Cadillac Formula 1 Team

Cadillac
Name Cadillac Formula 1 Team
Unternehmen TWG Cadillac Formula 1 Team Ltd.
Unternehmenssitz Vereinigtes Konigreich Silverstone
Teamchef Graeme Lowdon
Techn. Direktor Nick Chester
Saison 2026
Fahrer (77) Finnland Valtteri Bottas
(11) Mexiko Sergio Pérez
Testfahrer Vereinigte Staaten Colton Herta
Chassis TBA
Motor Ferrari
Reifen Pirelli
Statistik
Erster Grand Prix Australien 2026
Gefahrene Rennen 0
Konstrukteurs-WM Erstmalige Teilnahme
Fahrer-WM Erstmalige Teilnahme
Rennsiege 0
Pole Positions 0
Schnellste Runden 0
Position 2025 Keine Teilnahme
Punkte 0
(Stand: 26. August 2025)

Das Cadillac Formula 1 Team ist das Werksteam des US-amerikanischen Automobilkonzerns General Motors und wird unter der gleichnamigen Konzernmarke Cadillac ab der Saison 2026 mit Motoren der Scuderia Ferrari und den Fahrern Valtteri Bottas und Sergio Pérez an der Formel-1-Weltmeisterschaft teilnehmen.

Der Rennstall gehört zur Motorsportabteilung der Holding TWG Global und nutzt zu großen Teilen bereits von Andretti Global in Eigenregie aufgebaute oder geplante Infrastruktur, die durch die vollständige Übernahme Andrettis in den Besitz von TWG Motorsport überging. Dazu gehören eine Fabrik im britischen Silverstone, die als logistische Operationsbasis sowie Entwicklungszentrum dient, sowie eine im Aufbau befindliche Einrichtung in Fishers im US-Bundesstaat Indiana, wo die Geschäftsführung sowie Produktion der Rennwagen beheimatet sein soll.

Ab 2029 plant General Motors zudem den Einstieg als Motorenhersteller in die Formel 1, ebenfalls unter der Marke Cadillac.

Entstehungsgeschichte

Hintergrund

Erfolgloser Cadillac Northstar LMP im Jahr 2000...
...und siegreicher Cadillac V-Series.R im Jahr 2025

Der Automobilkonzern General Motors hatte sich mit seiner traditionell im Premiumsegment angesiedelten Marke Cadillac für fast ein Jahrhundert nach Unternehmensgründung nicht werksseitig im Motorsport engagiert. Private Einsätze von PKW oder Motoren waren selten und meist auf Amateurrennen in den USA beschränkt. Der erste offizielle Versuch, Cadillac auch für den sportlich interessierten Markt attraktiv zu machen, begann 2000 mit dem Cadillac Northstar LMP für das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Diese anfangs noch extern bei Riley & Scott Cars Inc. konstruierten Le-Mans-Prototypen wurden auch in der American Le Mans Series gemeldet, waren aber kaum konkurrenzfähig und teilweise sogar mit deutlich geringerem Budget entwickelten Fahrzeugen wie dem Panoz LMP-1 klar unterlegen. Nach einem ebenfalls gescheiterten Anlauf mit in Eigenregie komplett neu entwickelten Fahrzeugen wurde das Projekt bereits Ende 2002 wieder abgebrochen.[1]

Ab 2017 kehrte Cadillac mit den bei Dallara gebauten Cadillac DPi-V.R bzw. Cadillac V-Series.R deutlich erfolgreicher zu Langstreckenrennen zurück. Das ermutigte die Unternehmensführung von General Motors, konkrete Pläne für einen Eintritt in die Formel-1-Weltmeisterschaft zu entwickeln. Dort war es US-amerikanischen Teams und Fahrern seit Gründung der Meisterschaft im Jahr 1950 zu keinem Zeitpunkt gelungen, sich zu einer dauerhaften Kraft zu entwickeln und das im Besonderen auf das Vereinigte Königreich zentrierte Monopol der Europäer zu brechen. In den dreißig Jahren zwischen 1990 und 2020 starteten nur drei US-Amerikaner zu Formel-1-Rennen, aber weder Scott Speed noch Michael Andretti oder Alexander Rossi konnten sich dauerhaft etablieren. Nationale Rennserien banden die große Mehrheit der Renninteressierten in den USA an sich und der Mangel an dort bekannten Namen und Teams in der Formel 1 tat ihr übriges.

Mit dem Kauf der Formula One Group durch den US-Konzern Liberty Media im September 2016 und umfangreichen Marketingkampagnen in den Folgejahren wuchs die Popularität der Formel 1 in den USA deutlich an.[2] Zunächst beabsichtigte General Motors, das Engagement auf die Entwicklung eines eigenen Werksmotors zu beschränken, und suchte nach entsprechenden Kundenteams für eine langfristige Zusammenarbeit in der Formel 1.[3][4]

Gescheiterte Partnerschaft mit Andretti Global

Michael Andretti

Im Januar 2023 wurde eine Kooperation mit dem US-amerikanischen Motorsportunternehmen Andretti Global von Michael Andretti angekündigt, das traditionell in der US-amerikanischen Formel-Meisterschaft beheimatet und neben weiteren Rennserien bereits seit 2014 in der FIA-Formel-E-Weltmeisterschaft engagiert war.[5][6] Andretti zeigte schon länger Interesse am Eintritt in die Formel 1, der ursprüngliche Plan zur Übernahme von Sauber Motorsport im Jahr 2021 hatte sich aber zerschlagen.[7] Daniel „Dan“ Towriss, Besitzer der Holding Group 1001 und seit 2018 Sponsor von Andrettis Fahrzeugen in der IndyCar Series, konnte als Großinvestor für das neue Projekt gewonnen werden und erwarb für rund 250 Mio. US-Dollar Unternehmensanteile.[8] Als erster Meilenstein der Kooperation zwischen Andretti und General Motors wurde die Teilnahme mit von Andretti konstruierten Rennwagen unter gemeinsamem Markenauftritt mit Cadillac an der Formel-1-Saison 2025 festgesetzt. Als zweiter Schritt sollten die voraussichtlich von Alpine bezogenen Kundenmotoren dann ab 2028 durch das GM-Werksaggregat ersetzt werden.[9]

Der Motorsport-Weltverband Fédération Internationale de l’Automobile (FIA) akzeptiere im Oktober 2023 die gemeinsame Bewerbung der Partner, der Rechteinhaber Formula One Group (FOG) aber wies sie zurück.[10][11] Offizielle Gründe waren grundlegend die erwartete mangelnde Konkurrenzfähigkeit der Neueinsteiger sowie die voraussichtliche operative Überlastung von Andretti Global, aufgrund von Regeländerungen zur Saison 2026 innerhalb von zwei Jahren zwei grundverschiedene Fahrzeuge entwickeln zu müssen.[12] Das Prestige der Formel-1-Weltmeisterschaft im Allgemeinen als auch die Vermarktbarkeit und entsprechende Profite für Veranstalter und Teilnehmer im Besonderen seien dadurch bedroht.[13] Die angedachte Geschäftsbeziehung zu Alpine über den Bezug von Kundenmotoren kam nicht über einen Vorvertrag hinaus, aber entsprechend einer im Regelwerk der Formel 1 festgeschriebenen Klausel, die den Konstrukteur mit den wenigsten Kundenteams zur Lieferung verpflichtet, hätte das Unternehmen Andretti trotzdem zwangsweise mit Motoren beliefern müssen.[14] Die FOG sah darin nebst weiteren negativen Einflüssen auf das Meisterschaftsprestige ein Risiko für das geistige Eigentum von Alpine, da Andretti offen eine enge technische Partnerschaft mit einem in der eigenen Motorenentwicklung befindlichen Konkurrenzunternehmen führe.[15] Ein Einstieg Andrettis direkt mit einem GM-Werksmotor zu einem späteren Zeitpunkt würde allerdings grundsätzlich neu betrachtet werden.[16]

Die Situation spitzte sich im Frühjahr 2024 zu, da Andretti alle festgelegten Einstiegskriterien für neue Teams klar erfüllte, die FOG aber auf ihrer Position beharrte.[17] FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem sprach sich offen für Andretti aus und zeigte Unverständnis für die ablehnende Haltung der FOG.[18] Anfang Mai traf sich Mario Andretti publikumswirksam mit Mitgliedern des Kongresses der Vereinigten Staaten in Washington, D.C., die zuvor im Hinblick auf den sich bereits über mehrere Monate ziehenden Konflikt einen offenen Brief an die Formula One Group und den Mutterkonzern Liberty Media gerichtet hatten, in dem sie den Umgang des Unternehmens mit Andretti kritisierten.[19] Kurz darauf leitete das Justizministerium der Vereinigten Staaten eine offizielle Untersuchung gegen die FOG und Liberty Media wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Wettbewerbsrecht ein.[20][21]

TWG-Einstieg und Starterlaubnis unter eigenem Namen

Im November 2024 kam es schließlich zu einer Einigung zwischen Andretti, General Motors und den Rechteinhabern der Formel 1.[22] Michael Andretti verkaufte seine Unternehmensanteile an die Holding TWG Motorsports, die wie die Group 1001 von Teileigner Towriss Teil des globalen Firmenkonglomerats TWG Global von Mark Walter ist, verließ den Rennstall und wurde externer Berater ohne feste Rolle beim neu aufgebauten Formel-1-Team.[23][24] Der Name Andretti verschwand in der Formel 1 aus der Teambezeichnung zugunsten eines reinen Werksauftritts von Cadillac. Anteilseigner Dan Towriss übernahm Andrettis Rolle als Chief Executive Officer und damit die operative Geschäftsführung von Andretti Global, später wurde er parallel dazu Geschäftsführer von TWG Motorsports.[25][26] Die zum Betrieb des Formel-1-Teams in den Vorjahren aufgebaute Tochter Andretti Racing in Silverstone in der britischen Grafschaft Northamptonshire wurde zur TWG Cadillac Formula 1 Team Ltd. umgeformt.[27] Mario Andretti, der zuvor als Markenbotschafter für das Team seines Sohnes auftrat, wurde Mitglied des Vorstands.[28] Um die Zeit bis zur Fertigstellung der GM-Werksmotoren zu überbrücken, wurde eine feste Vereinbarung über die Lieferung von Kundenmotoren und Getrieben mit der Scuderia Ferrari geschlossen.[29] Entsprechend steht das Team als Cadillac-Ferrari in den Meldelisten.[30] Im Zuge dieser Umstrukturierungen erhielt der neue Rennstall schließlich am 7. März 2025 die Startberechtigung für die Formel-1-Saison 2026.[31]

Ab 2026 gilt auch ein neues Concorde Agreement, ein für eine bestimmte begrenzte Laufzeit geschlosser Vertrag zwischen den Formel-1-Teams, der FIA und der Formula One Group, der unter anderem die Verteilung von Preis- und Werbegeldern regelt. Als Kompensation für den bei Vergrößerung des Fahrerfeldes geringeren Anteil an den Gesamteinnahmen wurde in der ab 2021 gültigen Fassung durch eine Verwässerungsschutzklausel eine Zahlung von insgesamt 200 Mio. US-Dollar von Neueinsteigern verlangt, die zu gleichen Teilen an die bereits etablierten Teams ausgeschüttet werden soll. Diese versuchten in den Verhandlungen für das neue Abkommen im Hinblick auf den Einstieg des Milliardenkonzerns General Motors und den zwischenzeitlich deutlich gestiegenen Gesamteinnahmen der Formula One Group eine Verdreifachung der Gebühr auf 600 Mio. US-Dollar durchzusetzen.[32] Ein Kompromiss legte die Zahlung schließlich auf 450 Mio. US-Dollar fest.[33] Dadurch lag das Gesamtinvestment von General Motors in das Formel-1-Projekt schon vor dem Beginn der ersten Saison bei über einer Milliarde US-Dollar.[34] Cadillac ist der erste neue Konstrukteur in der Formel 1 seit dem Eintritt des ebenfalls US-amerikanischen Haas F1 Team zur Formel-1-Weltmeisterschaft 2016. Die Zahl der eingeschriebenen Teams wird wieder auf 11 anwachsen.

Debütvorbereitungen und Entwicklungsarbeiten

Nachdem das Team im Frühjahr 2025 die Startlaubnis für die Folgesaison erhalten hatte, begannen konkrete Vorbereitungen zur Teilnahme und die zielführende Entwicklung des eigenen Rennwagens. Anfang Juli gab Cadillac erste Einblicke in die Arbeitsprozesse der Vormonate an die Öffentlichkeit, darunter die Produktion erster Prototypen von selbst entwickelten Fahrwerkskomponenten wie den Bremsen und der Lenkung sowie den kurz zuvor durchgeführten Crashtest eines ersten vollwertigen Monocoques.[35] Während eines Jahres stehen den Teams insgesamt 20 Stunden Entwicklungszeit mit einem mindestens zwei Jahre alten Fahrzeug zur Verfügung. Da Cadillac kein entsprechendes Fahrzeug besitzt, wurde erneut eine Zusammenarbeit mit einem bereits etablierten Team angekündigt.[36][37] Fahrer Sergio Pérez gab kurz darauf bekannt, in der letzten Septemberwoche offiziell mit der Entwicklungsarbeit im Simulator und dem Sammeln von Fahrpraxis in einem entsprechenden Formel-1-Wagen in Silverstone zu beginnen.[38] Zudem schloss das Team die ersten Sponsorenverträge ab, darunter mit einer Bekleidungsmarke und einem Spirituosenhersteller.[39][40]

Personal

Graeme Lowdon

Management und Teamführung

Bereits in der Aufbauphase konnte für das zu dieser Zeit noch unter Andretti-Regie aufgebaute Formel-1-Team erfahrenes Personal gewonnen werden, das vollständig in die neue TWG Cadillac Formula 1 Team Ltd. übernommen wurde. Als Teamchef wurde der langjährige Manor-Funktionär Graeme Lowdon verpflichtet, der diese Rolle bereits zwischen 2010 und 2015 für den als Virgin Racing gegründeten Rennstall in der Formel 1 bekleidet und im Anschluss das Manor-Programm in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft geleitet hatte.[41] Während der Sommerpause 2025 aufgekommene Gerüchte, nach denen Lowdon kurzfristig durch den unerwartet von Red Bull Racing entlassenen langjährigen Teamchef Christian Horner ersetzt werden könnte, wurden von der TWG-Geschäftsführung um Dan Towriss schnell dementiert.[42][43][44]

Weiteres gesetztes Personal sind der Chief Technology Officer bzw. Technische Direktor Nick Chester, der bereits von 2013 bis 2020 beim Lotus F1 Team und Renault in der Formel 1 sowie von 2020 bis 2023 beim Mercedes-EQ Formula E Team auf diesem Posten tätig war.[45] Außerdem verpflichtet wurden der ehemalige Jordan-Chefdesigner John McQuilliam und Chefaerodynamiker Jon Tomlinson, der zuletzt von Williams F1 beschäftigt wurde.[46] Chief Operating Officer ist der langjährige Renault-Motoreningenieur Rob White.[47] Der ehemalige Williams-Technikdirektor Pat Symonds ist leitend in beratender Position tätig.[48] Für die Position des Rennleiters bzw. Team Managers konnte Peter Crolla gewonnen werden, der seit 2015 beim Haas F1 Team in dieser Position wirkte.[49] Große Teile des Managements waren in ihrer Karriere zeitweilig mit dem wiederholt inoffiziell als Team Enstone[50][51][52] bezeichneten und seit 1992 im dortigen Whiteways Technical Centre beheimateten Unternehmen verbunden, das ursprünglich auf Toleman Motorsport zurückgeht und dessen aktueller Auftritt nach zahlreichen Besitzerwechseln das Alpine F1 Team ist.[53]

Fahrerkader

Während der Bekanntgabe der Zusammenarbeit zwischen Andretti Global und General Motors sprach sich Michael Andretti für einen US-amerikanischen Fahrer aus. Als persönliche Präferenz galt Colton Herta, der schon seit 2020 zum Fahrerkader des Unternehmens in der IndyCar Series gehörte und als aufstrebendes Talent galt.[54] Auch nach der Übernahme der Projektführung durch General Motors und dem Ausscheiden Andrettis blieb Herta einer der wahrscheinlichsten Fahrerkandidaten,[55] allerdings mehrten sich Anfang 2025 die Zweifel, ob der Fahrer die für die Superlizenz benötigten Mindestplatzierungen in der IndyCar-Series noch rechtzeitig erreichen könne.[56][57][58] Ende August gleichen Jahres wurde schließlich die mehrjährige Verpflichtung der erfahrenen Vizeweltmeister Sergio Pérez und Valtteri Bottas als Fahrer ab der Saison 2026 verkündet. Sie kehren nach einer einjährigen Pause wieder in die Formel 1 zurück.[59] Herta wurde kurz darauf als Testfahrer bestätigt.[60][61] Verhandlungen zur Verpflichtung von Mick Schumacher als Test- und Entwicklungsfahrer mit möglicher Aufstiegsoption in der Zukunft waren weit fortgeschritten,[62] scheiterten allerdings letztendlich an einer Absage des Fahrers.[63][64] Weitere zwischenzeitlich mit dem Rennstall in Verbindung gebrachte Fahrer waren Felipe Drugovich,[65] Zhou Guanyu, der zwischen 2022 und 2024 für Sauber Motorsport in der Formel 1 gestartet war,[66] und Patricio O’Ward, der ein mögliches Engagement allerdings schon früh ausschloss.[67]

Infrastruktur

Das General Motors Technical Center

Im Gegensatz zu den meisten anderen Formel-1-Teams fasst General Motors Rennwagenentwicklung und -betrieb nicht in einer zentralen Fabrik zusammen, sondern kündigte eine länderübergreifende Kooperation einzelner Standorte an: Als Projektzentrale soll in Fishers im US-Bundesstaat Indiana in direkter Nachbarschaft des Indianapolis International Airport für 200 Mio. US-Dollar ein neuer Gebäudekomplex entstehen, der dort bereits seit 2024 noch von Andretti Global in Eigenregie vorangetriebene Baumaßnahmen ergänzt.[68][69] In dieser Einrichtung soll die zentrale Produktion der Fahrzeuge durchgeführt werden.[70] Der Betrieb des Rennteams sowie die Entwicklung der Rennwagen wird beim Tochterunternehmen TWG Cadillac Formula 1 Team Ltd. aus einer für die europäisch zentrierte Formel 1 logistisch deutlich günstiger gelegenen Fabrik im britischen Silverstone abgebildet, das ebenfalls auf ein noch von Andretti aufgebautes Tochterunternehmen zurückgeht.[71] General Motors schloss weiter eine langfristige Vereinbarung mit Toyota, die Windkanalanlagen in Köln, die von der Motorsportabteilung Toyota GAZOO Racing Europe betrieben werden, für die Entwicklung der Cadillac-Rennwagen zu nutzen.[72]

Für die Durchführung des GM-Motorenprogramms soll bis 2027 ein neues Technologiezentrum in der Gemeinde Concord nahe Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina eröffnet werden.[73] Außerdem wird das seit 1956 bestehende General Motors Technical Center in Warren, Michigan in den Entwicklungsprozess einbezogen.[74]

Motorenprogramm

Der Cadillac-331-Achtzylindermotor der frühen 1950er-Jahre

Neben dem Einstieg mit einem Werksteam beabsichtigt General Motors zudem die Entwicklung eigener Motoren für die Formel 1. Im November 2024 wurde der ursprünglich für 2028 geplante Zeitpunkt der Rennreife auf das Jahr 2029 verschoben.[75] Unter der Leitung des langjährigen GM-Ingenieurs Russ O'Blenes soll das Unternehmen GM Performance Power Units LLC die Antriebe entwickeln.[76] Ende 2024 wurden Pläne bekannt, laut denen Cadillac versuche, als Arbeitsbasis den Motor des Alpine F1 Team zu erwerben, die sich zur Saison 2026 aus der Produktion eigener Motoren zurückziehen.[77] Der Kauf wurde seitens Alpine allerdings kurz darauf abgelehnt.[78]

Vereinzelt erscheint die Marke Cadillac bereits als Motorenhersteller in den Gesamtstatistiken der Formel 1. Es gab aber keine Werksbeteiligung oder Rennstarts in der Vergangenheit. Diese Erwähnungen sind auf das Indianapolis 500 zurückzuführen, das in den 1950er-Jahren zur Formel-1-Weltmeisterschaft zählte. Johnny Fredericks und Bill Homeier versuchten 1952 bzw. 1953 vergeblich, sich in ihren Kurtis-Kraft-Fahrzeugen mit privat modifiziertem Cadillac-Achtzylindermotor für das Rennen zu qualifizieren.[79]

Einzelnachweise

  1. Grace Jarvis: Two Decades after a Forgettable Le Mans Effort, Cadillac Racing Is Dialed In. 12. Juni 2024, abgerufen am 7. Mai 2025 (amerikanisches Englisch).
  2. Jordan Mendoza: Formula 1's popularity rising in US, survey shows series growing presence. Abgerufen am 18. September 2025 (amerikanisches Englisch).
  3. Cadillac: Who are Formula 1's 11th team? 4. September 2025, abgerufen am 18. September 2025 (britisches Englisch).
  4. Andrew Benson: F1 2026 regulations: FIA plans smaller, nimbler and more environmentally friendly cars. 6. Juni 2024, abgerufen am 18. September 2025 (britisches Englisch).
  5. andrettiautdev: Andretti Global & GM Team Up for F1 Pursuit. 5. Januar 2023, abgerufen am 7. Mai 2025 (amerikanisches Englisch).
  6. Andretti Global and General Motors team up in F1 pursuit. In: Cadillac Newsroom. 5. Januar 2023, abgerufen am 7. Mai 2025 (englisch).
  7. Markus Steinrisser: Formel 1, Andretti-Übernahme von Sauber wohl gescheitert. 27. Oktober 2021, abgerufen am 15. Juni 2025.
  8. Elizabeth Blackstock: Andretti Global and Group 1001: How a sponsorship became team co-ownership. 28. September 2024, abgerufen am 15. Juni 2025 (englisch).
  9. Andreas Haupt: General Motors: Eigener Formel-1-Motor ab 2028. 15. November 2023, abgerufen am 7. Mai 2025.
  10. Joseph Wolkin: Andretti Global Clears FIA Approval To Create A Formula 1 Team. Abgerufen am 7. Mai 2025 (englisch).
  11. Christian Menath: Formel 1 schmettert Andretti offiziell ab: Kein neues Team 2025. 31. Januar 2024, abgerufen am 13. Juni 2025.
  12. Tobias Grüner: Kein elftes Team: F1 lehnt Andretti-Bewerbung ab. 1. Februar 2024, abgerufen am 15. Juni 2025.
  13. Tobias Grüner: Kein elftes Team: F1 lehnt Andretti-Bewerbung ab. 1. Februar 2024, abgerufen am 15. Juni 2025.
  14. Phillip van Osten: Alpine shuts the door on Andretti engine deal, for now. In: F1i.com. 10. Februar 2024, abgerufen am 13. Juni 2025 (englisch).
  15. Christian Menath: Formel 1 schmettert Andretti offiziell ab: Kein neues Team 2025. 31. Januar 2024, abgerufen am 13. Juni 2025.
  16. Formula One rejects Michael Andretti's bid to join series, will reconsider when GM has engine built. 31. Januar 2024, abgerufen am 14. Juni 2025 (englisch).
  17. F1 formally rejects Andretti's bid to join grid. 31. Januar 2024, abgerufen am 7. Mai 2025 (englisch).
  18. Motor Sport: Mohammed Ben Sulayem: every big controversy so far as FIA president is under attack in election year. 10. April 2025, abgerufen am 15. Juni 2025 (britisches Englisch).
  19. Malte Göttlinger: Kongressabgeordnete kritisieren Nichtzulassung Andrettis in der Formel 1. sky sport, 1. Mai 2024, abgerufen am 14. Juni 2025.
  20. Bruce Martin: Liberty Media Investigated By Justice Department For Andretti F1 Snub. Abgerufen am 13. Juni 2025 (englisch).
  21. Michael Schmidt: Formel 1 einigt sich mit GM: Cadillac-Einstieg 2026 fix. 26. November 2024, abgerufen am 14. Juni 2025.
  22. Michael Andretti's Formula 1 dream comes to bittersweet fruition without his involvement. 2. Dezember 2024, abgerufen am 14. Juni 2025 (englisch).
  23. Scott Soshnick,Brendan Coffey: Michael Andretti to Exit Ownership of Andretti Global. In: Sportico.com. 27. September 2024, abgerufen am 7. Mai 2025 (amerikanisches Englisch).
  24. Michael Andretti's Formula 1 dream comes to bittersweet fruition without his involvement. 2. Dezember 2024, abgerufen am 14. Juni 2025 (englisch).
  25. F1 likely to approve GM-backed team after Andretti changes. 22. November 2024, abgerufen am 13. Juni 2025 (englisch).
  26. JENNA FRYER, Associated Press: Cadillac F1 to be managed by global group TWG Motorsports. Dan Towriss named CEO of racing portfolio. In: kget.com. 25. Februar 2025, abgerufen am 17. Juni 2025 (englisch).
  27. TWG CADILLAC FORMULA 1 TEAM LIMITED overview - Find and update company information - GOV.UK. Abgerufen am 7. Mai 2025 (englisch).
  28. Elizabeth Blackstock: Fresh Cadillac F1 hope for Mick Schumacher with 'think big' verdict. 26. Dezember 2024, abgerufen am 7. Mai 2025 (englisch).
  29. FERRARI ENTERS A MULTI-YEAR AGREEMENT WITH ANDRETTI FORMULA RACING. Abgerufen am 7. Mai 2025 (englisch).
  30. Cadillac receive final approval to join F1 grid in 2026. Abgerufen am 7. Mai 2025 (englisch).
  31. Statement on General Motors application to join FIA Formula One World Championship in 2026 | Formula 1®. Abgerufen am 7. Mai 2025 (englisch).
  32. Christian Menath: Cadillac muss jedem F1-Team 45 Millionen bezahlen! 16. März 2025, abgerufen am 7. Mai 2025.
  33. Phillip Horton: Cadillac Will Pay $450 Million Anti-Dilution Fee to Join Formula 1. In: autoweek.com. 18. März 2025, abgerufen am 7. Mai 2025 (englisch).
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  38. Sergio Perez verrät neue Details über die Testfahrten von Cadillac. Abgerufen am 19. September 2025.
  39. Danielle Wightman-Stone: Tommy Hilfiger wird Bekleidungspartner des neuen Cadillac Formel-1-Teams. 4. Juni 2025, abgerufen am 19. September 2025.
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