Brand (Eckental)
Brand Markt Eckental
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|---|---|
| Koordinaten: | 49° 35′ N, 11° 11′ O |
| Höhe: | 320 (316–330) m ü. NHN |
| Fläche: | 3,04 km²[1] |
| Einwohner: | 2429 (1. Juli 2025)[2] |
| Bevölkerungsdichte: | 799 Einwohner/km² |
| Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
| Postleitzahl: | 90542 |
| Vorwahl: | 09126 |
![]() Der Eckentaler Gemeindeteil Brand
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Brand (; fränkisch ebenfalls Brand[3]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Eckental im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).[4] Die Gemarkung Brand hat eine Fläche von 3,035 km². Sie ist in 1993 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Fläche von 1569,84 m² haben.[1] In ihr liegt jeweils ein Teil von Brand und Oberschöllenbach.[5]
Lage
Das Dorf Brand bildet mittlerweile eine geschlossene Siedlung mit dem südöstlich gelegenen Eschenau. Diese liegt am Steppbach, einem linken Zufluss der Schwabach, und ist von ebenen Acker- und Flurflächen umgeben; im Westen grenzt das Schwabachholz an. Die Staatsstraße 2240 führt nach Steinbach (1,7 km nordwestlich) bzw. zur Bundesstraße 2 bei Eschenau (0,7 km südöstlich). Die Kreisstraße ERH 33 führt zur Staatsstraße 2243 (5,3 km westlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Oberschöllenbach zur Kreisstraße ERH 8 (1,5 km westlich).[6]
Geschichte
Im Jahr 1109 wurde der Ort als „Cembrante“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname bedeutet ‚zum Brand‘ und weist auf eine vorausgegangene Brandrodung hin. Brand war Ausstattungsgut des Bamberger Stifts St. Jakob.[7] Das Dorf Brand entstand entlang der alten Heeres- und Wirtschaftsstraße von Regensburg nach Bamberg. Vermutlich nach der Gründung des Ortes wurden zwei Burgen errichtet, die jedoch seit etwa 1550 verfallen sind, die Wasserburg Brand und die Burg Brand.
Brand wurde zeitweise vom Reichsamt Heroldsberg verwaltet und kam dann – vermutlich um 1250 – in den Besitz der Burggrafen von Nürnberg. Ab dem 16. Jahrhundert waren Teile des Dorfes Bayreuther, Nürnberger und Ansbacher Lehen. Die Hochgerichtsbarkeit stand dem bayreuthischen Oberamt Baiersdorf zu.
In mehreren Kriegen vom 16. bis 18. Jahrhundert wurde Brand in Mitleidenschaft gezogen. Im Markgrafenkrieg wurde beispielsweise das Schloss eingeäschert und im Dreißigjährigen Krieg kam ein großer Teil der Bevölkerung um und viele Anwesen lagen jahrelang brach.
Von 1797 bis 1810 unterstand Brand dem Justiz- und Kammeramt Erlangen. 1810 kam der Ort an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde der Ort dem 1813 gebildeten Steuerdistrikt Eschenau[8] und der zugleich gebildeten Ruralgemeinde Eschenau zugewiesen. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Brand.[9] Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Erlangen zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Erlangen (1919 in Finanzamt Erlangen umbenannt). Ab 1862 gehörte Brand zum Bezirksamt Erlangen (1939 in Landkreis Erlangen umbenannt) und zum Stadt- und Landgericht Erlangen (1879 in das Amtsgericht Erlangen umgewandelt). Die Gemeinde hatte 1964 eine Gebietsfläche von 3,087 km².[10] Am 1. Mai 1978 wurde Brand im Zuge der Gebietsreform in Bayern in den Markt Eckental eingegliedert.[11]
Baudenkmäler
In Brand gibt es sechs Baudenkmäler:[12]
- Brander Hauptstraße 10, 12: Das heutige Herrenhaus wurde nur wenige Meter entfernt vom alten Sitz (hinter dem heutigen Rathaus) 1751 von Georg Ernst Finkler errichtet. Der zweigeschossige Quaderbau auf quadratischem Grundriss mit fünf zu fünf Fensterachsen hat ein Mansarddach. Mit seiner Frau Helene von Endter hatte er die Tochter Johanna Helene, die das Schloss 1761 erbte; sie war verheiratet mit Paul Christoph von Gugel, dessen Familie schon früher die Brander Herrschaft besessen hatte. Er wurde 1772 alter Bürgermeister zu Nürnberg, 1791 Oberster Kriegsrat und verstarb 1804. Seine Witwe vermachte ihr Erbe testamentarisch an Wagler aus Nürnberg. Die Familien Finkler und Gugel fochten das Testament vergeblich an. Später kam der Besitz an den Gastwirt Plank von Altensittenbach, der das Gut aufteilte und 1838 den Herrensitz an die Gemeinde Brand verkaufte, die es bis 1966 als Schulhaus nutzte. Heute dient das renovierte Gebäude als Rathaus.
- Brander Hauptstraße 21: Wohnhaus
- Brander Hauptstraße 30: dazugehörige Fachwerkscheune
- Brander Hauptstraße 33: Wohnhaus und Scheune eines Bauernanwesens
- Fliederstraße 1: Wohnhaus
- Nelkenstraße 8: Kleinbauernhaus
Einwohnerentwicklung
| Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 | 1987 | 2025 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 226 | 334 | 319 | 320 | 335 | 354 | 359 | 343 | 342 | 369 | 332 | 336 | 333 | 317 | 310 | 286 | 301 | 335 | 370 | 658 | 626 | 659 | 784 | 902 | 1735 | *2429 |
| Häuser[13] | 60 | 43 | 57 | 59 | 59 | 62 | 63 | 80 | 146 | 473 | ||||||||||||||||
| Quelle | [8] | [14] | [15] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [15] | [23] | [15] | [24] | [15] | [25] | [15] | [15] | [15] | [26] | [15] | [10] | [27] | [28] | [2] |
Religion
Brand gehörte ursprünglich zur Pfarrei St. Walburgis (Kirchröttenbach), ab 1520 zu St. Egidien (Beerbach), das 1524 infolge der Reformation evangelisch-lutherisch wurde, und seit 1858 zur Pfarrei St. Bartholomäus (Eschenau).[29] Die Katholiken sind nach St. Ägidius (Stöckach) gepfarrt.[30]
Kultur
Sport
Zum TSV Brand gehören etwa 700 Mitglieder. Das Sportangebot umfasst Fußball, Turnen und Tischtennis.
Bildung
In Brand gibt es eine Grundschule.
Brauchtum
Am zweiten Wochenende im August findet in Brand die Kirwa statt. Die Kirwaboum stellen am Samstag den Kirwabaum auf und tanzen diesen am Montag traditionell aus. Für die Jugend gibt es Buden der Schausteller. Das Festzelt fasst etwa 1000 Personen.
Wirtschaft
Das Unternehmen Kalchreuther Bäcker besteht seit 1969.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Brand. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 432 (Digitalisat).
- Dorothea Fastnacht: Erlangen: ehemaliger Stadt- und Landkreis (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 7). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2015, ISBN 978-3-7696-6869-8, S. 24–29.
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Erlangen (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 14). Deutscher Kunstverlag, München 1962, DNB 451450949, S. 103.
- Georg Paul Hönn: Brand. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 232 (Digitalisat).
- Franz Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt. Verlag für Behörden u. Wirtschaft, Hof (Saale) 1979, ISBN 3-921603-00-5, S. 93 f.
Weblinks
- Kurzchronik von Brand. (PDF, 50,2 kB) In: eckental.de. Abgerufen am 8. September 2025.
- Brand in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 21. November 2022.
- Brand in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 16. Oktober 2024.
- Brand im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 16. Oktober 2024.
Fußnoten
- ↑ a b Gemarkung Brand (092759). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 16. Oktober 2024.
- ↑ a b Zahlen und Fakten > Einwohnerzahlen. In: eckental.de. Abgerufen am 8. September 2025.
- ↑ D. Fastnacht: Erlangen: ehemaliger Stadt- und Landkreis, S. 28. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „branth“.
- ↑ Markt Eckental, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 16. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 16. Oktober 2024.
- ↑ Topographische Karte 1:25.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 8. September 2025 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ D. Fastnacht: Erlangen, S. 24ff.
- ↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 11 (Digitalisat).
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 31 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 771 (Digitalisat).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 712 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
- ↑ Denkmalliste für Eckental (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, von 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 87 (Digitalisat).
- ↑ a b c d e f g h i Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 170, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1015, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 159 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1179, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 62 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 179 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1111 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 180 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1178 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 180 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1216 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1049 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 173 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 334 (Digitalisat).
- ↑ Kurzchronik von Brand
- ↑ D. Fastnacht: Erlangen, S. 24.
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