Carl Friedrich Ludwig Sckell
Carl Friedrich Ludwig Sckell (* 1805 in Wilhelmsthal bei Eisenach; † 1882 in Weimar?)[1] war ein deutscher Bibliothekar in Weimar. Er selbst bezeichnete sich als Louis Sckell.[2]
Leben
Sckell kann aus einer weit verzweigten Familie aus Gärtnern, Malern bzw. Forstleuten. Siehe: Sckell 1805 übernahm Johann Christoph Gottlob Weise die Bibliotheksdienste in der Weimarer Militärbibliothek als Nachfolger von Friedrich Christoph Ferdinand Spilcker, später unterstützt durch Carl Friedrich Ludwig Sckell. Von Sckell ist in der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek nicht nur der handschriftliche Bestandskatalog Manusskripte der Militärbibliothek von 1830 erhalten.[3] Außerdem ist ein Bestandskatalog von 1825/26 von Karten, den er fertigte, erhalten.[4] Während fast alle Militärbibliotheken im Ersten und Zweiten Weltkrieg zerstört wurden oder zumindest große Verluste erlitten, so ist die in Weimar weitgehend erhalten geblieben.[5] Die von Sckell angelegten Kataloge stellen somit einen Sonderfall dar. Zur Geschichte der Weimarer Militärbibliothek bilden sie die entscheidende Quelle. Er erarbeitete weitere Kataloge u. a. zu Musikalien und zu Huldigungsschreiben auf die herzogliche Familie. Zu den Musikalien, die er katalogisierte, zählen die musikalische Nachlässe von Anna Amalia und Maria Pawlowna.[6]
Von Sckell angelegte Kataloge (Auswahl)
- Nominal-Catalog der Großherzoglichen Militair-Bibliothek [1594–1908], alphabetisch nach Verfassern geordnet. Bearb. von Louis Sckell. [Weimar]: [Großherzogliche Bibliothek], 1825.
- Catalogus der Großherzoglichen Militair-Bibliothek. Bearb. von Louis Sckell. Bd. 1 und 2: systematisch. Bd. 3: alphabetisch nach Verfassern. [Weimar]: [Großherzogliche Bibliothek], 1827.
- Carl Friedrich Ludwig Sckell: Verzeichniss der Manuscripte in Grossherzogl. Militair Bibliothek. [Weimar]: [Großherzogliche Bibliothek], 1830.
- Carl Friedrich Ludwig Sckell: Catalogus über Serenissimi clementissime Regentis Caroli Augusti Magni Ducis Saxoniae cet. Charten Sam[m]lung. [Weimar]: [Herzogliche Bibliothek], 1825–1826.
Literatur
- Arno Barnert: Die Weimarer Militärbibliothek 1630 bis 1930 – klassische Ordnungsvorstellungen vom Krieg. In: Militärgeschichtliche Zeitschrift, Vol. 73, No. 1, 2014, S. 1–22. doi:10.1515/mgzs-2014-0001
Einzelnachweise
- ↑ Jutta Fulsche (Bearbeiter): Familiennachlass Sckell, hrsg. vom Thüringischen Hauptstaatsarchiv Weimar, Verlag Weimar: Thüringisches Hauptstaatsarchiv 1996, S. 26 f. ISBN 978-3-930969-02-9
- ↑ Er ist nicht mit dem Gartenkondukteur Friedrich Anton Louis Sckell identisch!
- ↑ Carl Friedrich Ludwig Sckell: Verzeichniss der Manuscripte in Grossherzogl. Militair Bibliothek, 1830.
- ↑ Carl Friedrich Ludwig Sckell: Catalogus über Serenissimi clementissime Regentis Caroli Augusti Magni Ducis Saxoniae cet. Charten Sam[m]lung. [Weimar]: [Herzogliche Bibliothek], 1825–1826.
- ↑ Militärbibliothek auf www.klassik-stiftung.de
- ↑ Friedhilde Krause, Felicitas Marwinski, Karen Kloth, Severin Corsten, Bernhard Fabian (Hrsg.): Handbuch der historischen Buchbestände. Thüringen S-Z, Olms-Weidmann, Hildesheim-Zürich-New York 1999, S. 125 ff.