Bessora

Bessora (* 1968 in Brüssel) ist eine gabunisch-schweizerische Schriftstellerin.[1] Für ihr Werk erhielt sie unter anderem den Prix Fénéon (2001) sowie den Grand Prix littéraire d’Afrique noire (2007).[2] Im Jahr 2022 wurde sie als Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres ernannt.[3] Für ihren Roman Vous, les ancêtres gewann sie 2024 den Prix Ahmadou-Kourouma.[4] Im selben Jahr erhielt sie dafür zudem den Schweizer Literaturpreis.[5]
Leben
Bessora wurde 1968 in Brüssel geboren und wuchs in Europa, den Vereinigten Staaten und Afrika auf; ihr Vater ist gabunischer Diplomat, ihre Mutter Schweizerin.[1] Sie studierte an der HEC Lausanne sowie an der Université Paris-Dauphine und erwarb Abschlüsse in Betriebswirtschaftslehre und Angewandter Volkswirtschaftslehre.[1] Nach einigen Jahren in der internationalen Finanzbranche in Genf wandte sie sich nach einer Reise nach Südafrika der Anthropologie zu.[6] In Paris schloss sie eine Promotion in Anthropologie ab und konzentrierte sich fortan auf das Schreiben. Im Anschluss veröffentlichte sie ihren ersten Roman und veröffentlicht seither regelmäßig Prosawerke.[2]
Wirken
Bessoras Prosa verbindet anthropologische Beobachtung, satirischen Zugriff und sprachspielerische Formen; ihre Bücher befassen sich häufig mit Identität, Geschichte und Machtverhältnissen.[6] Ein zentraler Werkzusammenhang ist die nichtlinear angelegte Tetralogie La Dynastie des boiteux; 2018 erschienen Zoonomia und Citizen Narcisse als Bände III und IV, bevor mit Vous, les ancêtres 2023 der erste Band vorgelegt wurde.[1] Vous, les ancêtres erzählt in mythisch-historischen Verschachtelungen und erschien bei JC Lattès in Paris.[2] Gemeinsam mit dem Zeichner Barroux veröffentlichte Bessora zudem die Graphic Novel Alpha. Abidjan – Gare du Nord über die Flucht- und Migrationsroute eines Ivorers nach Europa.[7] Alpha wurde 2016 mit einem PEN-Promotes-Preis ausgezeichnet und international breit rezipiert.[2] Für Vous, les ancêtres wurde Bessora 2024 mit dem Prix Ahmadou-Kourouma geehrt.[4] Im selben Jahr zeichnete sie das Bundesamt für Kultur für Vous, les ancêtres mit einem Schweizer Literaturpreis aus.[5]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Bessora. In: Viceversa Littérature. Abgerufen am 12. September 2025 (französisch).
- ↑ a b c d Bessora – Prix suisses de littérature 2024. In: Office fédéral de la culture (schweizerkulturpreise.ch). 2024, abgerufen am 12. September 2025 (französisch).
- ↑ Nomination dans l'ordre des Arts et des Lettres – hiver 2022. In: Ministère de la Culture. 4. Mai 2022, abgerufen am 12. September 2025 (französisch).
- ↑ a b L’autrice Bessora remporte le prix Kourouma 2024 – Communiqué de presse. In: Salon du livre de Genève. 8. März 2024, abgerufen am 12. September 2025 (französisch).
- ↑ a b Klaus Merz reçoit le Grand Prix suisse de littérature 2024 (avec la liste des lauréats des Prix suisses de littérature). In: Office fédéral de la culture (schweizerkulturpreise.ch). 15. Februar 2024, abgerufen am 12. September 2025 (französisch).
- ↑ a b Bessora – sur la trace des orphelins allemands en Afrique du Sud. In: RFI. 20. März 2021, abgerufen am 12. September 2025 (französisch).
- ↑ Review: Alpha: Abidjan to Paris. In: The Common. 28. August 2018, abgerufen am 12. September 2025 (amerikanisches Englisch).