Carl Wilhelm Schwabe

Carl Wilhelm Schwabe (* Februar 1807 in Weimar[1]; † 6. April 1873 in Eisenach[2]) war ein deutscher Mediziner.[3]

Leben

Carl Schwabe war der ältere Sohn des Weimarer Oberbürgermeisters Carl Lebrecht Schwabe (1778–1851). Er studierte Medizin in Jena[4], Göttingen[5] und zum Schluss wieder Jena[6] und war nach seinem Abschluss zunächst in Weimar tätig, insbesondere als Leichenhaus-Arzt[7], später Amts-Physikus in Großrudestedt, in Buttstädt und schließlich in Eisenach.[8] Im Februar 1858 wurde er zum Ritter des Königlich Preußischen Roten Adlerordens 4. Klasse ernannt;[9] 1867 wurde er zum Medizinalrat befördert.[10]

Schwabe publizierte auf medizinischem Gebiet, u. a. über das Weimarer Leichenhaus, das das erste seiner Art in Deutschland war,[11] und in einer Zeitschrift der ärztlichen Praxis. Er verfasste auch einen ausführlichen Nachruf über seinen Onkel Friedrich Wilhelm Schwabe.

Bei der Gründung der Freimaurer-Bauhütte Carl zur Wartburg in Eisenach im Mai 1859 übernahm Carl Schwabe den Vorsitz.[12]

Schriften (Auswahl)

  • De pelvi eiusque deformationibus. Inaugural-Dissertation Jena 1828.
  • Monographie der innern Hämorrhagien der Gebärmutter, während der Schwangerschaft, der Geburt und des Wochenbettes. Nach Baudelocque bearbeitet. Göttingen 1833. Digitalisat.
  • Das Leichenhaus in Weimar. Nebst einigen Worten über den Scheintod und mehrere jetzt bestehende Leichenhäuser, sowie über die zweckmässigste Einrichtung solcher Anstalten im Allgemeinen. Leipzig 1834. Digitalisat.
  • Die Embryologie und Ovologie des Menschen, oder beschreibende und iconographische Geschichte der Anatomie und Physiologie des menschlichen Eies, von A. A. L. M. Velpeau. Aus dem Französischen übersetzt von Carl Schwabe. Ilmenau 1834. Digitalisat.
  • Friedrich Wilhelm Schwabe. In: Neuer Nekrolog der Deutschen. 20. Jg. 1842, Weimar 1844, S. 100–117. (Autorangabe auf S. XXI.)
  • Die Loge Carl zur Wartburg. In: Freimaurer-Zeitung. Handschrift für Brüder. 13. Jg., 1859, S. 380–382 und 387–390.

In der Wochenschrift für die gesammte Heilkunde:

  • Auswurf häutiger Concremente ohne Croup. In: Wochenschrift usw. 1837, S. 313–315.
  • Mittheilungen aus meinem Tagebuche. In: Wochenschrift usw. 1843, S. 117–127 und 140–148.
  • Die Superfötation und Henkeʼs Ansichten von derselben. In: Wochenschrift usw. 1843, S. 661–671.

Einzelnachweise

  1. Getauft am 15. Februar (Weimarisches Wochenblatt vom 18. Februar 1807, S. 66).
  2. Todesanzeige in Weimarische Zeitung vom 8. April 1873, 3. Seite, 5. Spalte.
  3. Nicht zu verwechseln mit dem Juristen Carl Wilhelm Schwabe († 29. Januar 1862, „alt 62 Jahr“), Sohn des Weimarer Stadtschreibers und späteren Oberauditeurs Wilhelm Ernst Schwabe († 3. Juni 1851): ab Ende 1821 Amts-Advokat in Blankenhain, ab Juni 1829 Hof-Advokat in Weimar, ab Januar 1852 Stabs-Auditeur, im Juli 1859 pensioniert. (Regierungs-Blatt vom 18. Dezember 1821, S. 771f., und vom 25. Juni 1829, S. 98; Weimarische Zeitung vom 5. Juni und vom 30. Dezember 1851, S. 496 und S. 1171; Weimarer Zeitung vom 27. Juli 1859, S. 699, sowie vom 31. Januar und 1. Februar 1862, S. 103 und 108.)
  4. Eingeschrieben am 3. Mai 1825 als „Carol. Schwabe“ (Matrikel der Universität Jena 1801–1854, S. 171).
  5. Eingeschrieben am 18. Oktober 1825 als „Carl Wilh. Schwabe“ (Die Matrikel der Georg-August-Universität zu Göttingen 1734–1837. Hildesheim 1937, S. 748, Nr. 54).
  6. Ab Ostern 1828 (Namen-Verzeichniß der Studirenden Jena 1828, Nr. 491).
  7. Großherzogl. S. Weimar-Eisenachʼsches Regierungs-Blatt vom 30. Juni 1829, S. 94; Staats-Handbuch des Grossherzogthums Sachsen-Weimar-Eisenach für das Jahr 1830, S. 184.
  8. Staats-Handbuch […] für das Jahr 1835, S. 121, […] 1851, S. 155 und […] 1859, S. 117.
  9. Weimarer Zeitung vom 6. Februar 1858, S. 121.
  10. Weimarische Zeitung vom 26. Juni 1867, Titelseite.
  11. Carolin Eberhardt: Das Leichenhaus auf weimar-lese.de, abgerufen am 21. Mai 2025.
  12. Aus dem Logenleben. In: Freimaurer-Zeitung. Handschrift für Brüder. 13. Jg., Nr. 25 vom Juni 1859, S. 199f.