Broder Drees

Broder Drees (* 23. Mai 1946 in Bohmstedt, Nordfriesland; † 9. Mai 2025[1] in Hamburg) war ein deutscher Gastronom und Unternehmer, der sich für die Verständigung mit Russland einsetzte. Er betrieb in Leningrad/St. Petersburg die Gaststätte Tschaika als Joint Venture mit russischen Partnern.

Broder Drees (August 1999)

Leben

Broder Drees wuchs als Sohn eines Landtierarztes in Bredstedt (Kreis Nordfriesland) auf. Nach dem Besuch der Muthesius-Kunsthochschule in Kiel war er in Hamburg in der Werbung tätig. Zusammen mit seinem Bruder Thoms Drees eröffnete er in Hamburg am Großneumarkt seit 1971 mehrere Kneipen. Der Großneumarkt entwickelte sich in den Jahren durch viele Aktivitäten zum Nachfolger für die „Eppendorfer Szene“.[2]

1991 eröffnete Drees im damaligen Leningrad am Kanal Gribojedova 14 ein Lokal mit deutschem Bier. Das Unternehmen war ein Joint Venture zwischen der Hamburger Bavaria Brauerei (Biermarke: Jever Bier) und der Stadtverwaltung der Newa-Stadt. Die Tschaika (Möwe) wurde schnell zum Treffpunkt internationaler Gäste in der Stadt.[3]

Nach der Rückkehr nach Hamburg gründete Broder Drees eine Reederei, die weltweit Seebestattungen anbot. Ein Schwerpunkt waren Urnenbeisetzungen in der Ostsee, insbesondere in der Nähe der Untergangsposition der Wilhelm Gustloff.

Drees entwickelte eine Urne aus Brotteig, die sowohl für See- als auch für Erdbestattung geeignet ist.[4][5]

Für seine Verdienste um die deutsch-russische Verständigung erhielt Drees die Ehrendoktorwürde einer russischen Universität.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Gedenkseite für Broder Drees. Meyer & Co. - Behn & Co., abgerufen am 9. Mai 2025.
  2. Heimliches Herz. In: Der Spiegel. 18. Juni 1978, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 9. Mai 2025]).
  3. Broder Drees, Chef des deutsch-russischen Restaurants „Tschaika“‘‘ in: C. Neef: ‘Russland – Gesichter eines zerrissenen Landes‘, Berlin 1996 S. 152 – 165.
  4. Hamburger Seebestatter setzt auf Urnen aus Brot. Husumer Nachrichten 28.12.2006 S. 26. https://mein.shz.de/epaper/archiv/702cafa3bb4c9c86e4a3b6834b45aedd.
  5. Für den Tod gebacken. In: handwerk.com. Schlütersche Fachmedien GmbH, 11. Januar 2007, abgerufen am 9. Mai 2025.