Bettine Menke

Bettine Menke (* 25. Juli 1957 in Köln) ist eine deutsche Literaturwissenschaftlerin und Hochschullehrerin.

Leben

Bettine Menke – sie ist Schwester des Frankfurter Philosophen Christoph Menke – studierte von 1976 bis 1982 Philosophie und Germanistik an der Universität Konstanz. Ihr Studium und Aufbaustudium absolvierte sie unter anderem bei Anselm Haverkamp, Wolfgang Iser, Renate Lachmann, Wolfgang Preisendanz und Albrecht Wellmer.

Im Jahr 1988 sie mit der Dissertation Sprachfiguren – Figuren des Umwegs in der Theorie Benjamins an der philosophischen Fakultät der Universität Konstanz promoviert. 1996 habilitierte sie sich an der Europa-Universität Viadrina mit der Habilitationsschrift Die Rhetorik der Stimme und die Stummheit des Textes. Geräusche und Rauschen in und nach der Romantik. Bettine Menke erhielt die venia legendi in Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und Germanistik.

Von 1999 bis 2023 war sie Professorin für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Erfurt.

Bettine Menke hat Gast- und Vertretungsprofessuren an der J. W. Goethe-Universität in Frankfurt a. M. (1992/93), an der Philipps-Universität Marburg (1997/98) und an der University of California/Santa Barbara (2006) wahrgenommen.

Sie fungierte als Sprecherin des von 2005 bis 2013 von der DFG geförderten Graduiertenkollegs Mediale Historiographien der Universitäten Weimar, Erfurt und Jena.

Von Oktober 2010 bis März 2011 war Bettine Menke Senior Fellow am IKKM Weimar. Und im Akademischen Jahr 2015/16 war sie auf Einladung des Exzellenzclusters Kulturelle Grundlagen von Integration der Universität Konstanz Senior-Fellow am Kulturwissenschaftlichen Kolleg Konstanz.

Forschungsschwerpunkte

Menkes Forschung bewegt sich in den Bereichen der Literatur- und Texttheorie, der Rhetorik, der Dekonstruktion und den Gender Studies. Spezialisiert ist sie dabei auf poetische und sakrale Zeichenordnungen (Stigmata), Gedächtnis-Konzepte und Intertextualität, Barocke Techniken und Romantische Figuren (Allegorie, Concetto und Witz, Arabeske), Rhetorik und Poetik des Wissens, Schrift, Bild, Stimme und Schall, mythopoetische Figuren (Sirenen, Memnon) und Polargebiete der Literatur.

Menke arbeitet und forscht zu Walter Benjamin, für dessen Werk sie als Expertin gilt. Auf den Gebieten der Literaturtheorie (insbesondere der Dekonstruktion), der Genderforschung, der Rhetorik (Allegorie, Metapher und v. a. Prosopopoiie) des Barock (z. B. zum Trauerspiel) und der Theatralität (etwa zur Problematik des Auftritts) ist Menke mit zahlreichen Publikationen, Vorträgen, Tagungen und Sammelbänden vertreten.

Mitgliedschaften

  • 2005–2009: Auswahlkommission des DAAD Programms ISTAP
  • 2006–2011: General Board der Internationalen Walter Benjamin Association

Veröffentlichungen

Monographien

  • Sprachfiguren. Name – Allegorie – Bild nach Walter Benjamin. Dissertation Konstanz 1986. Fink, München 1991, ISBN 3-7705-2691-0.
    • Korrigierte Neuauflage: Sprachfiguren. Name – Allegorie – Bild nach Walter Benjamin. Verlag und Datenbank für Geisteswissenschaften, Weimar 2001, ISBN 3-89739-209-7.
  • Prosopopoiia. Stimme und Text bei Brentano, Hoffmann, Kleist und Kafka. Fink, München 2000, ISBN 3-7705-3293-7. (Buchfass. der Habil.-Schrift 1996)
  • Das Trauerspiel-Buch. Der Souverän – das Trauerspiel – Konstellationen – Ruinen. transcript-Verlag, Bielefeld 2010, ISBN 978-3-89942-634-2.
  • Einfälle, Zufälle, Ausfälle – Der Witz der Sprache. Fink, Paderborn 2021, ISBN 978-3-7705-6222-0.

Herausgeberschaften

  • Zusammen mit Erika Greber: Manier, Manieren, Manierismen. G. Narr Verlag, Tübingen 2003, ISBN 3-8233-5717-4.
  • Zusammen mit Barbara Vinken: Stigmata. Poetiken der Körperinschrift. Fink, Paderborn 2004, ISBN 3-7705-3945-1.
  • Zusammen mit Eva Horn, Christoph Menke: Literatur als Philosophie. Philosophie als Literatur. Fink, Paderborn 2006, ISBN 3-7705-4099-9.
  • Zusammen mit Christoph Menke: Tragödie. Trauerspiel. Spektakel. Theater der Zeit, Berlin 2007, ISBN 978-3-934344-85-3.
  • Zusammen mit Wolfgang Struck: Wieland/Übersetzungen. De Gruyter, Berlin / New York 2010, ISBN 978-3-11-024580-6.
  • Zusammen mit Armin Schäfer, Daniel Eschkötter: Das Melodram: Ein Medienbastard. Theater der Zeit, Berlin 2013, ISBN 978-3-943881-06-6.
  • Zusammen mit Thomas Glaser: Experimentalanordnungen der Bildung. Exteriorität – Theatralität – Literarizität. Fink Verlag, Paderborn 2014, ISBN 978-3-7705-5474-4.
  • Ulla Haselstein (Hrsg.) in Zusammenarbeit mit Friedrich Teja Bach, Daniel Selden: Allegorie. DFG-Symposium 2014. De Gruyter, Berlin / New York 2016, ISBN 978-3-11-033365-7.
  • Zusammen mit Juliane Vogel: Flucht und Szene. Perspektiven und Formen eines Theaters der Fliehenden. Theater der Zeit, Berlin 2018, ISBN 978-3-95749-119-0.