch erscheint die Mandibelspitze dreizähnig. Die männlichen Mandibeln weisen am Innenrand einen einzelnen subapikalen Zahn auf. Das Mundstück ist kurz. Der episternale Sulcus (Grube) ist kurz und geht in den scrobalen Sulcus über. Dabei bilden die beiden Gruben einen Bogen. Die untere metapleurale Fläche wird dorsal durch einen schwachen Grat definiert. Die Metapleuren sind schwach eingedrückt. Die Tibien und Tarsen sind mäßig dornig. Die weiblichen Vorderbeine sind ohne einen Tarsalkamm. Die Borstenkämme der inneren, hinteren Tibialsporne sind eng beieinander und eher fein. Die apikoventralen klingenartigen Borsten (Setae) des letzten Tarsengliedes der mittleren und hinteren Beine sind etwa durch eine Borstenbreite voneinander getrennt. Der Petiolus (Stielchenglied) ist etwa gleich lang wie die kombinierte Länge der Hintertarsenglieder II–IV. Das letzte Sternum der Weibchen ist kielartig. Das Sternum VIII der Männchen ist spatelförmig, die Spitze mit einem Paar kurzer Fortsätze. Der Kopf der Penisvalven ist ohne Zähne. Der apikale Lobus der Volsella ist kurz und breit.

Zu der nahe verwandten Gattung Palmodes unterscheidet sich Chilosphex durch das Fehlen eines Tarsalkamms an den weiblichen Vorderbeinen sowie dem kurzen episternalen Sulcus. Weiterhin ist im Gegensatz zu Palmodes das Labrum einfach gestaltet und es sind zwei kurze Fortsätze am achten Sternum der Männchen vorhanden. Außerdem sind bei Chilosphex keine Zähne am Kopf der Penisvalven vorhanden.[2]

Lebensweise

Die Vertreter der Gattung Chilosphex nutzen als Nester zuvor existierende Hohlräume in Wänden oder hohlen Pflanzenstängeln.[2] Das Nest wird vor dem Fang des Larvenproviants vorbereitet.[2] Von C. argyrius ist bekannt, dass die Nester nur eine Brutzelle umfassen. Die Brutzelle wird mit drei oder vier erbeuteten Laubheuschrecken der Gattungen Metrioptera und Pholidoptera verproviantiert.[2]

Arten und Verbreitung

Im Folgenden eine Liste der beschriebenen Arten mit deren Verbreitungsgebiet (Stand 2025):[3][1]

  • Chilosphex argyrius (Brullé, 1833) – Mittelmeerraum, Kaukasus, Nordiran[4]
  • Chilosphex pseudargyrius (Roth, 1967) – Kleinasien, Südost-Iran[5]

Einzelnachweise

  1. a b c Chilosphex. (PDF; 173 KB) In: researcharchive.calacademy.org. California Academy of Sciences, Department of Entomology, 5. Januar 2025, abgerufen am 22. August 2025 (englisch).
  2. a b c d e f g h i j R. M. Bohart & A. S. Menke: Sphecid wasps of the world - A generic revision. Univ. of Calif. Press, Berkeley, Los Angeles, 1976, abgerufen am 22. August 2025 (englisch).
  3. Chilosphex Menke, 1976 bei Global Biodiversity Information Facility (GBIF)
  4. Yuriy N. Danilov & Oleg A. Odintsev: Review of the digger wasps of the genus Chilosphex Menke in Bohart and Menke 1976 (Hymenoptera: Sphecidae: Prionychini). In: Zootaxa 5200 (6). 2. November 2022, S. 587–594, abgerufen am 22. August 2025 (englisch). (Auszug zu C. argyrius bei GBIF)
  5. Yuriy N. Danilov & Oleg A. Odintsev: Review of the digger wasps of the genus Chilosphex Menke in Bohart and Menke 1976 (Hymenoptera: Sphecidae: Prionychini). In: Zootaxa 5200 (6). 2. November 2022, S. 587–594, abgerufen am 22. August 2025 (englisch). ( (Auszug zu C. pseudargyrius bei GBIF)
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