Berthold Körting (Künstler)
Berthold Lui Oskar Körting (* 6. Mai 1883 in Hannover; † 3. September 1930 in Neubabelsberg bei Potsdam) war ein deutscher Gartenarchitekt, Grafiker und Keramiker. Er gehört laut dem Allgemeinen Künstlerlexikon zu den „bedeutendsten und innovativsten dt. Gartenarchitekten der 1920er Jahre“.
Leben
Berthold Körting war ein Sohn des gleichnamigen Maschinenbauunternehmers Berthold Körting, der 1871 zusammen mit seinem Bruder Ernst in Hannover eine Firma zur Herstellung von Pumpen gegründet hatte. Er studierte zunächst 1905/06 Architektur an der Technischen Hochschule Hannover, wechselte 1906 an die Hochschule für Bildende Künste Dresden und erhielt ab 1907 in München von Heinrich Knirr Unterricht im Porträt- und Aktzeichnen. 1909 wurde er in die Akademie der Bildenden Künste München aufgenommen, wo er bei Heinrich von Zügel Malerei studierte.
Im Ersten Weltkrieg war Berthold Körting Soldat an der Ostfront. Anfang 1920er gründete er die Oranienburger Werkstätten. Infolge der Weltwirtschaftskrise verlor Körting sein Vermögen. 1930 ließ sich seine Frau wegen seiner Alkoholkrankheit von ihm scheiden. Am 3. September 1930 beging er Suizid. Körting ist der Vater von Heiner-Hans Körting und der Großvater von Heikedine Körting.[1]
Gärten

- Garten des Wohnhauses Schillerstraße 10, Berlin, Steglitz-Zehlendorf.[2]
- Reformgarten für den Zeitungsverleger Edwin Redslob, Neubabelsberg.[3]
- Hausgarten J. Springer, Berlin-Zehlendorf, terrassierter Senkgarten, umgestaltet 1922 durch Berthold Körting unter Mitarbeit des Pflanzenzüchters Karl Foerster[4]
- Haus Hans & Wassili Luckhardt, Alfons Anker, Garten von Berthold Körting; Berlin - Westend[5]
Ausstellungen (Auswahl)
- 1926: Bayerisches Nationalmuseum, München
- 1927: Museum für Kunsthandwerk, Leipzig; Vereinigte Staatsschulen für freie und angewandte Kunst, Berlin; Weißenhofsiedlung, Stuttgart; Königliche Villa von Monza
Veröffentlichungen
- Schriften
- Jagden am oberen Nil. Tagebuch. G. Müller, München/Leipzig 1914 (Volltext in der Google-Buchsuche).
- Illustrationen
- Alexander Roda Roda, Theodor Etzel (Hrsg.): Das lachende Deutschland. Schuster & Loeffler, Berlin/Leipzig 1910.
- Clara Hepner: Hundert Neue Tiergeschichten. Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1910 (mit Willy Planck).
- Adolf Pichler: Der Galgenpater und anderes. Geschichten aus Tirol. Die Lese, München 1910.
- Colin Ross: Im Banne des Eisens. Die Lese, München 1911.
- Hans Bötticher (d. i. Joachim Ringelnatz): Was ein Schiffsjungen-Tagebuch erzählt. Die Lese, München 1911.
- Gisela Etzel: Aus Jurte und Kraal. Geschichten der Eingeborenen aus Asien und Afrika. Die Lese, München 1911.
- Clara Hepner: Der bestrafte Spatz und viele andere Tiergeschichten. Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1935.
Literatur
- Winfried Winnicke: Körting, Berthold. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 81, De Gruyter, Berlin 2014, ISBN 978-3-11-023186-1, S. 152.
- Caroline Rolka: »Ich werde sterben – dann kann mein Garten auch sterben«. In: Die Denkmalpflege. Band 66, Nr. 1, 2008, S. 73–75, doi:10.1515/dkp-2008-660115.
- Jeong-Hi Go: Der erste Interpret der Pflanzenwelt Karl Foersters; Berthold Körting (?–1930). In: Herta Hammerbacher (1900–1985). Virtuosin der Neuen Landschaftlichkeit; der Garten als Paradigma. Technische Universität Berlin, Berlin 2006, ISBN 3-7983-2013-6, S. 73 f.
Weblinks
- Berthold Körting 1883–1930. Karl-Foerster-Stiftung für angewandte Vegetationskunde
Einzelnachweise
- ↑ C. R. Rodenwald: Heikedine Körting – Die Königin der Hörspiele. Biographie. Langen-Müller, München 2025, ISBN 978-3-7844-3735-4.
- ↑ Garten des Wohnhauses Schillerstraße 10, Gartendenkmal Landesdenkmaldatenbank, abgerufen am 23. August 2025
- ↑ Historische Grabstätten Klein Glienicke Friedhöfe in Potsdam, abgerufen am 23. August 2025
- ↑ Caroline Rolka, Thomas Thränert: Vom Umgang mit Baufehlern – Aspekte des Erhaltens in der Gartendenkmalpflege. In: kunstteste. 2/2012. S. 2.
- ↑ Hans & Wassili Luckhardt, Alfons Anker, Wohnhaus & Einfriedung Modern XX, abgerufen am 23. August 2025