Celestino Alfonso

Celestino Alfonso

Celestino Alfonso Matos (* 1. Mai 1916 in Ituero de Azaba; † 21. Februar 1944 auf dem Mont Valérien) war ein spanischer, kommunistischer Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, Mitglied der französischen Partisanengruppe FTP-MOI und der Gruppe Manouchian.

Leben

Celestino Alfonso wurde 1916 als Sohn von Ventura Alfonso und Faustina Matos geboren. Im Jahr 1927 wanderte die Familie mit einer Aufenthaltserlaubnis nach Frankreich aus und ließ sich in Ivry-sur-Seine nieder. Alfonso arbeitete nach seiner Schulzeit als Zimmermann. Im Jahr 1934 wurde er aktives Mitglied der Jungen Kommunisten. Im August 1936 kämpfte er im Spanischen Bürgerkrieg unter den Internationalen Brigaden. Er diente bis April 1937 in der 3. Brigade und anschließend als politischer Kommissar einer Kompanie der 14. Brigade. Im November 1937 kehrte er während eines einmonatigen Fronturlaubs nach Frankreich zurück und kämpfte anschließend bis zur Niederlage der republikanischen Truppen im Jahr 1939 weiter in Spanien.[1]

Nach seiner Rückkehr nach Frankreich wurde Celestino Alfonso im Lager Argelès interniert.[1] Ab 7. Dezember 1939 arbeitete er freiwillig für die Compagnie de travailleurs étrangers (CTE). Im Juni 1940 kehrte er nach Paris zurück und engagierte sich intensiv für die Kommunistische Partei. Am 17. Januar 1941 wurde er deshalb verhaftet und im Lager Caserne des Tourelles interniert. Im Februar wurde er freigelassen und arbeitete bis zum 18. Juni 1941 in Deutschland. Anschließend kehrte er nach Paris zurück, fand Arbeit in Fabriken und war er in der spanischen Sektion der Kommunistischen Partei aktiv, für die er Fliugblätter verteilte. Im November 1942 verließ er Paris nach der Verhaftung mehrerer Kameraden und ging nach Orléans. Berichten zufolge arbeitete er dort bis Juli 1943 für die deutschen Behörden.[1]

Zurück in Paris nahm Alfonso Kontakt zu dem Militärkommissar des FTP-MOI Missak Manouchian auf und erhielt den Kampfnamen „Pierrot“.[1] Er wurde Leo Kneller und Marcel Rayman zugeteilt. Am 28. Juli 1943 warf das Team in der Avenue Paul-Doumer (16. Arrondissement) eine Granate auf das Auto von General Ernst Schaumburg, der Kommandant von Groß-Paris war. Der Anschlag schlug fehl, weil sich der Generalleutnant nicht im Fahrzeug befand. Am 19. August wurde er damit beauftragt, einen deutschen Offizier hinzurichten. Am 28. September 1943 erschoss das Team unter Leitung von Manouchian den SS-Standartenführer Julius Ritter, als dieser in sein Fahrzeug einstieg.[1]

Bei einer Welle von Verhaftungen von FTP-Mitgliedern durch die Brigades spéciales im Herbst 1943 wurde auch Celestino Alfonso festgenommen.[1] Nach Verhören wurde er an die Deutschen überstellt und im Gefängnis Fresnes inhaftiert. Am 18. Februar 1944 wurde er als einer von 24 Widerstandskämpfern vor dem deutschen Militärgericht in Paris angeklagt.[1] Celestino Alfonso wurde am 21. Februar 1944 auf dem Mont-Valérien zusammen mit 22 anderen zum Tode Verurteilten erschossen. Sein Leichnam wurde der Familie übergeben und auf dem Friedhof von Ivry-sur-Seine bestattet.[1]

Der Name und ein Foto von Alfonso erschienen auf dem Affiche rouge, einem Propagandaplakat der Nationalsozialisten, das an die Wände der Großstädte geklebt wurde. Unter dem rhetorischen Titel „Befreier?“ präsentierte es die Widerstandskämpfer als Kriminelle und zeigt einige Fotos ihrer Anschläge. Unter Alfonsos Foto stand die Legende: „Alfonso, roter Spanier, 7 Attentate“.

Ehrungen

In Paris ist die „Allée Celestino-Alfonso“ seit 2024 nach Alfonso benannt.[2]

Commons: Celestino Alfonso – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h Alfonso, Celestino. In: Le Maitron – Dictionnaire bibliographique. Abgerufen am 28. August 2025.
  2. 2024 DU 77 Dénomination allée Celestino Alfonso (13e)., Stadt Paris, abgerufen am 29. August 2025 (PDF)