Caspar Moltke

Caspar Herman Gottlob Moltke, ab 1750 Graf Moltke, (* 6. Oktober 1738 in Stege, Dänemark; † 17. April 1800 in Rendsburg, Herzogtum Holstein) war ein dänischer Offizier, zuletzt im Dienstgrad General, und Gutsbesitzer.

Biographie

Moltke stammte aus dem dänischen Zweig des ursprünglich mecklenburgischen Adelsgeschlechts von Moltke. Er war das achte Kind des 1750 in den dänischen Grafenstand erhobenen Hofmarschalls Adam Gottlob von Moltke und dessen Frau Christiane Frederikke von Brüggemann (1712–1760). Durch die herausragende Stellung seines Vaters am dänischen Hof war die Familie angesehen und einflussreich. Moltke hatte zahlreiche Geschwister, die demnach ebenso in herausragende Stellungen des dänischen Staates aufstiegen, darunter etwa die Staatsminister Joachim Godske Moltke (1746–1818) und Otto Joachim Moltke (1770–1853), den General Christian Magnus Frederik Moltke (1741–1813), die Hofdamen Catharine Sophie Wilhelmine Moltke (1737–1806), Ulrikke Augusta Vilhelmine Moltke (1740–1763) und Juliane Maria Friderica Moltke (1751–1773), weiterhin Friedrich Ludwig von Moltke (1745–1824), letzter Domdechant des Hochstifts Lübeck, die Geheimräte Christian Frederik Moltke (1736–1771) und Gebhard Moltke-Huitfeldt (1764–1851), der Diplomat Carl Emil Moltke (1773–1858) und der Vizeadmiral Adam Gottlob Ferdinand Moltke (1748–1820).

Durch die hervorragenden Beziehungen seines Vaters zu König Friedrich V. erhielt Moltke früh und in rascher Folge verschiedene Ernennungen. Bereits mit 14 Jahren wurde er Kornett bei der Garde-Kavallerie, Kammerjunker und Rittmeister im 1. Jütländischen Kavallerieregiment. 1754 wurde er zur Garde-Kavallerie zurückversetzt und 1755 zum Generaladjutant ernannt. 1757 wurde er Kammerherr und im darauffolgenden Jahr Oberst und Kommandeur des Holsteinischen Kavallerieregiments. Er tauschte dieses 1761 gegen das Dragoner-Leibregiment ein und erhielt 1762 zusätzlich das neu gegründete Gardehusarregimentet.

Auf dem Höhepunkt der Macht seines Vaters trat Moltke 1763 zusammen mit Peter Elias von Gähler, dessen Schüler er gewesen war, als Stellvertreter in das neu gegründete Allgemeine Kriegsdirektorium (dänisch: General-Krigsdirektoriet) ein. Etwa zur gleichen Zeit wurde Moltke zum Kommandeur beider Gardedivisionen ernannt. Bereits 1765 trat er als Stellvertreter zurück. Seinen Dienstposten erhielt sein Bruder Christian Magnus Frederik Moltke. Die Gründe hierfür blieben unklar, anscheinend ereilte Moltke allerdings nicht das Schicksal einiger anderer hoher Beamter, die im Zuge des Machtwechsels von Friedrich V. auf Christian VII. entlassen wurden, unter ihnen auch Moltkes Vorgesetzter, der Feldmarschall Claude-Louis, comte de Saint-Germain. Er erhielt auch unter Saint-Germains Rivalen Karl von Hessen-Kassel und während der De-facto-Regierung durch den königlichen Leibarzt Johann Friedrich Struensee verschiedene Ehrenämter und Auszeichnungen.

Er übernahm erneut die Leibdragoner, wurde Kavallerieinspektor in den Herzogtümern, Generalmajor, Ritter des Dannebrogordens und zeitweise auch Kommandierender der Garde-Kavallerie.

Die Guldberg-Zeit scheint Moltke zunächst nicht günstig gewesen zu sein; sechs Monate nach dem Fall von Struensee 1772 trat er als Inspektor und Regimentskommandeur zurück. Doch wenig später arbeitete er sich wieder empor: 1774 wurde er Generalleutnant, 1779 kommandierte er ein Kriegslager bei Horsens, und nachdem Friedrich VI. als Kronprinz die Staatsverwaltung übernommen hatte, erreichte Moltke die höchsten Ämter. Während der Teilnahme des Kronprinzen am Norwegenfeldzug 1788 kommandierte Moltke die Kavallerie auf Seeland. 1789 wurde er Kavallerieinspektor in Dänemark und den Herzogtümern, 1791 General der Kavallerie, 1793 Kommandant und zwei Jahre später Gouverneur der Festung Rendsburg; in dieser Dienststellung starb er am 17. April 1800.

Weiteres

Moltke besaß die Güter Dronninggård und Dronninglund in Vendsyssel; 1776 tauschte er sie gegen Tirsbæk ein, das er 1779 verkaufte. Im Jahr zuvor hatte er Muggesfelde bei Segeberg erworben. In Rendsburg besaß er einen eigenen Hof, den der König kaufte und der anschließend zum Gouverneurssitz wurde.

1759 wurde er in die Kopenhagener Freimaurerloge St. Martin aufgenommen.[1]

Moltke heiratete am 23. November 1759 seine Cousine Christine Cathrine de Cicignon (14. Juli 1741 – 8. April 1800), Tochter des Stiftamtmanns Ulrich Friedrich de Cicignon. Seine drei Kinder starben jung.

Er wurde in der Garnisonkirche in Rendsburg begraben.

Es gibt ein Porträtgemälde und eine Miniatur von A. Thornborg aus den Jahren 1761–62 Schloss Wedellsborg.

Literatur

Einzelnachweise

  1. K.L. Bugge: Det danske frimureries historie. Band 1, 1910, S. 196.