die ihren Namen aufgrund ihres Auftretens im binomischen Lehrsatz erhalten haben. Mit ist hierbei die Fakultät von bezeichnet.
Bemerkung
Die Terme sind dabei als Skalarmultiplikation der ganzen Zahl an das Ringelement aufzufassen, d. h. hier wird der Ring in seiner Eigenschaft als -Modul benutzt.
Der Beweis für jede beliebige natürliche Zahl kann unter Ausnutzung der algebraischen Eigenschaften von Binomialkoeffizienten durch vollständige Induktion erbracht werden.[1] Anhand der kombinatorischen Deutung der Binomialkoeffizienten ergibt sich auch ein einfacher Abzählbeweis.[2] Für jedes konkrete kann man diese Formel auch durch Ausmultiplizieren erhalten.
Beispiele
Geometrische Darstellung des binomischer Lehrsatzes für die ersten 4 Potenzen
Eine Verallgemeinerung des Satzes auf beliebige reelle Exponenten mittels unendlicher Reihen ist Isaac Newton zu verdanken. Dieselbe Aussage ist aber auch gültig, wenn eine beliebige komplexe Zahl ist.
Im Spezialfall geht Gleichung (2) in (1) über und ist dann sogar für alle gültig, da die Reihe dann abbricht.
Anwendungen
Mehrwinkelformeln
Für die komplexen Zahlen kann der binomische Lehrsatz mit dem Moivreschen Satz kombiniert werden, um Mehrwinkelformeln für Sinus und Kosinus zu erhalten. Nach dem Moivreschen Satz gilt:
Mit dem binomischen Lehrsatz kann der Ausdruck auf der rechten Seite erweitert werden. Anschließend können der Realteil und der Imaginärteil verwendet werden, um die Formeln für und zu erhalten. Beispielsweise gilt
De Moivres Formel identifiziert die linke Seite jedoch mit , also gilt
Die Zahl wird oft als folgender Grenzwert definiert
Wendet man den binomischen Lehrsatz auf diesen Ausdruck an, erhält man die übliche unendliche Reihe für :
Der -te Ausdruck dieser Summe ist
Für gegen unendlich nähert sich der rationale Ausdruck auf der rechten Seite 1, und daher gilt
Dies zeigt, dass als Reihe geschrieben werden kann:
Da jeder Ausdruck der Binomialentwicklung eine monoton wachsende Funktion von ist, folgt aus dem Satz der monotonen Konvergenz für Reihen, dass die Summe dieser unendlichen Reihe gleich ist.
Trivia
Gelegentlich wird als wissenschaftlicher Witz die Entdeckung oder Erfindung des binomischen Lehrsatzes einem Herrn Binomi zugeschrieben.[3]
Literatur
M. Barner, F. Flohr: Analysis I, de Gruyter, 2000, ISBN 3-11-016778-6, S. 26
Stasys Jukna: Crashkurs Mathematik: für Informatiker. Springer, 2007, ISBN 978-3-8351-0216-3, S. 52-55
Thomas Koshy: Catalan Numbers with Applications. Oxford University Press, 2009, ISBN 978-0-19-533454-8, S. 28-36
Stefan Hildebrandt: Analysis. Springer, 2013, ISBN 978-3-662-05694-3, S. 29-31
↑Stefan Hildebrandt: Analysis. Springer, 2013, ISBN 978-3-662-05694-3, S. 29-31
↑Stasys Jukna: Crashkurs Mathematik: für Informatiker. Springer, 2007, ISBN 978-3-8351-0216-3, S. 52-55
↑zum Beispiel in: Otto Forster und Florian Lindemann: Analysis 1. Differential- und Integralrechnung einer Veränderlichen. 13. Auflage. Springer Spektrum, Wiesbaden 2023, S. 456.