Caldas de Reis

Gemeinde Caldas de Reis
Caldas de Reis – Stadtansicht
Wappen Karte von Spanien
Caldas de Reis (Spanien)
Caldas de Reis (Spanien)
Basisdaten
Land: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: Galicien Galicien
Provinz: Pontevedra
Comarca: Caldas
Gerichtsbezirk: Caldas de Reis
Koordinaten: 42° 36′ N, 8° 38′ W
Höhe: 23 msnm[1]
Fläche: 68,25 km²[2]
Einwohner: 9.614 (Stand: 2024)[3]
Bevölkerungsdichte: 141 Einw./km²
Postleitzahl(en): 36650
Gemeindenummer (INE): 36005 Vorlage:Infobox Gemeinde in Spanien/Wartung/cod_ine
Verwaltung
Bürgermeister: Juan Manuel Rey Rey
Website: Caldas de Reis
Gemeindegliederung
Lage des Ortes
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Goldschatz von Caldas de Reis

Caldas de Reis ist eine galicische Kleinstadt und eine Gemeinde mit 9.614 Einwohnern (Stand: 2024) in der Provinz Pontevedra im Nordwesten Spaniens. Die Stadt ist die vorletzte Station auf dem Caminho Português des Jakobsweges, bevor er Santiago de Compostela erreicht. Die Gemeinde ist in die folgenden Parroquias gegliedert: Arcos da Condesa (Santa Marina), Caldas de Reis (Santa María de Afuera), Caldas de Reyes, Carracedo (Santa Marina), César (San Andrés), Godos (Santa María), San Clemente de César (San Clemente), Sayar (San Esteban) und Vemil (Santa María).

Lage und Klima

Caldas de Reis liegt am Unterlauf des Río Umia in einer Höhe von etwa 25 m nahe einer Meeresbucht (Ría de Arousa) des Atlantiks. Santiago de Compostela ist etwa 45 km (Fahrtstrecke) in nördlicher Richtung entfernt; die Stadt Pontevedra liegt ca. 27 km südlich. Das in hohem Maße vom Atlantik beeinflusste Klima ist gemäßigt (Tagestemperaturen selten über 30 °C) und regnerisch (ca. 1200 mm/Jahr).

Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde

Legende: Caldas de Reyesyona___Caldas de Reyesyona + Saiar___Caldas de Reis + Saiar

Quelle: INE-Archiv – grafische Aufarbeitung für Wikipedia

Die Mechanisierung der Landwirtschaft sowie die Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe („Höfesterben“) und der daraus resultierende Verlust an Arbeitsplätzen auf dem Lande haben seit der Mitte des 20. Jahrhunderts zu einer Landflucht und zu einem deutlichen Bevölkerungswachstum in den Städten geführt.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Caldas de Reis ist in acht Parroquias gegliedert:

Parroquias Patrozinium Einwohner[4]
2024
Fläche[5]
km²
Dichte
Einw./km²
Höhe[6]
msnm
Ortskennzahl
Arcos da Condesa Santa Mariña 392 6,03 65 48 36005010000
Bemil Santa María 796 13,09 61 131 36005090000
Caldas de Reis San Tomé e Santa María 4.610 1,28 3.602 21 36005030000
Carracedo Santa Mariña 695 6,70 104 133 36005040000
Godos Santa María 539 5,29 102 85 36005070000
Saiar Santo Estevo 814 15,58 52 0 36005080000
San Clemente de Cesar San Clemente 751 9,74 77 173 36005060000
Santo André de Cesar Santo André 632 6,63 95 179 36005050000

Wirtschaft

Auch wenn der (Bade-)Tourismus seit den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts an Bedeutung zugenommen hat, spielt die Landwirtschaft (Ackerbau und Viehzucht) immer noch die wichtigste Rolle im Wirtschaftsleben der Gemeinde.

Beschäftigungszahlen der Gemeinde Caldas de Reis in den Wirtschaftszweigen
Stand: April 2025
Sektor Beschäftigte Anteil in Prozent
Ackerbau, Viehzucht und Fischerei 0081 002,00
Industrie 0913 022,51
Bauwirtschaft 0432 010,65
Dienstleistungsbetriebe 3.017 064,84
Total 4.056 100,00
* Daten aus dem Statistischen Amt für Wirtschaftliche Entwicklung in Galicien, IGE

Geschichte

Zahlreiche prähistorische Funde wurden in der näheren Umgebung gemacht – der bedeutendste ist der Goldschatz von Caldas de Reis, ein bronzezeitlicher Goldfund mit einem Gesamtgewicht von annähernd 15 kg, der heute im Museo de Pontevedra gezeigt wird. Auch in römischer Zeit war der Ort von Bedeutung; in den Tabellen des Claudius Ptolemäus erscheint er als Aquae calidae (altgriechisch: Ὕδατα Θερμά, was „heiße Quellen“ bedeutet) und im Itinerarium Antonini als Aquae Celenae.[7] Von ca. 400 bis zum Jahr 561 war die Stadt Sitz eines Bischofs. Im Jahr 1105 wurde hier der Alfons VII., der spätere König von Galicien sowie von León und Kastilien geboren, der sich im Jahr 1135 in der Kathedrale von León zum Kaiser von Spanien krönen ließ.

Sehenswürdigkeiten

Wandbild – Ruderer im Zivilisationsmüll
  • Die Igrexa de Santa María hat romanische Ursprünge; die heutige Kirche entstand jedoch weitestgehend im ausgehenden Mittelalter.[8]
  • Die Igrexa de Santo Tomás entstand im späten 19. Jahrhundert in Erinnerung an einen Besuch des Hl. Thomas Becket in der Stadt (1167).
  • Mehrere zum Teil wappengeschmückte Häuser datieren in die Zeit des 17. bis 19. Jahrhunderts.
  • Im ausgehenden 20. Jahrhundert entstanden mehrere moderne oder karikierende Wandbilder an den Hauswänden und Mauern der Stadt.
Commons: Caldas de Reis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gesamtzahl der Dateien Geografische Nomenklatur der Gemeinden und Bevölkerungseinheiten: 1 Datei:MUNICIIOS.csv Spalte:ALTITUD
  2. Gesamtzahl der Dateien Geografische Nomenklatur der Gemeinden und Bevölkerungseinheiten: 1 Datei:MUNICIIOS.csv Spalte:SUPERFICIE
  3. Instituto Nacional de Estadística Municipal Register of Spain
  4. Gesamtzahl der Dateien Geografische Nomenklatur der Gemeinden und Bevölkerungseinheiten: 1 Datei:ENTIDADES.csv Spalte:POBLACION
  5. JOSM – Java-OpenStreetMap-Editor
  6. Gesamtzahl der Dateien Geografische Nomenklatur der Gemeinden und Bevölkerungseinheiten: 1 Datei:ENTIDADES.csv Spalte:ALTITUD
  7. Ptolemy: Claudii Ptolemaei Geographia. Sumptibus et typis Caroli Tauchnitii, 1843 (google.gr [abgerufen am 25. Juni 2021]).
  8. Caldas de Reis – Kirche