Burg Uttrichshausen
| Burg Uttrichshausen | ||
|---|---|---|
| Staat | Deutschland | |
| Ort | Kalbach-Uttrichshausen | |
| Entstehungszeit | 12. bis 13. Jahrhundert | |
| Burgentyp | Ortslage | |
| Erhaltungszustand | Burgstall | |
| Ständische Stellung | Uradel, Niederadel | |
| Geographische Lage | 50° 15′ N, 9° 26′ O | |
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Die Burg Uttrichshausen ist eine von zwei abgegangenen mittelalterlichen Burgen in Uttrichshausen, dem ältesten Ortsteil der Gemeinde Kalbach im Landkreis Fulda in Hessen.
Die mittelalterliche Burganlage im Mitteldorf war, weil sie nicht auf einer Anhöhe lag, zum Schutz mit einem wasserführenden Ringgraben umgeben, der von den Quellen des Börnberges gespeist wurde und seinen Abfluss im Schmidtwasser hatte. Der Burgsitz ging im 13. Jahrhundert aus befestigten Häusern und Höfen hervor und gehörte zur Abtei Fulda. Der Fuldaer Abt gab als Landesherr seinen hiesigen Besitz auf Zeit gegen Dienst und Treue als Lehen aus. Lehensnehmer waren im Laufe der Jahrhunderte Mitglieder fast aller bedeutenden Ritter- und Adelsfamilien der Umgegend. Den Anfang machten um 1300 die Herren von Küchenmeister. Im ältesten Lehenbuch des Hochstift Würzburg unter Fürstbischof Gottfried III. von Hohenlohe wird in den Jahren 1319-1321 ein "feudum castrense", also ein Burglehen in "Otrichshusen" erwähnt.
Der erste brauchbare Hinweis auf die Bewohner der Wasserburg findet sich in der Wappendarstellung eines gotischen Türgewändes aus dem Jahre 1486. Es handelt sich um die Wappenlilie derer von Ebersberg genannt von Weyhers. Im Erbbuch des Curt Till von Berlepsch aus dem Jahre 1583 ist von Georg Friedrich von Tanns Haus die Rede. Dieser bezeichnete es 1602 als Burgsitz. Im Dreißigjährigen Krieg erlitt die Burg schwere Schäden. Erst Oberstleutnant Ludwig von und zu Mansbach richtete um 1687 einen Teil der vordem thännischen Burg wieder her.
1813 kam die Anlage in bürgerlichen Privatbesitz.
Der oberirdische Rest der Wasserburg wurde in den Jahren 1982 bis 1983 etappenweise dem Erdboden gleichgemacht und dem Kommerz geopfert, obwohl bei den deutschen Denkmalbehörden vehement der Erhalt des Kulturdenkmals eingefordert wurde. Mit Sandsteinen der Wasserburg wurde eine kleine „Gedenkstätte“ errichtet, die heute Kunde von der einst stolzen Wasserburg gibt.
Hundert Meter südöstlich der älteren Wasserburg in Uttrichshausen in Richtung Motten entstand im Siedlungsbereich Anberg etwas später eine weitere etwas größere Burganlage, ab 1396 Schloss Anberg genannt.
Literatur
- Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 2. Auflage. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 1995, ISBN 3-86134-228-6, S. 376 f.
- Michael Mott: 1175 Jahre Uttrichshausen 811–1986, Gemeinde Kalbach/Rhön, Bad Brückenau 1986.
- Michael Mott: Historisches Wappen gestohlen / Diebe suchten die alte Wasserburg in Uttrichshausen heim, Fuldaer Zeitung vom 19. April 1983, S. 12.
- Michael Mott: Alte Wasserburg wurde Opfer des Baggers / Historisches Kulturdenkmal in Uttrichshausen dem Erdboden gleichgemacht / Bezirksdenkmalpfleger änderte Meinung, Fuldaer Zeitung vom 8. Juni 1983, S. 13.
- Michael Mott: 1200 Jahre Uttrichshausen, Gemeinde Kalbach/Rhön OT Uttrichshausen, Neuhof (bei Fulda) 2011, ISBN 978-3-00-034540-1.
Weblinks
- Thorsten Sonnemann: Uttrichshausen in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts
- Burg Uttrichshausen in der privaten Datenbank Alle Burgen.
- Anberg, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 17. Februar 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Institut für Landesgeschichte, abgerufen am 3. Januar 2015.

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