Birgit Schrowange

Birgit Schrowange (2024)

Birgit Schrowange (* 7. April 1958 als Birgit Schrowangen[1][2] in Nehden) ist eine deutsche Fernsehmoderatorin.

Leben

Birgit Schrowange wuchs in einem Dorf im Sauerland auf.[3] Nach Abschluss der Marienschule in Brilon, einer Realschule in der Trägerschaft des Erzbistums Paderborn, machte sie eine Ausbildung als Rechtsanwalts- und Notargehilfin.[4][5]

Schrowange mit ihrem Lebensgefährten Frank Spothelfer beim Deutschen Fernsehpreis 2018

Schrowange war von 1998 bis 2006 mit ihrem damaligen Kollegen Markus Lanz liiert. Mit ihm hat sie einen im Jahr 2000 geborenen Sohn. 2017 lernte sie den Schweizer Geschäftsmann Frank Spothelfer und seine beiden Töchter auf einer Kreuzfahrt kennen. Mit ihm lebte sie in Köln und in der Schweiz.[6] Im Juli 2023 heirateten sie auf dem Kreuzfahrtschiff Mein Schiff 2.[7]

Karriere

Ihre Fernsehkarriere begann sie 1978 beim Westdeutschen Rundfunk als Redaktionsassistentin. Währenddessen nahm sie Schauspielunterricht[8] und war unter anderem als Ansagerin im Schulfernsehen des WDR tätig.[9] Im Jahr 1983 wechselte sie zum ZDF. Dort war sie bis 1994 Programmansagerin und galt als „das schönste Lächeln“ des Senders.[8][10]

Bis 1984 moderierte sie das Regionalmagazin Aktuelle Stunde (WDR) und danach bis 1985 die wöchentliche Nachmittags-Talkshow Wiedersehen macht Freude (ZDF).[8]

In der Krimiserie Ein Fall für zwei trat sie mehrfach als Nebendarstellerin auf, in den Folgen Irgendwann[8] (1987), Blutige Rosen (1990) und Rache[11] (1993). 1998 spielte sie eine Hauptrolle in der Episode Schatten im Paradies der ARD-Serie Klinik unter Palmen.[11]

Von Januar bis September 1994 moderierte Schrowange die monatliche Sendung Die deutsche Schlagerparade im Südwestfunk, ehe sie im Oktober 1994 zu RTL wechselte. Vom 13. Oktober 1994 bis zum 23. Dezember 2019 moderierte sie dort die wöchentliche Infotainment-Sendung Extra – Das RTL-Magazin. Im April 2000 machte sie Negativschlagzeilen mit einer Anmoderation mit einem Satz über behinderte Menschen: „Es gibt Menschen, die sind so hässlich, dass sie froh sein können, sich selber nie auf der Straße zu begegnen“.[12]

Birgit Schrowange 2012 bei der Goldenen Kamera

Vom 23. November 1995 bis 2004 moderierte sie das Lifestyle-Magazin Life! – Die Lust zu leben. Von 1998 bis 2018 präsentierte sie an Neujahr, u. a. mit Hans Meiser, die Pannenshow Life! Dumm gelaufen, in der ein Ranking der Fernsehpannen-Clips des abgelaufenen Jahres vorgenommen wird.[8][13]

Seit Beginn ihrer Karriere betätigt sich Schrowange (u. a. mit Isabel Varell) gelegentlich auch als Sängerin.[14][15][16] So war sie im Jahr 2012 bei Andrea Berg – Die 20 Jahre Show zu sehen. Ein Jahr später veröffentlichte sie auf der CD Abenteuer – 20 Jahre Andrea Berg gemeinsam mit Simone Thomalla eine Coverversion von Herbert Grönemeyers Lied Männer.[17] 2014 war sie bei Florian Silbereisens Das große Fest der Besten und 20 Jahre Feste zu sehen.[18][19] Bei Silbereisen stellte sie ihre aus drei Titeln bestehende Schlager-CD vor, die auch ihr Buch Es darf gern ein bisschen mehr sein! enthält.[19]

Neben ihren Fernsehauftritten ist Schrowange auch als Testimonial tätig. So ist sie seit 2021 das Werbegesicht für Biovolen der Firma Evertz Pharma und seit 2010 für die Modemarke Adler. Zuvor war sie Markenbotschafterin von Eismann (2015), Weight Watchers (2017–2018) sowie Basica (2019–2020).[8]

Nachdem Schrowange bisher überwiegend auf dem Sender RTL zu sehen war, wurde im Dezember 2021 der Wechsel zu Sat.1 bekannt. Der Sender plante für das Jahr 2022 drei neue Sendungen mit ihr, u. a. Birgits starke Frauen und Wir werden mehr.[20] Birgits starke Frauen setzte der Sender im Juni 2022 schon nach zwei Folgen wegen schwacher Quoten ab.[21]

Sonstiges

Haarfärbung

Am 11. September 2017 offenbarte Schrowange in der TV-Show This Time Next Year, von nun an mit ihrer natürlichen Haarfarbe Grau auftreten zu wollen. Sie hatte vorher 20 Jahre lang ihre Haare gefärbt. Für ihren Typwechsel ließ sie ihre Haare kurz schneiden und trug dann zwölf Monate lang eine Perücke. Dieser Typwechsel erzeugte ein großes Medienecho und wurde als Statement gegen den „Jugendwahn“ gewertet.[22]

Soziales Engagement

Birgit Schrowange singt mit Isabel Varell auf einem Benefizkonzert, 2006

Ehrungen

Aufgrund ihres sozialen Engagements wurde sie im Jahr 2014 zur Lesebotschafterin der „Stiftung Lesen“ ernannt.[8] Weiterhin erhielt sie:

Filmografie (Auswahl)

Moderation

Schauspiel

Werke

Schriften

  • So viel Lust zu leben. Marion von Schröder Verlag, München 1998, ISBN 3-547-78075-6
  • Es darf gern ein bisschen mehr sein! Nymphenburger Verlag, München 2014, ISBN 978-3-485-02815-8 (mit Shirley Michaela Seul)
  • Birgit ungeschminkt. ZS – Edel Verlagsgruppe, München 2020, ISBN 978-3-96584-018-8

Musik

  • Fragen. HMV Musik- und Video-Vertriebsges., Barsbüttel 1986 (mit Werner Magnus)
  • Frohe Weihnachten. Edel AG, Hamburg 1999 (mit Peter Schreier und Max Raabe)
  • Wir wär'n so gern im Kaufhaus eingesperrt auf dem Album Da geht noch was. Telamo Palm, München 2013 (Gastsängerin von Isabel Varell)
  • Musik-CD zum Buch Es darf gern ein bisschen mehr sein! Nymphenburger Verlag, München 2014
Commons: Birgit Schrowange – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Auftritt in der Sendung Zimmer frei! vom 30. März 2014
  2. RTL-Star Birgit Schrowange trauert um gute Freundin. In: express.de. 4. Dezember 2021, abgerufen am 11. September 2024.
  3. Starporträt Birgit Schrowange. In: gala.de. Abgerufen am 20. Dezember 2021.
  4. a b c d Thomas Winterberg: Birgit Schrowange – Vom Sauerländer Mädchen zur TV-Ikone. In: derwesten.de. 7. April 2015, archiviert vom Original am 19. Dezember 2021; abgerufen am 12. September 2024.
  5. Petra Kleine: Ein Traum wurde wahr – Die beispiellose Karriere von Birgit Schrowange aus Nehden. W.O.L.L. Herbst 2014. S. 46–47.
  6. Das ist ihr "gemeinsamer großer Traum". In: stern.de. 14. März 2018, abgerufen am 19. Dezember 2021.
  7. Birgit Schrowange ist unter der Haube. In: n-tv.de. 2. August 2023, abgerufen am 2. August 2023.
  8. a b c d e f g h i j Birgit Schrowange. In: msc-promotion.de. Abgerufen am 18. Dezember 2021.
  9. WDR Westdeutsches Schulfernsehen: Kalk Folge 2: Gewinnung und Aufbereitung auf YouTube, 13. November 2020, abgerufen am 12. September 2024 (deutsch).
  10. Birgit Schrowange verkörpert den Typ des Journalistendarstellers und liegt damit voll im Trend: Die Haare naß und zerzaust. In: berliner-zeitung.de. 6. Juni 1997, abgerufen am 19. Dezember 2021 (Artikel hinter Paywall).
  11. a b Birgit Schrowange. In: IMDb. Abgerufen am 20. Dezember 2021 (englisch).
  12. Strafantrag gegen Birgit Schrowange. In: spiegel.de. 4. Mai 2000, abgerufen am 19. Dezember 2021.
  13. Uwe Mantel: Life! Dumm gelaufen verliert weiter an Boden. In: dwdl.de. 1. Februar 2016, abgerufen am 19. Dezember 2021.
  14. DNB 351924582 – Eintrag des Albums Fragen von 1986 im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek, abgerufen am 5. Januar 2016.
  15. DNB 357424085 – Eintrag des Albums Frohe Weihnachten von 1999 im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek, abgerufen am 5. Januar 2016.
  16. Aids-Gala in Köln – Echt sexy: Birgit Schrowange spielt Schlager-Andrea. In: express.de. 30. November 2008, archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 11. September 2024.
  17. Andrea Berg & Simone Thomalla & Birgit Schrowange – Männer. In: hitparade.ch. 2013, abgerufen am 28. März 2021.
  18. Andrea Berg: Gesangs-Trio mit Birgit Schrowange. In: promiflash.de. 13. Januar 2013, abgerufen am 19. Dezember 2021.
  19. a b Birgit Schrowange: ihr Buch beinhaltet eine Schlager-CD. In: schlagerportal.com. 30. Oktober 2014, abgerufen am 19. Dezember 2021.
  20. TV-Comeback von Birgit Schrowange: Drei neue Formate bei Sat.1. In: rnd.de. 15. Dezember 2021, abgerufen am 18. Dezember 2021.
  21. Veit-Luca Roth: Keine Überraschung: Sat.1 streicht «Birgits starke Frauen». In: quotenmeter.de. 14. Juni 2022, abgerufen am 9. März 2024.
  22. Plötzlich grau: Birgit Schrowange wagt radikale Typveränderung. In: stern.de. 11. September 2017, abgerufen am 11. September 2017.
  23. Paten. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Oktober 2010; abgerufen am 11. Juli 2010.
  24. Deutscher Kinderpreis 2007 (Memento vom 23. Mai 2009 im Internet Archive)
  25. Birgit Schrowange TV-Moderatorin und Journalistin (Memento vom 3. Oktober 2015 im Internet Archive)
  26. Rede von Herrn Oberbürgermeister Fritz Schramma anlässlich der Aushändigung von Verdienstorden am 26. Juni 2008, 11.00 Uhr, Historisches Rathaus, Hansasaal. (PDF) In: stadt-koeln.de. 28. Juni 2008, abgerufen am 19. Dezember 2021.
  27. Kaiser-Augustus-Orden geht an Birgit Schrowange. In: focus.de. 18. Januar 2014, abgerufen am 19. Dezember 2021.
  28. ZDF-Fernsehgarten. In: fernsehlexikon.de. Abgerufen am 18. Dezember 2021.
  29. Die deutsche Schlagerparade. In: fernsehlexikon.de. Abgerufen am 18. Dezember 2021.
  30. Langjähriger RTL-Star Birgit Schrowange feiert TV-Comeback bei SAT.1. In: weser-kurier.de. 15. Dezember 2021, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Dezember 2021; abgerufen am 18. Dezember 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.weser-kurier.de
  31. Life! – Die Lust zu leben. In: fernsehserien.de. Abgerufen am 18. Dezember 2021.
  32. Life! - Total verrückt. In: wunschliste.de. Abgerufen am 18. Dezember 2021.
  33. „Wir sind kaum zu Wort gekommen“. In: kreiszeitung.de. 23. Juli 2010, abgerufen am 18. Dezember 2021.
  34. Birgit Schrowange übernimmt Gastmoderation bei «G&G». In: blick.ch. 25. September 2020, abgerufen am 18. Dezember 2021.
  35. Ein Fall für zwei Folge 75: Blutige Rosen. In: fernsehserien.de. Abgerufen am 18. Dezember 2021.
  36. Die blaue Kanone. In: lisafilm.at. 5. März 2010, abgerufen am 17. Dezember 2021.
  37. Klinik unter Palmen Staffel 3, Folge 1a: Schatten im Paradies (1). In: fernsehserien.de. Abgerufen am 18. Dezember 2021.