Bonaventura Marrani

Bonaventura Marrani OFM (* 2. Mai 1865 in Ripa, Perugia; † 1947 in Spoleto(?)) war Generalminister des Franziskanerordens.

Bonaventura Marrani, geboren 1865 in Ripa (Perugia), trat am 14. Juli 1880 als Novize in die umbrische Provinz S. Chiara di Assisi in den Franziskanerorden ein, legte 1881 die Gelübde ab und wurde am 17. Dezember 1887 zum Priester geweiht. Mehrere Jahre lehrte er Theologie an Ordenskollegien. 1889 und 1897 wurde er zum Provinzial und 1901 zum Generalsekretär des Ordens gewählt, im Generalkapitel 1903 dann zum Generalprokurator, außerdem vom Papst zum Konsultor der Kongregation für die Bischöfe und Ordensleute bestellt. Nach Ablauf seiner Amtszeit 1911 in seine Heimatprovinz zurückgekehrt, war er von 1914 bis 1921 erneut Provinzial. Als Guardian des Klosters San Marriano in Assisi auf dem Generalkapitel in Portiuncula (Assisi) unter der Leitung des Kardinals Bonzano am 4. Juni 1927 einstimmig für ein Sexennium zum Generalminister gewählt, blieb er bis 1933 im Amt.

Er baute das Internationale Kolleg St. Antonius in Rom aus und erlangte dafür den Universitätsstatus (Athenaeum Antonianum de Urbe, 17. Mai 1933) mit der Befugnis, akademische Grade zu verleihen. Er förderte das Jerusalemer Bibelstudienzentrum, baute das Kolleg Grottaferrata und stärkte das Quaracchi-Forschungszentrum. Unter seiner Leitung wurde eine Neuausgabe von Luke Waddings Annales Ordinis herausgegeben, und Marrani selbst unterstützte die Fortführung des Bullarium Franciscanum. Außerdem verkündete er die Statuta pro Studiis in ordine regendis. Nach Ablauf seiner Amtszeit lehnte er die bischöfliche Würde ab und zog sich in das Kloster San Domenico in Spoleto zurück.

• Reverendo Padre Bonaventura Marrani, CIX ministro generale OFM : in memoriam. Santa Maria degli Angeli, Assisi, 1948
• Leone Bracaloni: Dopo un decennio dalla morte del Rev.mo P. Marrani, in: Frate Francesco Roma 24 (1957) S. 6–9