Bettina Scholz

Bettina Scholz in ihrem Atelier
Bettina Scholz in ihrem Atelier. Foto: Liam Riecken, 2024

Bettina Elisabeth Scholz, teilweise Betti Scholz (* 1979 in Neuruppin) ist eine deutsche Künstlerin (Malerei, Zeichnungen, Objekte).

Leben und Werk

Bettina Scholz wurde 1979 in Neuruppin in der DDR geboren und ist aufgewachsen in Rheinsberg, wo sie bis zu ihrem 12. Lebensjahr die Dr.-Salvador-Allende-Schule besuchte. Sie wuchs in der anthroposophisch und lebensreformerisch orientierten Pension „Heim am See“ auf, die in den 1930er Jahren von dem Worpsweder Landschaftsarchitekten Max Karl Schwarz erbaut worden war[1] und von 1975 bis zur Wende von ihren Eltern geführt wurde.[2] Nach dem Mauerfall 1989 besuchte Bettina Scholz die Rudolf-Steiner-Schule in Lüneburg, die Waldorfschule Siegen, das Städtische Gymnasium Bad Laasphe und die Waldorfschule Marburg. Sie studierte ab 2006 Freie Kunst/Malerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und dem Chelsea College of Arts in London. An der Kunsthochschule Berlin-Weißensee schloss sie 2012 als Meisterschülerin in der Klasse von Antje Majewski ihr Studium ab. Sie hatte Lehraufträge an der Universität der Künste Berlin und der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/Main. Seit 2022 ist sie Professorin für Malerei und Zeichnung an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft[3] in Alfter/bei Bonn und Mannheim.

Bettina Scholz‘ künstlerische Arbeit zeichnet sich durch formale und stilistische Vielfalt aus und umfasst Glasbilder, Bilder auf Leinwand, Zeichnungen, Objekte und Skizzenbücher.[4] Sie setzt sich mit Literatur, Musik und Film auseinander, wobei sie sich insbesondere für das Science-Fiction Genre interessiert.[5] Der Kurator Max Dax beschreibt ihre Arbeitsweise als assoziationsreich und synästhetisch.[5] Wie sie in einem Künstlergespräch mit dem Autor und Kunsthistoriker Michael Stoeber 2022 zum Ausdruck bringt, sind für ihr künstlerisches Werk die gesellschaftlichen und kulturellen Einflüsse ihrer Biografie, die vom Mauerfall geprägt ist, ebenso von Bedeutung.[6]

Preise und Auszeichnungen

Zusammen mit den Künstlerinnen und Kulturschaffenden Lola Göller und Claudia Dorfmüller gewann Bettina Scholz 2016 die Ausschreibung der Kunsthalle Exnergasse in Wien für das Ausstellungskonzept Antenna Futura – Futurologische Übungen für das Unbekannte.[7] Für das Projekt erhielten sie zusätzlich ein Reisestipendium des Berliner Senats. Bettina Scholz war 2022 nominiert für den Konrad-von-Soest-Preis des LWL-Museums für Kunst und Kultur Münster. 2020 war sie nominiert für den Kunstpreis der Kunsthalle Lingen.

Ausstellungen (Auswahl)

  • 2025: Unding und Urding, Künstlerhaus Göttingen[8]
  • 2025: OST/WEST und das Südliche Orakel, Kunstverein Heilbronn e.V[9]
  • 2024: OST/WEST, Emsdettener Kunstverein e.V[10]
  • 2024: Industry, Uferstudios, Berlin[11]
  • 2024: OI / Arbeiten an der Schwingtür, Schaufenster - Schauraum für Kunst, Berlin[12]
  • 2023–2024: You want it darker. Songs über den nahenden Tod, Friedhof Forum, Zürich[13]
  • 2022: Zeitregen (mit Jochen Plogsties), Kunstverein Bamberg, Bamberg
  • 2020: Black Album. White Cube, Kunsthal Rotterdam, Rotterdam
  • 2019: Hyper! A Journey into Art and Music, Deichtorhallen, Hamburg
  • 2019: Drift, Setareh Galerie, Düsseldorf
  • 2019: Milchstrassenverkehrsordnung. Space ist the place, Künstlerhaus Bethanien, Berlin
  • 2018: Parallel Realities, Tony Wuethrich Galerie, Basel
  • 2017: Interwalls, Tony Wuethrich Galerie, Basel
  • 2016: Die Idee des Pools ist das Weite, Rathausgalerie, München
  • 2016: Antenna Futura – Futurologische Übungen für das Unbekannte, Kunsthalle Exnergasse, Wien

Literatur (Auswahl)

  • 2025: Bettina Scholz: Ost/West und das Südliche Orakel, Ausstellungskatalog und Essay, Snoeck Verlagsgesellschaft mbH, Köln[14]
  • 2023: Bettina Scholz: Death is not the end, Interview, in: You Want It Darker – Songs über den nahenden Tod, Ausstellungskatalog zur Gruppenausstellung, Friedhof Forum, Zürich
  • 2020: Black Album/White Cube, Ausstellungskatalog zur Gruppenausstellung, Snoeck Verlagsgesellschaft mbH, Köln[15]
  • 2019: Bettina Scholz: Drift, Ausstellungskatalog, Setareh Galerie, Düsseldorf[16][17]
  • 2019: Milchstraßenverkehrsordnung (space is the place), Ausstellungskatalog zur Gruppenausstellung, Künstlerhaus Bethanien GmbH[18]
  • 2019: Hyper – A Journey into Art And Music, Ausstellungskatalog zur Gruppenausstellung, Snoeck Verlagsgesellschaft mbH, Köln[19]
  • 2015: Du sollst dir (k)ein Bild machen: Texte und Bilder zu einer Ausstellung im Berliner Dom, Ausstellungskatalog zur Gruppenausstellung, Kerber, Bielefeld, Berlin[20]
  • 2014: Bettina Scholz: Video, Monografie, MMKoehn Verlag, Leipzig[21]

Einzelnachweise

  1. HIDAweb BLDAM Brandenburg: Suche. Abgerufen am 15. Mai 2024.
  2. stadtgeschichte.rheinsberg.de. In: rheinsberg.de. Abgerufen am 15. Mai 2024.
  3. Alanus: Prof. Bettina Scholz, Professorin für Malerei. Abgerufen am 15. Mai 2024.
  4. Bettina Scholz. Abgerufen am 15. Mai 2024.
  5. a b HALLE4: Hyper Diaries #4. Abgerufen am 15. Mai 2024.
  6. Kunstverein Bamberg: Künstlergespräch zur Ausstellung Zeitregen. 26. Mai 2022, abgerufen am 15. Mai 2024.
  7. Antenna Futura – Futurologische Übungen für das Unbekannte. Abgerufen am 15. Mai 2024.
  8. Bettina Scholz und Jochen Plogsties. In: Künstlerhaus Göttingen. Abgerufen am 16. Mai 2025.
  9. Ost/West und das Südliche Orakel. In: Kunstverein Heilbronn. Abgerufen am 16. Mai 2025.
  10. Emsdettener Kunstverein e.V. Abgerufen am 16. Mai 2025.
  11. n.b.k. – INDUSTRY – Veranstaltungsprogramm. Abgerufen am 16. Mai 2025.
  12. OI/Arbeiten an der Schwingtür. In: Das Arty. Abgerufen am 16. Mai 2025.
  13. Ausstellung «YOU WANT IT DARKER» - Stadt Zürich. Abgerufen am 15. Mai 2024.
  14. Bettina Scholz: Ost/West und das Südliche Orakel. Hrsg.: Max Dax, Matthia Loebke. Snoeck Verlagsgesellschaft mbH, Köln 2025, ISBN 978-3-86442-445-8.
  15. Max Dax, Dirk Luckow, Nathanja van Dijk (Hrsg.): Black Album/White Cube. A Journey into Art and Music. Ausstellungskatalog. Snoeck, Köln 2020, ISBN 978-3-86442-317-8.
  16. Maria Wildeis, Samandar Setareh (Hrsg.): Bettina Scholz DRIFT. ISBN 978-3-945498-26-2.
  17. Bettina Scholz DRIFT, 2019 bei artnet.de. Abgerufen am 27. Mai 2024.
  18. Christoph Tannert: Milchstraßenverkehrsordnung (space is the place). Künstlerhaus Bethanien GmbH, Berlin 2019, ISBN 978-3-941230-85-9.
  19. Max Dax, Dirk Luckow (Hrsg.): HYPER! A Journey into Art and Music. Snoeck Verlagsgesellschaft mbH, Köln 2019, ISBN 978-3-86442-283-6, S. 288.
  20. Petra Zimmermann, Alexander Ochs (Hrsg.): Du sollst dir (k)ein Bild machen: Texte und Bilder zu einer Ausstellung im Berliner Dom (= Kerber art). Kerber, Bielefeld 2015, ISBN 978-3-7356-0171-1.
  21. Bettina Scholz (Hrsg.): video. MMKoehn Verlag, Berlin / Leipzig 2014, ISBN 978-3-944903-09-5.