Bindentaucher
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Bindentaucher (Podilymbus podiceps) | ||||||||||
| Systematik | ||||||||||
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| Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
| Podilymbus podiceps | ||||||||||
| (Linnaeus, 1758) |

Der Bindentaucher (Podilymbus podiceps) ist eine Vogelart aus der Familie der Lappentaucher (Podicipedidae). Im Südwesten und Westen Europas tritt diese nearktisch verbreitete Art gelegentlich als Irrgast auf. In jüngster Zeit sind auch einige Beobachtungen aus Mitteleuropa bekannt.[1]
Merkmale
Der Bindentaucher erreicht ausgewachsen eine Körpergröße zwischen 31 und 38 Zentimeter und ein Gewicht von 250 bis 575 Gramm. Es handelt sich um einen kleinen, kräftigen Vogel mit einem braun-weißen Gefieder und einem kurzen, gebogenen Schnabel. Auffällig ist der senkrechte schwarze Streifen, der etwa auf der Mitte des Schnabels verläuft. Er hat außerdem einen schwarzen Kehlfleck.
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet der Nominatform (P. p. podiceps (Linnaeus, 1758))[2] reicht vom Norden Kanadas über die gesamten USA und Mexiko bis in den Nordwesten Südamerikas. Eine weitere Unterart (P. p. antarcticus (Lesson, PA 1842))[3] lebt im Osten und Süden Südamerikas, und eine dritte (P. p. antillarum Bangs, 1913)[4] auf den Inseln der Karibik.[5] Selten verirren sich durch Stürme verschlagene Bindentaucher bis nach Europa. Der ausgestorbene Atitlántaucher war ein Verwandter.
Während der Brutzeit hält er sich auf stehenden Binnengewässern mit dichten Röhrichtgürteln auf. Die Populationen der südlichen USA sowie Mittel- und Südamerikas sind Standvögel; aus den nördlichen USA und Kanada ziehen Bindentaucher außerhalb der Brutzeit südwärts und überwintern vor allem in Mittelamerika. Auf dem Zug sammeln sich die Bindentaucher auf größeren Seen und in brackigen Flussmündungen.
Lebensweise
Die Nahrung besteht aus kleinen Fischen, Krustentieren und Wasserinsekten. Bei Gefahr taucht der Bindentaucher langsam unter und taucht im Schilf wieder auf.
Das Brutrevier wird aggressiv gegen Artgenossen und andere Wasservögel verteidigt. Der Paarzusammenhalt wird dadurch gestärkt, dass sie nach erfolgreichem Vertreiben eines Eindringlings eine Art Siegestanz aufführen. Dabei erhebt sich das Vogelpaar auf dem Wasser aufrecht auf, die beiden Vögel sehen sich an und drehen und wenden sich.
Der Bindentaucher brütet in einem gut versteckten, schwimmenden Nest aus abgestorbenen Marschpflanzen. Das Gelege besteht aus fünf bis sieben weißlichen Eiern mit braunen Flecken.
Etymologie und Forschungsgeschichte
Die Erstbeschreibung des Bindentauchers erfolgte 1758 durch Carl von Linné unter dem wissenschaftlichen Namen Colymbus Podiceps. Als Verbreitungsgebiet gab er Nordamerika an.[2] 1831 führte René Primevère Lesson die Gattung Podilymbus ein.[6] Der Begriff ist ein Kofferwort aus den Gattungen Podiceps Latham, 1787 und Colymbus Linnaeus, 1758.[7] Der Artname podiceps hat seinen Ursprung in lateinisch podex, podicis, pes, pedis ‚Kloake, Annus, Fuß‘ bzw. πους, ποδος poys, podos für Fuß.[8] Antarcticus bezieht sich auf die Antarktis[3], antillarum auf die Antillen.[4] Alfred Laubmann sieht in seinem Werk Die Vögel aus Paraguay die Unterart P. p. antarcticus für das Land. Er betrachtete Belege in der Literatur für Fortin Page am Río Pilcomayo und Waikthlatingmayalwa im Gran Chaco als gültig. Ebenso betrachtete er Macá del pico corvo[9] von Félix de Azara als potentiellen Nachweis für das Land.[10]
Belege
Literatur
- Félix de Azara: Apuntamientos para la historia natural de los páxaros del Paragüay y Rio de la Plata. Band 3. Impr. de la viuda de Ibarra, Madrid 1805 (biodiversitylibrary.org).
- Outram Bangs: New birds from Cuba and the Ile of Pines. In: Proceedings of the New England Zoölogical Club. Band 4, Nr. 25, 1913, S. 89–92 (biodiversitylibrary.org).
- Alfred Laubmann: Die Vögel von Paraguay. Band 1. Strecker und Schröder, Stuttgart 1939, S. 66 (google.de).
- Pierre Adolphe Lesson: Note sur les Oiseaux nouveaux ou peu connus rapportés de la mer du Sud par M. Adolphe Lesson. In: Revue Zoologique par La Société Cuvierienne. Band 5, 1842, S. 209–210 (biodiversitylibrary.org).
- René Primevère Lesson: Traité d’ornithologie, ou, Tableau méthodique des ordres, sous-ordres, familles, tribus, genres, sous-genres et races d’oiseaux: ouvrage entièrement neuf, formant le catalogue le plus complet des espèces réunies dans les collections publiques de la France. 1 (Lieferung 8). F.G. Levrault, Paris 1831 (biodiversitylibrary.org – 8 Lieferungen von 1830 bis 1831).
- Carl von Linné: Systema Naturae per Regna Tria Naturae, Secundum Classes, Ordines, Genera, Species, Cum Characteribus, Differentiis, Synonymis, Locis. 10. Auflage. Band 1. Imprensis Direct Laurentii Salvii, Stockholm 1758 (biodiversitylibrary.org).
- Miklos D. F. Udvardy: National Audubon Society Field Guide to North American Birds - Western Region. Alfred A. Knopf, New York 1977, ISBN 0-679-42851-8.
Weblinks
- Podilymbus podiceps in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2024.2. Eingestellt von: BirdLife International, 2020. Abgerufen am 7. März 2025.
- Bindentaucher (Podilymbus podiceps) bei Avibase
- Bindentaucher (Podilymbus podiceps) auf eBird.org
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Bindentaucher (Podilymbus podiceps)
- Pied Billed Grebe (Podilymbus podiceps) in der Encyclopedia of Life. (englisch).
Einzelbelege
- ↑ Hans-Günther Bauer, Einhard Bezzel, Wolfgang Fiedler (Hrsg.): Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas: Alles über Biologie, Gefährdung und Schutz. Band 1: Nonpasseriformes – Nichtsperlingsvögel. Aula-Verlag Wiebelsheim, Wiesbaden 2005, ISBN 3-89104-647-2, S. 182.
- ↑ a b Carl von Linné (1758), S. 136
- ↑ a b Pierre Adolphe Lesson (1842), S. 209
- ↑ a b Outram Bangs(1913), S. 89
- ↑ IOC World bird list Grebes, flamingos
- ↑ René Primevère Lesson (1831), S. 595
- ↑ Podilymbus The Key to Scientific Names Edited by James A. Jobling
- ↑ Podiceps The Key to Scientific Names Edited by James A. Jobling
- ↑ Félix de Azara (1805), S. 464–465
- ↑ Alfred Laubmann (1939), S. 66
