Karl Gussow

Karl Gussow, fotografiert von Wilhelm Fechner
Villa Gussow in der Buchenstraße in Berlin (1885)

Karl Gussow, auch Carl Heinrich Julius Gussow (* 25. Februar 1843 in Havelberg; † 27. März 1907 in Pasing), war ein deutscher Maler und Hochschullehrer.[1]

Leben

Gussows Eltern waren der Baurat Julius Gussow (1808–1872) und Johanna Gussow, geborene Becker. Seine Schulausbildung hatte er bis kurz vor dem Abitur am Gymnasium Francisceum in Zerbst, einer ehemaligen Klosterschule, und hatte danach für kurze Zeit ein Kunststudium in Berlin bei Julius Schrader. Dann studierte er von 1861 bis 1866 Malerei an der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule Weimar bei Arthur von Ramberg und Ferdinand Pauwels. Anschließend war er in Italien und ab 1870 in Weimar tätig, wo er sich Arthur von Ramberg anschloss. 1874 folgte er dem Ruf an die Großherzoglich Badischen Kunstschule in Karlsruhe. Ab 1876 bis etwa 1880/81 war er als Professor an der Akademischen Hochschule für die bildenden Künste in Berlin tätig.[2] Ab 1883 betrieb er eine private Malschule in seinem Haus in der Buchenstraße 2 (Haus und Straße nicht mehr vorhanden). 1892 zog er nach München-Pasing und wohnte außerdem noch in Obersalzberg bei Berchtesgaden. Carl Gussow wurde auf dem Kirchhof Pipping begraben.[3]

Karl Gussow zählte zu den Realisten. Er war bekannt dafür, dass er besonders kurz gearbeitete Pinsel binden ließ und damit sehr spezielle Lasuren herstellen konnte. Nach ihm ist der Gussowpinsel benannt.

Familie

In Weimar heiratete Karl Gussow 1870 Johanne Schulz, mit der er zwei Töchter hatte. Nach Scheidung der Ehe heiratete er 1874 in Durlach Hermine Bethmann[4] mit der er ebenfalls zwei Töchter hatte.

Werke (Auszug)

  • 1872: Die Weiße Rose
  • 1878: Bildnis der Hedwig Woworsky, geb. Heckmann (Alte Nationalgalerie, Berlin)[5]
  • 1880: Provinzieller Charme

Galerie

Schüler

Literatur

  • Gussow, Karl. In: Hermann Alexander Müller: Biographisches Künstler-Lexikon. Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke. Bibliographisches Institut, Leipzig 1882, S. 227.
Commons: Karl Gussow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Karl Gussow – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Roland Berbig (Hrsg.): Fontane als Biograph. De Gruyter, Berlin, New York 2010 (Schriften der Theodor Fontane Gesellschaft. 7), ISBN 978-3-11-022478-8, S. 3769.
  2. Antje Kalcher, Dietmar Schenk: Vor der UdK. 1. Auflage. Universität der Künste Berlin, 2024, S. 29 (kobv.de [PDF]).
  3. Grabstelle Carl Gussow. Abgerufen am 10. September 2025
  4. Standesamt Durlach, Ehebuch 1870–1875, Urkunde Nr. 45
  5. Bildnis Frau Hedwig Woworsky, geb. Heckmann, erneut abgerufen am 13. Dezember 2012
  6. Schüler von Karl Gussow in Weimar im Jahre 1873
  7. Marianne Goch: Mete Fontane (1860-1917). „Danebenstehen und sich den Mund wischen …“. In: Luise F. Pusch (Hrsg.): Töchter berühmter Männer. Neun biographische Portraits. Insel Verlag, Frankfurt am Main 1988, ISBN 3-458-32679-0, S. 349–419, hier: S. 378.
  8. Schüler von Karl Gussow in Weimar; siehe: The Philadelphia photographer, 1864, S. 205, https://archive.org/details/philadelphiaphot18881phil/page/204/mode/2up