Bott-Chern-Kohomologie ist im mathematischen Teilgebiet der komplexen Geometrie eine Kohomologietheorie für komplexe Mannigfaltigkeiten. Diese dient als Brücke zwischen der de-Rham-Kohomologie, welche für reelle Mannigfaltigkeiten definiert ist, welche komplexe Mannigfaltigkeiten insbesondere sind, sowie der Dolbeault-Kohomologie, welche dessen Analogon für komplexe Mannigfaltigkeiten ist. Ein direkter Vergleich der beiden Kohomologietheorien durch verbindende Abbildungen ist nicht möglich, jedoch bildet Bott-Chern-Kohomologie kanonisch in beide ab. Eine ähnliche Kohomologietheorie, in welche beide abbilden und welche daher auch als Brücke dient, ist die Aeppli-Kohomologie. Bott-Chern-Kohomologie ist benannt nach Raoul Bott und Shiing-Shen Chern, welche diese im Jahr 1965 eingeführt haben.
Definition
Für eine komplexe Mannigfaltigkeit
ist dessen Bott-Chern-Kohomologie gegeben durch:[1][2][3]

Dabei notiert
die äußere Ableitung und
sowie
notieren die Dobeault-Operatoren.
Abbildungen
de-Rham- und Dobeault-Kohomologie sind gegeben durch:[4]



Mit der kanonischen Inklusion
gibt es eine kanonische Inklusion der Bott-Chern- in die de Rham-Kohomologie:[2]

Mit den kanonischen Inklusionen
sowie
und
gibt es kanonische Inklusionen der Bott-Chern- in die Dobeault-Kohomologie:[2]


Darüber hinaus gibt es kanonische Abbildungen
in die Aeppli-Kohomologie, wobei alle drei möglichen Kompositionen
identisch sind.
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Bott & Chern 1965, S. 74
- ↑ a b c Angella & Tomassini 2014, S. 1 & 1.1. Bott-Chern cohomology
- ↑ Angella 2015, S. 5
- ↑ Angella 2015, S. 3–4