Bistum Urgell
| Bistum Urgell | |
|---|---|
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| Basisdaten | |
| Staat | Spanien Andorra |
| Metropolitanbistum | Erzbistum Tarragona |
| Diözesanbischof | Josep-Lluís Serrano Pentinat |
| Emeritierter Diözesanbischof | Joan Enric Vives i Sicília |
| Gründung | 531 |
| Fläche | 7630 km² |
| Pfarreien | 363 (2023 / AP 2024) |
| Einwohner | 213.604 (2023 / AP 2024) |
| Katholiken | 209.100 (2023 / AP 2024) |
| Anteil | 97,9 % |
| Diözesanpriester | 70 (2023 / AP 2024) |
| Ordenspriester | 1 (2023 / AP 2024) |
| Katholiken je Priester | 2945 |
| Ständige Diakone | 4 (2023 / AP 2024) |
| Ordensbrüder | 20 (2023 / AP 2024) |
| Ordensschwestern | 78 (2023 / AP 2024) |
| Ritus | Römischer Ritus |
| Liturgiesprache | Katalanisch |
| Kathedrale | Santa Maria de la Seu d’Urgell |
| Anschrift | Pati Palau 1–5 25700 La Seu d’Urgell (Lleida) Spanien |
| Website | www.bisbaturgell.org |
Das römisch-katholische Bistum Urgell [] (lateinisch Dioecesis Urgellensis, katalanisch Bisbat d’Urgell) ist das spanische Bistum, dem der in La Seu d’Urgell residierende Bischof von Urgell als Diözesanbischof vorsteht.
Bereits 527 ist ein Bischof von Urgell erwähnt. Der ganze heutige Staat Andorra ist seit dieser Zeit ein Teil der Diözese. Eine Besonderheit des Bistums ist, dass sein Bischof ex officio neben dem französischen Staatspräsidenten einer der Kofürsten von Andorra und somit Staatsoberhaupt eines unabhängigen Staates ist. Dies geht darauf zurück, dass 1133 Graf Ermengol VI. von Urgell nach Erhalt einer Zahlung von 1200 Solidi auf die Herrschaftsrechte der Grafen von Urgell in den Tälern Andorras zugunsten der Bischöfe von Urgell verzichtete. Die Bischöfe vertrauten die Verteidigung und Rechtsprechung Andorras ihren Vasallen aus der Adelsfamilie Cabóet an. Deren letzte Erbin brachte das Lehen 1185 an katharische Adelsfamilien, die versuchten, die Vasallenbindung gegenüber den Bischöfen abzustreifen, was im 13. Jahrhundert, in der Zeit des Katharerkreuzzugs, zu kriegerischen Konflikten führte.
Der Konflikt konnte erst 1278 beigelegt werden: Das Bistum und die Grafschaft Foix schlossen den sogenannten Pareatges-Vertrag, der eine Teilung der Herrschaft vorsah. Sie erkannten einander als gleichberechtigte Herren über Andorra an. Dieser Vertrag markiert den Beginn des bis 1993 bestehenden Kondominiums und damit auch die faktische Gründung des Kofürstentums Andorra. Während der Bischof von Urgell in seinen Vertragsrechten verblieb, gingen die der Grafen von Foix 1594 durch die Thronbesteigung des letzten Grafen von Foix, Heinrich von Bourbon, als König von Frankreich auf die französische Krone über, in deren Rechtsnachfolge heute die Staatspräsidenten Frankreichs stehen. Gemäß der Verfassung von 1993 bleiben die beiden ausländischen Schutzherren und Kofürsten Staatsoberhaupt, doch kommt ihnen weitgehend nur noch eine repräsentative Funktion zu. Die exekutive Gewalt ist einem dem Parlament verantwortlichen Ministerpräsidenten übertragen.
Die nachstehende Karte zeigt das Bistum Urgell mit seinen neun Dekanaten in der Kirchenprovinz Tarragona. Eines davon entspricht in seiner Ausdehnung dem Territorium des Staats Andorra (oben, braun).
Siehe auch
Weblinks
- Eintrag zu Bistum Urgell auf catholic-hierarchy.org (englisch)
- Eintrag zu Bistum Urgell auf gcatholic.org (englisch)
- Offizielle Website (katalanisch/spanisch)
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