Braunschweig (Schiff, 1964)

Braunschweig
Schiffsdaten
Flagge Deutschland Deutschland
Deutschland Türkei
andere Schiffsnamen Gemlik (ab 1992)
Schiffstyp Fregatte
Klasse Köln-Klasse
Bauwerft H. C. Stülcken Sohn, Hamburg-Steinwerder
Kiellegung 16. Juni 1960
Stapellauf 3. Februar 1962
Indienststellung 16. Juni 1964
Außerdienststellung 4. April 1989
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 109,83 m (Lüa)
Breite 11,02 m
Tiefgang (max.) 3,54 m
Verdrängung 2969 t
 
Besatzung 210 bis 238 Mann
Maschinenanlage
Maschine 2 × BBC-Gasturbine
4 × MAN-Diesel
Maschinen­leistung 36.000 PS (26.478 kW)
Höchst­geschwindigkeit 30 kn (56 km/h)
Propeller 2 × Verstellpropeller ⌀ 2,98 m
Bewaffnung
Sensoren
  • Navigationsradar KH14/9
  • Überwachungsradar SGR105/04, SGR103/02
  • EloGM-Anlage Tracer
  • Sonar für Torpedo CWE10
  • Sonar für U-Jagd-Raketen PAE1A
  • Feuerleitradar MV2/3Du, M4/1Du, M5/1Du, M9/3Du

Die Braunschweig war eine Fregatte der Bundesmarine und sechste Einheit der Köln-Klasse. Sie war das zweite Schiff, welches den Namen Braunschweig in einer deutschen Marine führte. Namensvorgänger war das Linienschiff der Kaiserlichen Marine Braunschweig.

Die Fregatte wurde nach ihrer Dienstzeit bei der Bundesmarine an die Türkei verkauft und kam dort als Gemlik zum Einsatz.

Geschichte

Sie wurde als letztes von sechs Schiffen ihrer Klasse 1964 in Dienst gestellt. Die Schiffe der Köln-Klasse wurden anfangs als Geleitboote bezeichnet, was ihrer Größe und Bewaffnung aber nicht gerecht wurde, weshalb sie nach kurzer Zeit zu Fregatten umklassifiziert wurden.[1]

Sie gehörte dem 2. Geleitgeschwader an und war zunächst in Cuxhaven, ab 1968 in Wilhelmshaven stationiert. Die Fregatten der Köln-Klasse zeichneten sich durch ihren fortschrittlichen Antrieb mit einer kombinierten Diesel- und Gasturbinenanlage aus, die einen großen Fahrbereich mit einer relativ hohen Höchstgeschwindigkeit verband.[1] Obwohl ursprünglich für die Ostsee konzipiert, dienten sie vor allem dem Geleitschutz im Nordatlantik und wurden häufig in Verbänden der NATO eingesetzt.[2]

Die Braunschweig wurde 1989 außer Dienst gestellt und als Ersatzteillieferant für zwei dort eingesetzte Schwesterschiffe (ex Emden und ex Karlsruhe) an die türkische Marine abgegeben. Nachdem ihr Schwesterschiff Emden als türkische Gemlik einem Brand zum Opfer gefallen war, wurde die ehemalige Braunschweig 1992 außerplanmäßig unter dem Namen Gemlik für die türkische Marine in Dienst gestellt und tat noch einige Jahre aktiven Dienst.[2]

Literatur

  • Gerhard Koop, Siegfried Breyer: Die Schiffe, Fahrzeuge und Flugzeuge der deutschen Marine von 1956 bis heute. Bernard & Graefe Verlag, Bonn 1996, ISBN 3-7637-5950-6.
  • Erich Gröner, Peter Schenk, Reinhard Kramer: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–2015. Band 9/1: Die Schiffe und Boote der Bundesmarine, ihrer Vorgänger nach 1945 und der Deutschen Marine. Edition Erich Gröner, Berlin 2017, ISBN 3-9813904-4-X.
Commons: Braunschweig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. a b Gröner, Schenk, Kramer: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–2015. Band 9/1: Die Schiffe und Boote der Bundesmarine, ihrer Vorgänger nach 1945 und der Deutschen Marine. S. 68f.
  2. a b Koop, Breyer: Die Schiffe, Fahrzeuge und Flugzeuge der deutschen Marine von 1956 bis heute. S. 77.