Bosnische Serben

Anteil der Serben in Bosnien und Herzegowina (2013)

Die Serben in Bosnien und Herzegowina, auch als Bosnische Serben bezeichnet, sind zusammen mit den Kroaten und den Bosniaken eines der drei konstituierenden Völker von Bosnien und der Herzegowina. Im Land lebten 2013 knapp eine Million Serben (ca. 31 Prozent der Gesamtbevölkerung), welche hauptsächlich in der Republika Srpska ansässig sind, neben der Föderation Bosnien und Herzegowina eine der zwei Teilrepubliken des Landes. Die südslawische Präsenz in Bosnien lässt sich bis auf das Frühmittelalter zurückverfolgen und die Grundlage der ethnischen Trennung von Serben, Bosniaken und Kroaten, deren Sprachen eng verwandt sind, geht hauptsächlich auf die im Laufe der Jahrhunderte entstandene Trennung in orthodoxe, muslimische und katholische religiöse Gruppen zurück. Während des Ersten und Zweiten Weltkriegs kam es zu erheblichen Repressionen gegenüber den bosnischen Serben. Alte ethnische Konflikte brachen durch den Zerfall Jugoslawiens während des Bosnienkrieg (1991–1995) wieder auf. Nach gegenseitigen Versuchen ethnische Säuberungen durchzuführen wurde mit dem Abkommen von Dayton eine Föderalisierung des Landes beschlossen, welche den bosnischen Serben Autonomie gewährte. Vom Krieg hat sich die Demografie der bosnischen Serben jedoch nicht nachhaltig erholt, da viele von ihnen in den 1990er Jahren nach Serbien oder nach Westeuropa auswanderten.

Geschichte

Mittelalter

Ausweitung des bosnischen Königreichs im Mittelalter

Die Siedlung von serbischen Stämmen auf dem Westbalkan wird von Historikern auf das 7. bis 9. Jahrhundert datiert.[1][2] Die Region Raszien (Raška) im Südwesten Serbiens war das Zentrum der serbischen Besiedlung und der serbischen Stämme, und die Gruppen der Slawen, die sich mit den Serben identifizierten, breiteten sich allmählich über die Herzegowina und die Adriaküste aus.[3] Prinz Vlastimir (reg. 830–850) vereinte die serbischen Stämme in der Umgebung und dehnte nach einem Sieg über die vorrückenden Bulgaren sein Herrschaftsgebiet nach Westen aus, wo er Bosnien und Zahumlje (Herzegowina) eroberte.[4] In der Schrift De Administrando Imperio (960) wurde Bosnien erstmals als separate Verwaltungseinheit beschrieben. In einem Abschnitt, der den Gebieten des serbischen Fürsten gewidmet ist, werden seine Ländereien als „Bosona, Katera und Desnik“ beschrieben, was die Abhängigkeit Bosniens von den Serben verdeutlicht, obwohl die umfassten Gebiete kleiner waren als das heutige Bosnien.[5] Nach dem Tod von Časlav Klonimirović blieb Bosnien ein umstrittenes Gebiet zwischen Kroatien, Serbien, dem Bulgarenreich und Byzanz.

Das serbische Reich auf seinem machtpolitischen Höhepunkt um 1350

Mitte des 12. Jahrhunderts begründete Borić die unabhängige Banschaft Bosnien, die ein Vasall Ungarns bzw. des Byzantinischen Reiches war. In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts wuchs die Einheit und Macht Serbiens mit der Gründung der Nemanjić-Dynastie unter der Führung von Stefan Nemanja, Großfürst (župan) von Raška. Das heutige Montenegro, Bosnien, Herzegowina und Zentralserbien kamen unter seine Kontrolle.[6] Im Mittelalter hatte sich das orthodoxe Christentum in Herzegowina fest etabliert, und während der Nemanjić-Dynastie wuchs der Einfluss der serbisch-orthodoxen Kirche in der Herzegowina[7], während die unabhängige bosnische Kirche in Bosnien dominant blieb. Das Haus Kotromanić regierte Bosnien von der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts bis zur Eroberung durch die Osmanen im Jahr 1463.[8] Sie begann mit Stjepan II. Kotromanić., Ban von Bosnien, der 1322 das Gebiet des bosnischen Staates um die Herzegowina erweitern konnte und damit erstmals die Bildung einer einzigen politischen Einheit Bosnien und Herzegowina ermöglichte.[9]

Stjepans Neffe Tvrtko I., ein Nachkomme der serbischen Nemanjić-Dynastie, folgte ihm nach und gründete 1377 das Königreich Bosnien, wobei er sich selbst zum „König von Serbien und Bosnien“ krönte.[5] Der letzte Herrscher, Stefan Tomašević, regierte kurzzeitig als Despot von Serbien im Jahr 1459 und als König von Bosnien zwischen 1461 und 1463, bevor er beide Länder und sein Leben an die osmanischen Türken verlor. Die Herzegowina fiel 1466 unter osmanische Kontrolle.[10]

Osmanische Periode

Nach der osmanischen Eroberung wurde Bosnien als Eyâlet Bosnien eine Provinz des Osmanischen Reiches. Die Osmanen erlaubten christlichen Gemeinschaften, eigene religiöse Führer zu haben und ihre Bräuche zu bewahren, Muslime wurden jedoch bevorzugt (z. B. bei der Steuererhebung).[11] Somit war die Konvertierung zum Islam für die Bosnier von Vorteil, und das 15. und 16. Jahrhundert markierten den Beginn der Islamisierungsphase. Eine wichtige Auswirkung dieses Systems war auch die Entwicklung unterschiedlicher nationaler Identitäten unter den drei bosnischen Gruppen bis zum 19. Jahrhundert. Die Zerschlagung der unabhängigen bosnischen Kirche führte zur Assimilation vieler Christen in die serbisch-orthodoxe Kirche, welche sich untrennbar mit der serbischen Identität vermischte. Ab dem 16. Jahrhundert kam es zum verstärkten Bau orthodoxer Klöster und Kirchen im osmanischen Bosnien.[7]

Flüchtlinge aus Herzegowina, Gemälde von Uroš Predić von 1889

Ein Wende in den Beziehungen zwischen der orthodoxen Kirche und den Osmanen erfolgte, als orthodoxe Geistliche ihre Treue gegenüber den Sultanen aufkündigten und begannen, Bauernaufstände zu unterstützen sowie christliche Verbündete in benachbarten Ländern zu suchen, was wiederum zur Verfolgung ihrer Geistlichen führte.[7] Große serbische Aufstände gegen die türkische Herrschaft fanden während des Langen Türkenkriegs (1593–1606) und des Großen Türkenkriegs (1683–1699) statt. Während die Krieges von 1593 bis 1606 rebellierten Serben im Banat entlang der Grenze zu Siebenbürgen und Walachei sowie Häuptlinge der herzegowinischen Clans, die sowohl den Feinden der Osmanen halfen als auch auf die Wiederherstellung des serbischen Staates hinarbeiteten und dafür Verbündete in Italien suchten.[12]

Im 19. Jahrhundert erlebte das osmanische Reich einen machtpolitischen Niedergang. Bosnien war zu diesem Zeitpunkt ein rückständiger Staat mit Großgrundbesitzern, einer armen Bauernschaft und einem Mangel an Industrie und modernen Transportmitteln. Es kam zu einer Reihe von Aufständen gegen die Osmanen, da sich die Unzufriedenheit der bosnischen Muslime, die Landbesitzer waren, mit den nationalistischen Bewegungen der nicht-muslimischen Bevölkerung verband. Die verschiedenen Aufstände richteten sich größtenteils gegen den osmanischen Staat und waren nicht das Ergebnis von Machtkämpfen zwischen den verschiedenen Gruppen.[13] Nach der Umstrukturierung der osmanischen Armee und der Abschaffung der Janitscharen kam es 1831 zu einem Aufstand des bosnischen Adels unter der Führung von Husein Gradaščević, der die bestehenden Privilegien des muslimischen Landadels bewahren und weitere soziale Reformen verhindern wollte.[14]

Die Unruhen konnten von den Osmanen nie nachhaltig bewältigt werden und eine neue Rebellion begann 1875 mit einem Aufstand in der Herzegowina seitens der christlichen Bevölkerung, angeführt von bosnischen Serben. Ursprünglich war es eine Revolte gegen die überhöhten Steuern der bosnisch-muslimischen Landbesitzer, doch sie weitete sich zu einer umfassenden Rebellion gegen die osmanischen Herrscher aus, wobei die bosnischen Serben die Vereinigung mit Serbien anstrebten.[15] Die osmanischen Behörden waren nicht in der Lage, den Aufstand einzudämmen, und er griff bald auf andere Regionen des Reiches über, wobei sich das Fürstentum Serbien und das Russische Reich anschlossen, was zum Russisch-Türkischen Krieg führte. Nach der osmanischen Niederlage und dem Berliner Kongress im Jahr 1878 wurde die Herrschaft über Bosnien und Herzegowina an die Österreichisch-Ungarische Monarchie unter nomineller osmanischer Souveränität übertragen.[16]

Auch in der serbischen Revolution gegen Beginn des 19. Jahrhunderts, welche Serbien endgültig vom osmanischen Einfluss befreite, spielten bosnische Serben eine wichtige Rolle. Laut dem Historiker Dušan Bataković stammte etwa ein Viertel der Rebellenführer (Voiwoden) der serbischen Revolution aus dem heutigen Bosnien und Herzegowina oder hatten dort ihre Wurzeln.[17]

Österreichisch-ungarische Herrschaft

Die österreichisch-ungarische Verwaltung vertrat das Ideal einer pluralistischen und multikonfessionellen bosnischen Nation. Der gemeinsame Reichsminister für Finanzen und in Wien ansässige Verwalter Bosniens, Béni Kállay, befürwortete daher den bosnischen Nationalismus in Form des Bošnjaštvo („Bosnischsein“) mit dem Ziel, in den Bosniern „das Gefühl zu wecken, dass sie zu einer großen und mächtigen Nation gehören“.[18] Die Föderung einer bosnischen Nationalidentität (die dem multinationalen Habsburgerreich treu ergeben sein sollte) hatte das Ziel Bosnien und Herzegowina von seinen irredentistischen Nachbarn (orthodoxes Serbien, katholisches Kroatien und das muslimische Osmanische Reich) zu isolieren und die bereits kursierenden Ideen einer serbischen und kroatischen Nation unter den orthodoxen bzw. katholischen Gemeinschaften Bosniens zu marginalisieren.[19]

Die habsburgische Nationalitätenpolitik war letztlich erfolglos. Bosnische Serben fühlten sich von Österreich-Ungarn unterdrückt, das den römisch-katholischen Glauben bevorzugte, und damit auch die kroatische Bevölkerung, die als einzige der drei Volksgruppen den Habsburgern loyal war.[20] Nach dem Tod von Kállay wurde seine Politik aufgegeben.

Bis 1905 war der Nationalismus ein fester Bestandteil der bosnischen Politik, wobei nationale politische Parteien, die den drei Gruppen entsprachen, die Wahlen dominierten. Die österreichisch-ungarischen Behörden verboten in Serbien gedruckte Schulbücher und eine Reihe anderer serbischsprachiger Bücher, die sie als nationalistisch einstuften, um stattdessen eine multikonfessionelle bosnische Einheitsnation zu progagieren.[21] Österreich-Ungarn annektierte das Gebiet schließlich 1908, was zur bosnischen Annexionskrise führte. Das benachbarte Königreich Serbien erhob Ansprüche auf das gesamte Bosnien, wo über 40 Prozent der Bevölkerung serbisch-orthodox waren.

Wahlen für den neu geschaffenen Landtag von Bosnien und Herzegowina fanden erstmals 1910 statt. Die Bevölkerung wurde nach ihrer ethnisch-religiösen Zugehörigkeit klassifiziert, und jede Gruppe erhielt entsprechend ihrem Bevölkerungsanteil Sitze im Parlament. Die serbische Volksorganisation erhielt als Vertretung der Serben 31 von insgesamt 92 Sitzen.[22]

Erster Weltkrieg

Gliederung des Königreichs Jugoslawien in Banschaften

Am 28. Juni 1914 löste der bosnisch-serbische Nationalist Gavrilo Princip mit der Ermordung von Erzherzog Franz Ferdinand und seiner Frau Sophie in Sarajevo den Ersten Weltkrieg aus. Während des Ersten Weltkriegs wurden Serben in Bosnien oft für den Ausbruch des Krieges und die Ermordung von Erzherzog Franz Ferdinand verantwortlich gemacht und von den österreichisch-ungarischen Behörden verfolgt, unter anderem durch Internierung, von der Besatzungsmacht unterstützte antiserbische Pogrome und der Hinrichtung von führenden bosnisch-serbischen Intellektuellen.[23] Bosnische und herzegowinische Serben dienten massenhaft in der montenegrinischen und serbischen Armee, da sie sich häufig dem serbischen Nationalismus verbunden fühlten. Bosnische Serben, die in das österreich-ungarische Heer eingezogen wurden, desertierten häufig an der Ostfront, seltener jedoch an der Alpenfront.[24]

Königreich Jugoslawien

Nach dem Ende des Krieges wurde Serbien Teil des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen. Die serbische Staatsführung beschloss, die Forderungen des muslimischen Vertreters Mehmed Spaho anzuerkennen und die territoriale Integrität Bosnien-Herzegowinas aus der Zeit vor dem Krieg zu respektieren, sodass die Grenzen Bosniens unverändert blieben.[25] Die bosnischen Serben befürworteten den neuen Staat, da dies die Verwirklichung ihres gemeinsamen Traums von der Vereinigung aller Serben in einem Staat zu sein schien. Ein Teil der bosnischen Serben war jedoch unzufrieden, da es keine formelle Vereinigung zwischen Bosnien und Herzegowina und Serbien gab. Viele bosnischen Muslime sahen wiederum in der neuen Regelung eine Form der serbischen Kolonialherrschaft und plädierten stattdessen für einen dezentralisierten Föderalstaat mit Autonomierechten für die einzelnen Bevölkerungsgruppen, was auch viele Kroaten befürworteten.[26]

Die Verfassung von 1921 bekräftigte die territoriale Existenz Bosniens und garantierte den Schutz der Muslime. Dies dauerte an bis 1929, als König Alexander am 6. Januar eine Diktatur etablierte. Das Königreich wurde in Jugoslawien umbenannt und in neue territoriale Einheiten namens Banovinas aufgeteilt, die weitgehend auf natürlichen Grenzen basierten. Bosnien und Herzegowina wurde in vier Banovinas aufgeteilt, wobei Serben in drei davon die Mehrheit bildeten, was die Vorherrschaft der Serben im Königreich stärken sollte.[26] König Alexander wurde 1934 ermordet, was zum Ende der Diktatur führte.[27] Danach gingen Streitigkeiten um die territoriale Ausgestaltung weiter. Der serbisch-kroatische Ausgleich führte schließlich zur Schaffung einer Banschaft Kroatien, die Teile des heutigen Bosnien und Herzegowina enthielt, während er die Interessen der muslimischen Bevölkerung weitgehend ignorierte.

Zweiter Weltkrieg

Ethnien in Jugoslawien 1940

1941 wurde Jugoslawien von NS-Deutschland besetzt und das Gebiet Bosnien und Herzegowina wurde in den Unabhängigen Staat Kroatien (NDH) eingegliedert, einen von Italien und Deutschland installierten Marionettenstaat, in dem das kroatische faschistische Ustaše-Regime mit seinem Anführer Ante Pavelić regierte. Unter der Herrschaft der Ustaše wurden Serben zusammen mit Juden und Roma systematisch verfolgt, wobei Serben aufgrund ihrer großen Bevölkerungszahl das Hauptziel waren. Bosnische Serbien wurden in Konzentrationslager deportiert und massenhaft getötet, in einigen Fällen wurden Dorfbewohner in Kirchen eingesperrt, die anschließend in Brand gesteckt wurden.[28] Ziel war es dabei durch Morde, Zwangskonvertierungen und Vertreibung ein ethnisch homogenes Großkroatien zu schaffen. Schätzungsweise 209.000 Serben oder 16,9 % der bosnisch-serbischen Bevölkerung wurden während des Krieges auf dem Gebiet von Bosnien und Herzegowina getötet.[29] In einem Interview am 4. November 2015 bezeichnete Bakir Izetbegović, Mitglied des Staatspräsidiums von Bosnien und Herzegowina, die Verfolgung der Serben im Unabhängigen Staat Kroatien als Völkermord.[30]

Ein multiethnischer Widerstand gegen die Besatzung entstand in Form der jugoslawischen Partisanen unter der Führung von Josip Broz Tito. Zur gleichen Zeit bildete sich eine serbisch-nationalistische und royalistische Guerilla, die Tschetnik, unter der Führung von Draža Mihailović. Die Serben waren zwischen den Partisanen und den Tschetnik gespalten, wobei sich die Serben in Ostbosnien eher den Partisanen anschlossen, die in dieser Region militärische Erfolge erzielten.[31] Die bosnischen Serbengebiete waren eine der Hochburgen des antifaschistischen Widerstandes und über 60 Prozent aller bosnischen Partisanen waren Serben.[32] Die Partisanen befreiten Sarajevo am 6. April 1945, und wenige Wochen später kam Bosnien vollständig unter ihre Kontrolle.

Sozialistisches Jugoslawien

Die Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien wurde gegründet und die Verfassung von 1946 machte die Sozialistische Republik Bosnien und Herzegowina offiziell zu einer von sechs Teilrepubliken des neuen jugoslawischen Staates. Josip Broz Tito versuchte eine jugoslawische Großidentität zu fördern, um die alten ethnischen Gegensätze zu überwinden. Bosnien und Herzegowina war ein einzigartiger Bundesstaat ohne dominante ethnische Gruppe, wie es in anderen Teilrepubliken der Fall war, die alle Nationalstaaten der slawischen Volksgruppen Jugoslawiens waren. Es wurde unter strengen Bedingungen eines sanktionierten Konkordanzsystems verwaltet, das vor Ort als „ethnischer Schlüssel“ oder „nationaler Schlüssel“ (serbokroatisch: etnički/nacionalni ključ) bekannt war und auf dem Gleichgewicht der politischen Vertretung der drei größten ethnischen Gruppen (bosnische Muslime, Kroaten und Serben) beruhte. Von dem System der erzwungenen gegenseiten Toleranz profitierte die bosnische Teilrepublik erheblich. Das friedliche Zusammenleben der Volksgruppen wurde durch die erfolgreiche Ausrichtung der Olympische Winterspiele 1984 in Sarajevo gekrönt.

Zerfall Jugoslawiens

Nach der Unabhängigkeitserklärung Sloweniens und Kroatiens im Juni 1991 stand Bosnien und Herzegowina vor dem Dilemma, ob es in der jugoslawischen Föderation bleiben oder die eigene Unabhängigkeit anstreben sollte. Die Unabhängigkeit wurde von den meisten Bosniaken und Kroaten befürwortet, von den meisten bosnischen Serben jedoch abgelehnt. Am 15. Oktober 1991 verabschiedete das Parlament der Sozialistischen Republik Bosnien und Herzegowina in Sarajevo ein „Memorandum zur Souveränität“, woraufhin die bosnisch-serbischen Abgeordneten das Parlament verließen. Am 24. Oktober 1991 gründete die Serbische Demokratische Partei (SDS) eine eigene Volksversammlung und erklärte, dass die Serben in Jugoslawien verbleiben wollen. Nach einem von den Serben boykottierten Referendum kam es zu der Unabhängigkeitserklärung von Bosnien und Herzegowina, welche im April 1992 zu einem Krieg eskalierte.[33]

Die Tatsache, dass Bosnien und Herzegowina keine klaren ethnischen Trennlinien aufwies, machte den Bosnienkrieg zum vertracktesten und intensivsten der Jugoslawienkriege. Die Vojska Republike Srpske beging schwere Verbrechen gegen Kroaten und besonders gegen muslimische Bosniaken wie das Massaker von Srebrenica, um ein einheitliches serbisch bevölkertes Gebiet zu schaffen, wobei es vom serbisch dominierten Restjugoslawien unter Führung von Slobodan Milošević unterstützt wurde. Der Krieg endete nach NATO-Bombardements bosnisch-serbischer Stellungen, die zu Friedensgesprächen und der Unterzeichnung des Dayton-Abkommens im Dezember 1995 führten. Mit den Vereinbarungen wurde die Republika Srpska (serbische Republik) als Teilstaat innerhalb Bosnien und Herzegowinas gegründet und eine Föderalisierung des Landes beschlossen.[34]

Demografie

Laut der Volkszählung von 2013 lebten in Bosnien und Herzegowina 1.086.733 Serben, was 30,78 % der Gesamtbevölkerung entspricht. Die überwiegende Mehrheit davon, nämlich 1.001.299, lebte in der Republika Srpska, was über 90 % der gesamten serbischen Bevölkerung entspricht. In der Republika Srpska selbst bilden die Serben mit 81,51 % der Gesamtbevölkerung die absolute Mehrheit. In der Föderation Bosnien und Herzegowina hingegen lebten 56.550 Serben, was 5,20 % der gesamten serbischen Bevölkerung entspricht. Die Serben machten damit 2,55 % der Bevölkerung der Föderation Bosnien und Herzegowina aus. Außerdem lebten 28.884 Serben im Brčko-Distrikt, was 34,58 % der Gesamtbevölkerung des Distrikts entspricht.[35]

Orthodoxe bzw. Serbische Bevölkerung in Bosnien und Herzegowina
Volkszählung Anzahl Orthodoxe Gesamtbevölkerung Anteil Orthodoxe
1851 485.800 1.077.956 45,07 %
1879 496.485 1.158.440 42,88 %
1885 571.250 1.336.091 42,76 %
1895 673.246 1.568.092 42,94 %
1910 825.418 1.898.044 43,49 %
1931 1.028.139 2.323.555 44,25 %
Volkszählung Anzahl Serben Gesamtbevölkerung Anteil Serben
1948 1.136.116 2.565.277 44,29 %
1961 1.406.057 3.277.935 42,89 %
1971 1.393.148 3.746.111 37,19 %
1981 1.320.644 4.124.008 32,02 %
1991 1.369.258 4.364.649 31,21 %
2013 1.086.733 3.551.159 30,78 %
Quelle: Volkszählungsergebnisse

Kultur

Inneres der alten orthodoxen Kirche von Sarajevo

Die Serben in Bosnien und Herzegowina sprechen den östlichen herzegowinischen Dialekt der serbischen Sprache, der sich durch die Ijekavische Aussprache auszeichnet. Die meisten Serben in Bosnien und Herzegowina gehören der serbisch-orthodoxen Kirche an, der knapp 30 Prozent der Bevölkerung von Bosnien und Herzegowina angehört.[36] Die Zuständigkeit der serbisch-orthodoxen Kirche in Bosnien ist in fünf Untereinheiten gegliedert, die aus einer Metropolie und vier Eparchien bestehen. Bosnien und Herzegowina ist reich an serbischer Architektur, insbesondere was die zahlreichen serbischen Kirchen und Klöster betrifft. Der moderne serbisch-byzantinische Baustil, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstand, ist in der sakralen und zivilen Architektur präsent.[37]

Bosnische Serben haben sowohl zur Kultur von Bosnien als auch zur gesamtserbischen Kultur beigetragen. Bosnische Serben leisteten einen bedeutenden Beitrag zur serbischen Dichtung. Berühmte Sänger der epischen Dichtung sind Filip Višnjić und Tešan Podrugović. Auch in den Bereichen Musik, Film, Sport und Literatur sind herausragende Beiträge bosnischer Serben vorhanden. Die Serben in Bosnien und Herzegowina haben einen bedeutenden Beitrag zur Folklore des serbischen Volkes geleistet, darunter Trachten, Musik, traditioneller Gesang und Instrumente, Dichtung, Handwerkskunst und Tänze. Kulturvereine und Organisation auf beiden Seiten der Grenze halten im 21. Jahrhundert das gemeinsame Kulturerbe am Leben. Der Kultur- und Bildungsverein Prosvjeta wurde 1902 in Sarajevo gegründet. Er entwickelte sich schnell zur wichtigsten Organisation für ethnisch serbische Bürger. 1903 wurde Gajret, ein serbisch-muslimischer Kulturverein, gegründet.

Das Bildungssystem von Bosnien und Herzegowina während des Kommunismus basierte auf einer Mischung aus den Nationalkulturen und versuchte den serbischen Nationalismus zu unterdrücken. Mit dem Bosnienkrieg änderte sich dies und das Bildungssystem der Republik Srpska orientiert sich eng an Serbien, da Kultur- und Bildungspolitik Sache der Teilrepubliken ist. Mit dem Krieg wurde die Universität Sarajevo aufgeteilt, wobei ein bosnische Teil in West-Sarajevo verblieb und der serbische Teil in Universität Ost-Sarajevo umbenannt wurde, mit Serbisch als Amtssprache.

Politik

SokolacRogaticaRudoVišegradPaleFočaGackoKalinovikNevesinjeBilećaTrebinjeRavnoLjubinjeKonjicIstočni MostarBerkovićiNeumMostarStolacČapljinaČajničeGoraždePale-PračaUstipračaFoča-UstikolinaSrebrenicaBratunacMilićiHan PijesakZvornikBijeljinaBrčkoUgljevikLopareVlasenicaŠekovićiOsmaciOlovoIlijašHadžićiIlidžaTrnovoIstočni Stari GradIstočna IlidžaVogošćaSarajevo-Stari GradSarajevo-CentarSarajevo-Novi GradIstočno Novo SarajevoNovo SarajevoVisokoGlamočLivnoBosansko GrahovoKupresKupres (RS)ŠipovoJajceDonji VakufBugojnoGornji VakufProzor-RamaJablanicaTomislavgradPosušjeGrudeŠiroki BrijegLjubuškiČitlukFojnicaKreševoKiseljakBusovačaNovi TravnikTravnikZenicaVitezKakanjVarešBrezaKladanjŽiviniceKalesijaSapnaTeočakTuzlaLukavacČelićSrebrenikBanovićiZavidovićiŽepčeMaglajTešanjUsoraDobretićiGradačacGračanicaDoboj IstokVelika KladušaCazinBužimBosanska KrupaBihaćBosanski PetrovacDrvarSanski MostKljučPetrovac (RS)Istočni DrvarRibnikMrkonjić GradJezeroKneževoKotor VarošTeslićBanja LukaOštra LukaKrupa na UniPrijedorNovi GradKostajnicaKozarska DubicaGradiškaSrbacLaktašiČelinacPrnjavorDerventaDobojStanariModričaBosanski BrodPelagićevoDonji ŽabarOrašjeDomaljevac-ŠamacŠamacOdžakVukosavlje
Politische Gliederung von Bosnien und Herzegowina: Föderation BiH (blau) mit ihren Kantonen (verschiedene Schattierungen), die Republika Srpska (rot), der Brčko-Distrikt (gelb)

Mit dem Abkommen von Dayton wurde in Bosnien und Herzegowina ein kompliziertes ethnisches Proporzsystem geschaffen. Die Parlamentarische Versammlung von Bosnien und Herzegowina besteht aus zwei Kammern, dem Abgeordnetenhaus und dem Haus der Völker. Das Abgeordnetenhaus hat 42 Mitglieder, die direkt von den Wählern gewählt werden, davon 28 aus der Föderation und 14 aus der Republika Srpska, der serbischen Entität von Bosnien und Herzegowina.[38] Das Haus der Völker hat 15 Mitglieder, fünf Bosniaken, fünf Kroaten und fünf Serben, die jeweils für eine Amtszeit von vier Jahren gewählt werden. Die bosniakischen und kroatischen Mitglieder des Hauses der Völker werden vom Parlament der Föderation Bosnien und Herzegowina gewählt, während die fünf serbischen Mitglieder von der Nationalversammlung der Republika Srpska gewählt werden.[39] Die Präsidentschaft von Bosnien und Herzegowina besteht aus drei Mitgliedern, einem Bosniaken, einem Kroaten und einem Serben, die für auswärtige Angelegenheiten, diplomatische und militärische Angelegenheiten sowie den Haushalt der staatlichen Institutionen zuständig sind. Die Präsidentschaft rotiert alle acht Monate zwischen den drei Mitgliedern.[38]

Die Republik Srpska verfügt über ein eigenes Parlament und eine eigene Verfassung. Die Republika Srpska ist für ihr Gesundheitswesen, ihr Bildungswesen, Landwirtschaft, Kultur, Veteranenangelegenheiten, Arbeit, Polizei und innere Angelegenheiten zuständig.[38] Politisch dominiert wurde das politische System der Serbenrepublik nach ihrer Schaffung vor allem von der Savez nezavisnih socijaldemokrata, die sich unter Milorad Dodik ab 2010 zunehmend zu einer serbisch-nationalistischen und separatistischen Partei gewandelt hat. Im Dezember 2021 beschloss das Parlament der Republika Srpska, sich vom Justiz- und Steuersystem sowie von der Armee von Bosnien und Herzegowina abzukoppeln.[40] Im Juni 2023 beschloss das Parlament, auch das bosnische Verfassungsgericht nicht mehr anzuerkennen.[41]

Bekannte bosnische Serben

Zahlreiche bekannte serbische Persönlichkeiten wurden in Bosnien und Herzegowina geboren. Dazu gehören:

Einzelnachweise

  1. Peter Heather: Empires and Barbarians: The Fall of Rome and the Birth of Europe. Oxford University Press, 2010, ISBN 978-0-19-974163-2, S. 404–406, 424–425 (google.de [abgerufen am 21. August 2025]).
  2. Early Medieval Serbs in the Balkans: Reconsideration of the Evidencee Historical Studies on Central Europe
  3. Georgios Kardaras: Byzantium and the Avars, 6th-9th Century AD: Political, Diplomatic and Cultural Relations. BRILL, 2018, ISBN 978-90-04-38226-8 (google.de [abgerufen am 21. August 2025]).
  4. John Van Antwerp Fine: The Early Medieval Balkans: A Critical Survey from the Sixth to the Late Twelfth Century. University of Michigan Press, 1991, ISBN 0-472-08149-7, S. 110 (google.de [abgerufen am 21. August 2025]).
  5. a b Noel Malcolm: Bosnia: A Short History. NYU Press, 1996, ISBN 0-8147-5561-5, S. 10 (google.de [abgerufen am 21. August 2025]).
  6. Janusz Bugajski: Political Parties of Eastern Europe: A Guide to Politics in the Post-Communist Era. M.E. Sharpe, 2002, ISBN 1-56324-676-7 (google.de [abgerufen am 21. August 2025]).
  7. a b c Mitja Velikonja: Religious Separation and Political Intolerance in Bosnia-Herzegovina. Texas A&M University Press, 2003, ISBN 1-60344-724-5, S. 74–75 (google.de [abgerufen am 21. August 2025]).
  8. Emir O. Filipović: The Most Noble and Royal House of Kotromanić. Constructing Dynastic Identity in Medieval Bosnia. In: Südost-Forschungen. Band 78, Nr. 1, 1. Dezember 2019, ISSN 2364-9321, S. 1–38, doi:10.1515/sofo-2019-780104 (degruyterbrill.com [PDF; abgerufen am 21. August 2025]).
  9. Noel Malcolm: Bosnia: A Short History. NYU Press, 1996, ISBN 0-8147-5561-5, S. 17 (google.de [abgerufen am 21. August 2025]).
  10. Pal Engal, Pal Engel, Andrew Ayton, Pál Engel: The Realm of St Stephen: A History of Medieval Hungary, 895-1526. Bloomsbury Publishing, 2001, ISBN 0-85773-173-4 (google.de [abgerufen am 21. August 2025]).
  11. Francine Friedman: Bosnia and Herzegovina: A Polity on the Brink. Routledge, 2013, ISBN 978-1-134-52754-0, S. 8 (google.de [abgerufen am 21. August 2025]).
  12. Sima M. Cirkovic: The Serbs. John Wiley & Sons, 2008, ISBN 978-1-4051-4291-5, S. 140–142 (google.de [abgerufen am 21. August 2025]).
  13. Dr Neven Andjelic, Neven Andjelic: Bosnia-Herzegovina: The End of a Legacy. Routledge, 2004, ISBN 1-135-75714-3, S. 8–9 (google.de [abgerufen am 21. August 2025]).
  14. Markus Koller, Kemal H. Karpat: Ottoman Bosnia: A History in Peril. University of Wisconsin Press, 2004, ISBN 0-299-20714-5 (com.bh [abgerufen am 21. August 2025]).
  15. Alexander Mikaberidze: Conflict and Conquest in the Islamic World: A Historical Encyclopedia. ABC-CLIO, 2011, ISBN 978-1-59884-336-1, S. 366 (google.de [abgerufen am 21. August 2025]).
  16. Steven L. Burg, Paul S. Shoup: The War in Bosnia-Herzegovina: Ethnic Conflict and International Intervention. M.E. Sharpe, 1999, ISBN 0-7656-3189-X, S. 34–35 (google.de [abgerufen am 21. August 2025]).
  17. Dušan Bataković (2018). Zlatna nit postojanja. Belgrade: Catena Mundi. S. 142.
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