Burg Wanzleben
| Burg Wanzleben | |
|---|---|
![]() Burg Wanzleben | |
| Staat | Deutschland |
| Ort | Wanzleben |
| Entstehungszeit | um 968 |
| Burgentyp | Niederungsburg |
| Erhaltungszustand | Rekonstruiert erhalten |
| Ständische Stellung | Adlige, Klerikale |
| Geographische Lage | 52° 4′ N, 11° 27′ O |
Die Burg Wanzleben ist eine Niederungsburg am nördlichen Ortsrand des Ortes Wanzleben an der früheren Heerstraße von Magdeburg nach Hadmersleben. Sie ist eine Station an der Straße der Romanik.
Geschichte
Die Burg wurde als Rundburg mit doppelten Gräben und Wällen angelegt. Der romanische Bergfried aus dem 13. Jahrhundert ist 30 Meter hoch. Erweiterungen erfolgten 1583. Im 18. und 19. Jahrhundert wurden Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude um- und ausgebaut.
Erstmals wurde sie 968 erwähnt. Seit dem 12. Jahrhundert wurde sie vom Stift Gandersheim verwaltet. 1373 verkauften die Herren von Wanzleben sie an den Magdeburger Erzbischof. An der Schloßbrücke wurde auch Landgericht gehalten.[1] Ab 1680 war das Anwesen brandenburgisch-preußische Domäne. Über sieben Generationen agierten als Pächter die Amtsratsfamilie Kühne.[2][3][4] In den 1920er Jahren beinhaltete deren Pachtbesitz mit derDömäne und den dazugehörigen Vorwerken Buch und Blumenberg gesamt 1.245 ha. Zusätzlich gehörten noch Flächen in Bottmansdorf dazu, 268 ha. Damaliger Pächter war Amtsrat Erich Kühne.[5] Familie Kühne bewirtschaftete das Domänen-Gut bis 1945.
Bis 1945 wurde die Burg und die dazugehörigen Ländereien durch einen Königlichen Domänenpächter bewirtschaftet. Nach Bildung einer Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) im Ort hatte diese ihren Verwaltungssitz in der Burg.
Durch die Nachkommen des letzten Pächters Kühne wurde die Burg in den 1990er Jahren erworben und wurde ab 1996 rekonstruiert. Nach Abschluss der wesentlichen Umbauten 2003 wird die Anlage als Wohngebäude, Hotel, Tagungsstätte und Restaurant genutzt.
Im Denkmalverzeichnis des Landes Sachsen-Anhalt ist die Burg unter der Erfassungsnummer 094 11981 als Baudenkmal verzeichnet.[6]
Literatur
- Folkhard Cremer, Ute Bednarz. Et al.: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen-Anhalt I. 1. Auflage, Hrsg. Georg Dehio Nachfolge/Dehio-Vereinigung e.V., Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2002. ISBN 3-422-03069-7.
Weblinks
- Detaillierte Geschichte von Burg Wanzleben
- Rekonstruktionszeichnung von Wolfgang Braun
Einzelnachweise
- ↑ [Dr.] Ludwig Götze: Die Landgerichte von den Schloßbrücken zu Egeln und Wanzleben. In: Geschichtsblätter für Stadt und Land Magdeburg. Mittheilungen des Vereins für Geschichte und Alterthumskunde des Herzogthums und Erzstifts Magdeburg. Siebenter Jahrgang. 1872, Hrsg. F. Geisheim, Verlag Schäfer (A. Rüdiger), Magdeburg 1872, S. 163 f. Digitalisat
- ↑ Handbuch über den Königlich Preussischen Hof und Staat für das Jahr 1798. George Decker, Berlin 1798, S. 72. Digitalisat
- ↑ Familie Kühne, In: Art. Fam. Schulz, In: Herold (Verein) (Hrsg.): Deutsches Geschlechterbuch. Handbuch der bürgerlich Familien. 4. Band, Nachdruck d. Ausgabe 1896, C. A. Starke, Görlitz 1909, S. 356 f.
- ↑ Kühne. Die Familiengeschichte, In: Amtsrat Philipp Kühne`sche Familienstiftung. Sitz Berlin.
- ↑ Oskar Köhler, Gustav Wesche, H. Krahmer: Landwirtschaftliches Güter-Adreßbuch der Provinz Sachsen. 1922. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter und Güter von ungefähr 20 ha herab mit Angabe der Gutseigenschaft, des Grundsteuerertrages, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen, Hrsg. Mit Unterstützung der Landwirtschaftskammer zu Halle a. S., in: Niekammer’s Landwirtschaftliches Güter-Adreßbücher, Band V, (Paul Niekammer), 3. Auflage, Reichenbach’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1922, S. 94–95. Digitalisat
- ↑ Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerium 19. 03. 2015 Drucksache 6/3905 (KA 6/8670) Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Magdeburg 19.03.2015, S. 527. PDF
