Carl Laemmle Produzentenpreis
Der Carl Laemmle Produzentenpreis wird seit 2017 von der Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen gemeinsam mit Carl Laemmles Geburtsstadt Laupheim verliehen. Als erster eigenständiger deutscher Produzentenpreis zeichnet er jährlich das Lebenswerk einer herausragenden Produzentenpersönlichkeit aus und stellt zugleich generell „die besondere Leistung der Produzenten im kreativen und wirtschaftlichen Prozess des Filmschaffens in besonderer Weise heraus“.[1] Die Auszeichnung ist mit 40.000 Euro der höchst dotierte Produzentenpreis in Deutschland. Dieter Kosslick ist seit 2019 der Juryvorsitzende. Zuvor hatte Martin Moszkowicz den Juryvorsitz inne.
Geschichte

Im Vorfeld des 150-jährigen Jubiläums von Carl Laemmle im Jahr 2017 wurde deutlich, dass in Laupheim, aber auch andernorts, die Erinnerung an diesen großen deutsch-amerikanischen Filmpionier immer stärker wurde. Auch eine große Sonderausstellung im Haus der Geschichte Baden-Württemberg, die sich dem Leben und Werk von Carl Laemmle widmete, trug zur Bewusstwerdung in der breiten Öffentlichkeit bei, ebenso die Laupheimer Gespräche 2016 in Laemmles Geburtsstadt.[2] In diesem Rahmen wurde von Christoph Palmer, dem damaligen Geschäftsführer der Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen und Rainer Kapellen, dem damaligen Oberbürgermeister der Stadt Laupheim, die Idee zur Auszeichnung des Lebenswerks einer herausragenden Produzentenpersönlichkeit in Laupheim geboren.
Mit Unterstützung aus der Wirtschaft der Region, wurde im Laemmle-Jubiläumsjahr 2017 mit der ersten Verleihung des Carl Laemmle Produzentenpreises an Roland Emmerich eine Auftaktveranstaltung mit rund 500 geladenen Gästen realisiert.[3] Seitdem findet die Preisverleihung jährlich statt.[4] Im zweiten Jahr wurde Regina Ziegler ausgezeichnet[5] und Artur Brauner anlässlich seines 100. Geburtstags mit dem Sonderpreis der Jury – dem „Carl Laemmle Ehrenpreis“ – geehrt. Es entfiel die Vergabe eines zusätzlichen Preises im Jahr 2021, da die Preisverleihung an Nico Hofmann im März 2020 kurzfristig coronabedingt abgesagt werden musste. Sie wurde am 29. Oktober 2021 nachgeholt.[6]
Die „Laemmle“-Skulptur stellt ein stilisiertes Lämmchen dar und wurde von der Künstlerin Hannelore Langhans modelliert. Sie wird von der Staatlichen Majolika Manufaktur Karlsruhe hergestellt.[7] Sie besteht aus glasiertem weißem Ton und ist 20 Zentimeter hoch, 23 Zentimeter breit und rund 1500 Gramm schwer.[8]
Namensgeber Carl Laemmle
Carl Laemmle gehört zu den erfolgreichsten und innovativsten Filmproduzenten seiner Zeit. Mit der Eröffnung der Universal Studios in einer zuvor unbelebten Gegend von Los Angeles am 15. März 1915 begründete er die größte und wichtigste Filmmetropole der Welt: Hollywood. Mit seinen Produktionen schrieb er Filmgeschichte und prägte mit seinem Lebenswerk das Bild des kreativen und unternehmerischen Produzenten. Seiner Geburtsstadt Laupheim blieb er zeitlebens eng verbunden.
Preisträger
- 2017: Roland Emmerich
- 2018: Regina Ziegler, Sonderpreis der Jury „Carl Laemmle Ehrenpreis“: Artur Brauner
- 2019: Stefan Arndt
- 2020: Nico Hofmann[9]
- 2022: Gabriela Sperl[10]
- 2023: Thomas Kufus[11]
- 2024: Martin Moszkowicz[12]
- 2025: Gabriele M. Walther[13]
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Roland Emmerich, Preisträger 2017 -
Regina Ziegler, Preisträgerin 2018 -
Artur Brauner, Ehrenpreisträger 2018
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Stefan Arndt, Preisträger 2019 -
Nico Hofmann, Preisträger 2020 (verliehen 2021) -
Gabriela Sperl, Preisträgerin 2022
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Thomas Kufus, Preisträger 2023 -
Martin Moszkowicz, Preisträger 2024
Literatur
- Christoph E. Palmer (Hrsg.): Carl Laemmle. Leben – Werk – Preis. Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen e. V., Berlin 2017, ISBN 978-3-9816027-6-0.
- Haus der Geschichte Baden-Württemberg (Hrsg.): Bekannt aus Fernsehen, Film und Funk: Laupheimer Gespräche 2016: Laupheimer Gespräche, 2016, ISBN 978-3-82536-765-7.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Über den Carl Laemmle Produzentenpreis. Abgerufen am 11. Dezember 2019 (deutsch).
- ↑ Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Carl-Winter-Universitätsverlag: Bekannt aus Fernsehen, Film und Funk Laupheimer Gespräche 2016. 1. Auflage. Heidelberg 2017, ISBN 978-3-8253-6765-7.
- ↑ 2 Schwaben in Hollywood: Carl-Laemmle-Preis für Roland Emmerich. In: Deutsche Welle. 17. März 2017, abgerufen am 14. Oktober 2020.
- ↑ WELT: Carl-Laemmle-Produzentenpreis geht am Roland Emmerich. In: Die Welt. 10. Februar 2017 (welt.de [abgerufen am 14. Oktober 2020]).
- ↑ Regina Ziegler wird für Lebenswerk geehrt. Abgerufen am 14. Oktober 2020.
- ↑ Carl Laemmle Produzentenpreis an Nico Hofmann voraussichtlich im Sommer 2021 – Carl Laemmle Produzentenpreis. Abgerufen am 18. November 2020 (deutsch).
- ↑ Carl-Laemmle-Preis 2018. In: majolika-stiftung.de. 28. Februar 2024, abgerufen am 20. Juli 2025.
- ↑ Barbara Braig: Das „Laemmle“ ist ein Unikat. In: schwaebische.de. 2. März 2017, abgerufen am 20. Juli 2025.
- ↑ Deutsche Presse-Agentur, Katja Waizenegger, Roland Ray: Nico Hofmann erhält Laemmle-Produzentenpreis. In: schwaebische.de. 29. Oktober 2021, abgerufen am 20. Juli 2025.
- ↑ Biberach: Carl Laemmle Preis an Produzentin Gabriela Sperl verliehen. In: Die Zeit. 13. Mai 2022, abgerufen am 24. Mai 2022.
- ↑ Hannah Rau: Filmproduzent Thomas Kufus wird ausgezeichnet. 25. Januar 2023 (wdr.de [abgerufen am 20. Juli 2025]).
- ↑ Martin Moszkowicz erhält Carl Laemmle Produzentenpreis für sein Lebenswerk. In: nachrichten-heute.net. 25. Dezember 2023, abgerufen am 25. Januar 2024.
- ↑ Carl Laemmle Preis 2025 geht an Gabriele M. Walther. In: schwaebische.de. 12. Juni 2025, abgerufen am 19. Juli 2025.