Bhagvati Prem

Koordinaten: 12° 59′ 30″ N, 74° 47′ 27″ O

Die Bhagvati Prem, fälschlicherweise auch als Bhagavati Prem oder Bhagwati Prem, war ein Hopperbagger-Schiff, das 2019 am Strand von Surathkal, vor Guddekopla bei Mangaluru, auf Grund gesetzt wurde und dessen Überreste als lokale Attraktion bekannt sind.

Bhagvati Prem
Die gestrandete Bhagvati Prem
Die gestrandete Bhagvati Prem
Schiffsdaten
Flagge China Volksrepublik Volksrepublik China (zuerst)
Indien Indien (zuletzt)
andere Schiffsnamen Xing Hang Jun 1 (2007)
Badri Prem (2007–2008)
Bhagvati Prem (ab 2008)
Schiffstyp Hopperbagger
Rufzeichen AVBB (zuletzt)
Heimathafen Mumbai (zuletzt)
Eigner Mercator Lines Limited (2007–2021)
Sonar Impex (ab 2021)
Bauwerft Zhejiang Huachuang Shipbuilding Co. Ltd., Linhai
Übernahme 2007
Verbleib Am 28. Oktober 2019 bei 12° 59′ 30″ N, 74° 47′ 27″ O gestrandet und ab Januar 2023 teilweise in situ abgewrackt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 114,6 m (Lüa)
Breite 21 m
Vermessung 7256 BRZ
 
Besatzung 15 (zuletzt)
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 9.492 tdw
Ausstattung
Laderaumvolumen

7500 m³

Saugrohre

2

Sonstiges
Klassifizierungen Indian Register of Shipping (zuletzt)
Registrier­nummern IMO: 9492115

Geschichte und Charakteristika

Das Schiff wurde im Jahr 2007 als Hopperbagger auf der chinesischen Werft Zhejiang Huachuang Shipbuilding in Linhai fertiggestellt. Nach einem Namens- und Besitzerwechsel, war es unter dem Namen Badri Prem für das indische Seebagger-Unternehmen Mercator im Einsatz. Ab 2008 trug es den Namen Bhagvati Prem.[1][2]

Am 7. August 2010 war das Schiff in die Kollision des Containerschiffs MSC Chitra mit dem Massengutfrachter Khalijia 3 verwickelt. Nachdem sie im Hafen von Mumbai Baggerarbeiten durchgeführt hatte, verklappte die Bhagvati Prem das Baggergut am Rande der Fahrtrinne außerhalb des Hafens. Bei dem Versuch das Baggerschiff zu überholen geriet die MSC Chitra auf die gegenseitige Fahrtrinne und kollidierte mit der Khalijia 3.[3]

Im Mai 2013 kollidierte die Bhagvati Prem bei Baggerarbeiten im Hafen von Kochi mit einer Brücke, wobei das Schiff und die Brücke ohne größere Schäden verblieben.[4][5]

Im Jahr 2019 führte die Bhagvati Prem zusammen mit dem Baggerschiff Tridevi Prem im Hafen von Mangaluru Baggerarbeiten aus. Die Hafenbehörde soll aber den Vertrag gekündigt haben oder behielt Zahlungen aufgrund angeblich mangelhafter Arbeiten ein.[6][7] Vermutlich aufgrund unbeglichener Hafengebühren wurden die Schiffe im Hafen auch festgesetzt. Ab April 2019 befand sich die Bhagvati Prem in einem seeuntüchtigen Zustand.[8][9] Im September sank die Tridevi Prem im Hafengebiet.[6][8][7]

Strandung und Verbleib

Am 28. Oktober 2019 stellte der Kapitän der Bhagvati Prem am Baggerschiff ein Leck fest.[9] Zudem soll die Ankerkette gerissen sein, weshalb das Schiff nach Bergung der Besatzung am selben Tag von der Hafenbehörde vor Guddekopla, vor dem Strand von Surathkal, auf Grund geschleppt wurde.[10] Nach der Strandung legte die Hafenbehörde Ölsperren aus und versicherte, dass das Schiff bis Januar 2020 von der Küste entfernt sei.[11] Obwohl Öl vom Schiff abgepumpt worden war, soll es im Juni 2020 zu einer Ölverschmutzung gekommen sein, wobei an Bord befindliches Gerät, wie Kräne, als Ursprung vermutet wurde.[7] Im selben Monat rettete sich ein Jugendlicher auf das Schiff, nachdem er im Meer zu ertrinken drohte.[12]

Im Januar 2021 wurde das Schiff an das Unternehmen Sonar Impex versteigert, um das Schiff abzuwracken.[13][14] Anfang April desselben Jahres wurde einer von drei zur Bewachung des Schiffes abgestellten Männer leblos im Meer treibend aufgefunden.[15]

Die Abbrucharbeiten begannen, aufgrund ausstehender Genehmigungen verzögert, erst im Januar 2023 und fanden in situ statt.[14] Die Abbrucharbeiten erfolgten nur teilweise. Ein Teil des Wracks, darunter der Schornstein, ist noch immer sichtbar.

Galerie

Siehe auch

  • Hansita V, ein havariertes Baggerschiff derselben Bauwerft, das von 2016 bis 2017/2018 vor der Küste der indischen Stadt Kollam verblieb
Commons: IMO 9492115 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bhagvati Prem. In: dredgepoint.org. Abgerufen am 2. Juni 2025 (englisch).
  2. Bhagvati Prem. In: balticshipping.com. Abgerufen am 2. Juni 2025 (englisch).
  3. Autoridad Marítima de Panamá (Hrsg.): Investigation Report: Collision between MV MSC Chitra and MV Khalijia 3 in Mumbai Port Channel on 7th August 2010. R-053-2010-DIAM. 2010, S. 25–29.
  4. T Ramavarman: Dredger rams Kochi bridge. In: timesofindia.indiatimes.com. 12. Mai 2013, abgerufen am 1. Juni 2025 (englisch).
  5. T Ramavarman: The dredger which had lost control. In: timesofindia.indiatimes.com. 11. Mai 2013, abgerufen am 1. Juni 2025 (englisch).
  6. a b Jaideep Shenoy: Mangaluru: Port puts Mercator on 'notice' to remove beached Bhagvati Prem. In: timesofindia.indiatimes.com. 4. Dezember 2019, abgerufen am 2. Juni 2025 (englisch).
  7. a b c Mangaluru: Bhagwati Prem dredger appears destined to meet watery grave. In: daijiworld.com. 27. Juni 2020, abgerufen am 2. Juni 2025 (englisch).
  8. a b Mangaluru: NMPT clarifies on beached, sunken dredgers at port. In: daijiworld.com. 4. Juli 2020, abgerufen am 2. Juni 2025 (englisch).
  9. a b New Mangalore Port Trust: Public Notice - NMPT/ME/BPREM/2020/01 dated 29-01-2020. Mangaluru 30. Januar 2020.
  10. Drifting dredger brought to shore by port authorities. In: timesofindia.indiatimes.com. 30. Oktober 2019, abgerufen am 2. Juni 2025 (englisch).
  11. ‘Dredger will be removed from shore by January’. In: timesofindia.indiatimes.com. 31. Oktober 2019, abgerufen am 2. Juni 2025 (englisch).
  12. Mangaluru: Fishermen save life of drowning youth at Guddekopla. In: daijiworld.com. 29. Juni 2020, abgerufen am 2. Juni 2025 (englisch).
  13. Mangaluru: Stranded dredger Bhagwati Prem finally sold. In: daijiworld.com. 29. Januar 2021, abgerufen am 2. Juni 2025 (englisch).
  14. a b Mangaluru: ‘Bhagwati Prem’ dredger breaking process begins at Gudlekoppa. In: daijiworld.com. 18. Januar 2023, abgerufen am 2. Juni 2025 (englisch).
  15. Mangaluru : Security guard of dredging vessel found dead at Guddekopla. In: mangaloretoday.com. 5. April 2021, abgerufen am 2. Juni 2025 (englisch).