Bernhard von Mellenthin
Bernhard von Mellenthin (* 9. November 1811 in Groß-Schönberg, Kreis Dramburg; † 4. April 1875 in Falkenburg, Kreis Dramburg) war ein deutscher Rittergutsbesitzer, Unternehmer, Offizier und Parlamentarier.
Leben
Bernhard von Mellenthin stammte aus der uradligen Familie von Mellenthin. Er war der älteste Sohn des Rittmeisters a. D. und Ritterschaftsrates Otto Jobst Ferdinand von Mellenthin (1787–1859) und desser erster Ehefrau Henriette Hedwig Philippine Karoline geb. von Wolde (1789–1812) aus dem Hause Wusterwitz. Seine Mutter starb kurz nach seiner Geburt. Xaver Edmund Karl von Mellenthin war sein Halbbruder aus der zweiten Ehe seines Vaters. Seine Halbschwester Cäcilie war mit Wilhelm von Krupka verheiratet.
Bernhard von Mellenthin wurde zunächst im Internat der Herrnhuter Brüdergemeine in Niesky erzogen. Von 1828 bis 1831 besuchte er das Köllnische Gymnasium in Berlin. Anschließend studierte er Kameralia an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. 1832 wurde er Mitglied des Corps Borussia Bonn.[1]

Nach dem Studium diente er als Einjährig-Freiwilliger in der Preußischen Armee. 1834 wurde er Sekondeleutnant im 9. Landwehr-Regiment und 1848 Premierleutnant im 21. Landwehr-Regiment. 1853 wurde er zum Rittmeister befördert. 1864 nahm er als Major seinen Abschied. Im Deutschen Krieg unterstützte er als Ritter des Johanniterordens die Pflege der Verwundeten in den Schlachten in Böhmen. Im Deutsch-Französischen Krieg führte er die Etappenkommandanturen in Vouziers (Vouziers), Vesoul und Bar-le-Duc.
1842 erwarb er das Rittergut Schloss Falkenburg im Kreis Dramburg mit einer Größe von 3.033 Hektar. 1860 errichtete er eine Handstrichziegelei, die ihre Produkte über weite Teile Preußens vermarktete. Unter anderem wurden sie beim Bau der Zitadelle Spandau verwendet.
1869/70, in der 3. Session der 10. Legislaturperiode, vertrat Mellenthin als Abgeordneter den Wahlkreis Köslin 3 (Schievelbein, Dramburg) im Preußischen Abgeordnetenhaus.[3]
Die letzten Monate seines Lebens waren von schwerer Krankheit und seiner Verwicklung in den Konkurs der Pommerschen Centralbahn überschattet.
Auszeichnungen
Königlicher Hausorden von Hohenzollern, Kreuz der Ritter (1854)[4]
Roter Adlerorden, 4. Klasse (1865)[5]
Königlicher Kronen-Orden (Preußen), 3. Klasse mit dem Johanniter-Kreuz (1867)[6]
Eisernes Kreuz (1870), II. Klasse[7]
Johanniterorden
- Ehrenritter (22. Mai 1862)
- Rechtsritter (25. Juni 1867)
Literatur
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel). 1900. Erster Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1899, S. 622.
- † Bernhard Heinrich v. Mellenthin, in: Wochenblatt der Johanniter-Ordens-Balley Brandenburg 16 (1875), S. 96f
- Friedrich Karl Devens: Biographisches Corpsalbum der Borussia zu Bonn 1827–1902. Selbstverlag, Düsseldorf 1902, S. 83. (Mit Portrait).
- G. G. Winkel: Biographisches Corpsalbum der Borussia zu Bonn 1821–1928. Wailandt AG, Selbstverlag, Aschaffenburg 1928, S. 58. (Mit Portrait).
Fußnoten
- ↑ Kösener Korps-Listen von 1798 bis 1910, Hrsdg. Karl Rügemer. Verlag der Academischen Monatshefte, Starnberg 1910, 19 (Corps)/62 (Lfd. Nr. dort).
- ↑ Alexander Duncker (Hrsg.): Die ländlichen Wohnsitze, Schlösser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der Preussischen Monarchie. Band, Selbstverlag, Berlin 1858–1883. Siehe: ZLB
- ↑ Bernhard Mann: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der Politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 266.
- ↑ Allgemeine Zeitung München 1854, Beilage vom 27. Januar 1854, S. 430
- ↑ Allgemeine Zeitung München 1865, Beilage vom 2. Juni 1865, S. 2493
- ↑ Königlich Preußischer Staats-Anzeiger 1867, S. 1173
- ↑ Königlich preußische Ordens-Liste. Band 3, Berlin 1877, S. 640 Nr. 23301