Blaukopfamazone

Blaukopfamazone

Blaukopfamazone, Zeichnung von Jacques Barraband (Die rote Kehle ist hier zu großflächig dargestellt)

Systematik
Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
Ordnung: Papageien (Psittaciformes)
Familie: Eigentliche Papageien (Psittacidae)
Unterfamilie: Neuweltpapageien (Arinae)
Gattung: Amazonenpapageien (Amazona)
Art: Blaukopfamazone
Wissenschaftlicher Name
Amazona arausiaca
(Statius Muller, 1776)

Die Blaukopfamazone (Amazona arausiaca) ist eine Papageienart aus der Unterfamilie der Neuweltpapageien, die zu den bedrohtesten Amazonenart gehört. Sie ist auf der Karibikinsel Dominica endemisch.

Merkmale

Die 33 bis 40 Zentimeter lang werdende Blaukopfamazone hat eine grüne Grundfärbung und sieht der nah verwandten Saint-Lucia-Amazone (Amazona versicolor) sehr ähnlich. Ihre Federn sind aber ohne dunkle Ränder, so das das Gefieder kein schuppiges Erscheinungsbild aufweist. Das Gesicht ist blau, die Kehle ist rot. Die Handschwingen sind blau mit schwarzen Spitzen. Der Spiegel ist rot und gelb.[1] Verglichen mit der ebenfalls auf Dominica heimischen Kaiseramazone (Amazona imperialis) ist die Blaukopfamazone kleiner. Außerdem ist sie überwiegend grün gefärbt, während Brust und Bauch der Kaiseramazone purpurfarben sind.[2]

Lebensraum und Lebensweise

Die Blaukopfamazone kommt auf der Karibikinsel Dominica vor und lebt dort in tropischen Bergregenwäldern in Höhen von 300 bis 800 Metern über dem Meeresspiegel. Hin und wieder sieht man die Papageienart auch in mehr offenen, kultivierten Gebieten. Die Papageien ernähren sich von einem breiten Spektrum von Früchten und Samen wurde erfasst, darunter jene von Dacryodes, Licania, Richeria, Amanoa, Simarouba, Symphonia, Cordia, Pithecellobium, Byrsonima, Anacardium, Pouteria, Dussia, Ormosia, sowie von Palmen. In den letzten Jahren scheint die Art zunehmend landwirtschaftliche Flächen als Futterplätze zu nutzen und frisst dann auch Guaven und Zitrusfrüchte. Blaukopfamazonen brüten von Februar bis Juni. Das Nest wird in einer Baumhöhle errichtet. Das Gelege besteht aus zwei Eiern. Als Lautäußerungen gibt sie kreischende und rollende, eher schwach klingende Rufe von sich. Einige ähneln den Rufen der Keilschwanzsittiche (Aratinga).[1]

Systematik

Als Autor der Erstbeschreibung der Blaukopfamazone gilt der deutsche Naturwissenschaftler Philipp Ludwig Statius Müller, der ihr 1776 den Namen Psittacus arausiacus gab.[3] Später wurde sie in die Gattung der Amazonenpapageien (Amazona) gestellt, die 1830 durch den französischen Naturforscher René Primevère Lesson eingeführt worden ist. Dort bildet sie zusammen mit der Saint-Lucia-Amazone eine Klade nah verwandter Arten von den Kleinen Antillen.[1]

Gefährdung

Nach Angaben der IUCN ist der Bestand der Blaukopfamazone gefährdet. Im Jahr 2012 schätzte man die Anzahl geschlechtsreifer Vögel auf 850 bis 1000 Individuen und den Gesamtbestand der Blaukopfamazone auf 1200 bis 1500 Exemplare. Seit etwa 1980 soll der Bestand zunehmen. Die meisten Individuen kommen im Nationalpark Morne Trois Pitons im Süden sowie am Morne Diablotin Massif im Norden von Dominica vor. Da die Vogelart zum Brüten große Bäume benötigt, ist sie sehr anfällig für Hurrikanschäden.[1][2]

Einzelnachweise

  1. a b c d N. Collar und P. F. D. Boesman (2020). Red-necked Amazon (Amazona arausiaca), Version 1.0. In Birds of the World (J. del Hoyo, A. Elliott, J. Sargatal, D. A. Christie und E. de Juana, Hrsg.). Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY, USA. doi: 10.2173/bow.renpar1.01
  2. a b Amazona arausiaca in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 20213.1. Eingestellt von: BirdLife International, 2020. Abgerufen am 09. September 2025.
  3. P.L. Statius Müller (1776): Des Ritters Carl von Linné Königlich Schwedischen Leibarztes &c. &c. vollständigen Natursystems Supplements- und Register-Band über alle sechs Theile oder Classen des Thierreichs. Mit einer ausführlichen Erklärung. Nebst drey Kupfertafeln. S. 1–15 + 1–384; 1–40 + 1–536, Tab. I–III. Nürnberg. (Gabriel Nicolaus Raspe).