Brasilianische Breitflügelfledermaus
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Für eine Untersuchung eingefangenes Exemplar | ||||||||||||
| Systematik | ||||||||||||
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| Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
| Eptesicus brasiliensis | ||||||||||||
| (Desmarest, 1819) |

Die Brasilianische Breitflügelfledermaus oder Brasilien-Breitflügelfledermaus (Eptesicus brasiliensis) ist ein in Mittel- und Südamerika verbreitetes Fledertier in der Gattung der Breitflügelfledermäuse. Es werden gewöhnlich vier Unterarten unterschieden.[1]
Merkmale
Die Art ist innerhalb ihrer Gattung mittelgroß und erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 55 bis 63 mm, eine Schwanzlänge von 33 bis 49 mm und ein Gewicht von 8 bis 18 g. Sie hat 39 bis 48 mm lange Unterarme, Hinterfüße von 8 bis 12 mm Länge sowie 12 bis 18 mm lange Ohren. Männchen sind kleiner als Weibchen. Die bis zu 8 mm langen Haare der Oberseite sind an der Wurzel dunkelbraun und an den Spitzen gelb- bis rotbraun. Auf der Unterseite sind die Haare ähnlich mit heller gelben bis weißen Spitzen. Von den Augen bis zur Unterlippe ist das Gesicht fast nackt mit rosa Haut. Die langgestreckten etwa dreieckigen Ohren besitzen abgerundete Kanten. Auffällig sind der kurze und breite Tragus im Ohr und die schwarzen Flughäute. Abweichende Details der Zähne unterscheiden die Art von anderen Breitflügelfledermäusen. Der diploide Chromosomensatz besteht aus 50 Chromosomen (2n=50).[2]
Verbreitung
Die größte Population lebt in Südamerika östlich der Anden bis zur Grenze zwischen Brasilien und Uruguay, bis zum östlichen Paraguay und zum zentralen Bolivien. Im Norden werden Panama und Costa Rica erreicht. Die nördliche Population teilt sich in zwei Arme entlang Mexikos östlicher und westlicher Bergketten, die sich am Isthmus von Tehuantepec vereinen und noch bis Guatemala gehen.[3] In Gebirgen werden 3000 Meter Höhe erreicht. Das Habitat variiert zwischen Regenwäldern im Berg- und Flachland, halbtrockenen Wäldern, Galeriewäldern, Savannen, Sümpfen, Plantagen und Gärten.[2]
Lebensweise
Die Brasilianische Breitflügelfledermaus ruht am Tage in Baumhöhlen oder Gebäuden und beginnt ihre Ausflüge früher als andere Gattungsmitglieder. Sie sucht oft die Nähe von Straßenlaternen und hat kreisförmige Flugbahnen.[3] Die Flughöhe kann bis zu 30 Meter betragen. Außerhalb von Ortschaften dienen meist Waldschneisen und Wasserläufe als Route. Die Beute bilden meist Käfer und Schmetterlinge. Die 3 bis 10 Millisekunden langen Rufe zur Echoortung haben eine Startfrequenz von 75 bis 45 kHz, die auf 36 bis 25 kHz sinkt. Die meiste Energie wird bei 50 bis 35 kHz freigesetzt. Zwischen den Rufen liegen 75 bis 100 Millisekunden lange Pausen.[2]
Im Versteck bilden sich oft kleine Kolonien mit etwa 14 Mitgliedern. Auch die Große Samtfledermaus und das Schwarze Mausohr werden akzeptiert. Im südlichen Teil der Verbreitung reicht die Fortpflanzungszeit von September bis Februar. Manchmal reicht die Zeit für zwei Würfe jährlich aus. Ein Wurf besteht aus bis zu vier Nachkommen.[2]
Gefährdung
Diese Fledermaus hat ein großes Verbreitungsgebiet und sie kann sich an Veränderungen anpassen. Die IUCN listet sie als nicht gefährdet (least concern).[3]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. 3. Auflage. 2 Bände. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4 (englisch, Eptesicus brasiliensis).
- ↑ a b c d Wilson, Lacher Jr. & Mittermeier (Hrsg.): Handbook of the Mammals of the World. 9 - Bats. Lynx Edicions, 2019, ISBN 978-84-16728-19-0, S. 845–846 (englisch, Eptesicus brasiliensis).
- ↑ a b c Eptesicus brasiliensis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2016. Eingestellt von: Barquez, R., Perez, S., Miller, B. & Diaz, M., 2015. Abgerufen am 11. September 2025.
