Carlo Becchi
Carlo Maria Becchi (* 20. Oktober 1939 in Turin; † 15. September 2025[1] in Genua) war ein italienischer theoretischer Physiker.
Leben und Werk
Becchi studierte an der Universität Genua, wo er 1962 seinen Abschluss machte. Er war von 1976 bis 2010 Professor für theoretische Physik an der Universität Genua. Zweimal (zuerst 1983) war er dort Vorstand der Physik-Fakultät. 1997 bis 2003 war er Vorsitzender des Theorie-Komitees im nationalen italienischen Kernforschungsinstitut INFN.
Becchi begann mit Untersuchungen über den Photoeffekt in der Kernphysik (Thema seiner Dissertation). In den 1960er Jahren befasste er sich mit Quarks und den zugehörigen unitären Symmetrien. Seit 1971 befasste er sich mit Renormalisierungstheorie. Er wurde dabei für seine Entwicklung des BRST-Formalismus mit Raymond Stora und Alain Rouet um 1975 bekannt, einer Methode zur Quantisierung von Systemen mit Nebenbedingungen wie Eichtheorien. 2009 erhielt er dafür den Dannie-Heineman-Preis für mathematische Physik mit Stora, Rouet und Igor Tjutin. Becchi war seit Anfang der 1990er Jahre Mitherausgeber der Zeitschrift Nuclear Physics B.
Schriften
- mit Giovanni Ridolfi: Introduction to relativistic processes and the standard model of electroweak interactions, Springer 2005
- mit Rouet, Stora: The Abelian Higgs-Kibble-Model. Unitarity of the S-Operator, Physics Letters B, Bd. 52, 1974, S. 344
- mit Rouet, Stora: Renormalization of Gauge Theories, Annals of Physics, Bd. 98, 1976, S. 287
Weblinks
- Homepage an der Universität Genua, mit Vorlesungsskripten und Publikationsliste
- Carlo Becchi and Camillo Imbimbo, Becchi-Rouet-Stora-Tyutin symmetry
Einzelnachweise
- ↑ Genova e la Fisica perdono Carlo Becchi. Il Nobel Weinberg: “Una pietra miliare”. 16. September 2025, abgerufen am 16. September 2025 (italienisch).