Bhava


Bhava ist das Sanskrit (भव) und Pali-Wort für „gewohnheitsmäßige Tendenzen“ oder „Daseinsprozess“, abgeleitet von der Wurzel bhū. Es hat vielfältige Bedeutungen.[1]
In der indischen Mythologie ist Bhava eine vedische Gottheit, die mit Sharva identifiziert wird. Später ein Beiname bzw. eine Erscheinungsform von Rudra bzw. Shiva.[2]
In der indischen Musik bedeutet Bhava das Befinden, den psychologischen Zustand (Rasa), den ein Künstler nach außen kehrt, also den künstlerischen Ausdruck.[3]
Im Buddhismus bedeutet Bhava die Kontinuität des Seins über Leben und Tod hinaus. Es zerfällt in
- kama-bhava: gewohnheitsmäßige Tendenzen in der Fünfsinnenwelt,
- rupa-bhava: gewohnheitsmäßige Tendenzen in übersinnlicher, feinkörperlicher Himmelswelt,
- arupa-bhava: gewohnheitsmäßige Tendenzen in unkörperlicher Himmelswelt.
Synonyme sind:
Literatur
- Bhikkhu Thanissaro The Paradox of Becoming (englisch), eine ausführliche Analyse über das Thema Werden aus eine kausaler Faktor für Stress und Leiden (online)
Einzelnachweise
- ↑ U R Ananthamurthy: Bhava. Penguin Books Limited, 2000, ISBN 978-93-5118287-0 (englisch, 184 S.).
- ↑ Adolf Bastian: Religions-philosophische Probleme auf dem Forschungsfelde buddhistischer Psychologie und der vergleichenden Mythologie. A. Asher & Co, Berlin 1884, OCLC 12885431, S. 131 ff. (148 S.).
- ↑ Sri Shanmukhananda Fine Arts, Sangeetha Sabha: Shanmukha. Sri Shanmukhananda Fine Arts & Sangeetha Sabha, 2011, OCLC 3247667, S. 17 ff. (englisch, Tamil).