Berenice (Händel)
| Werkdaten | |
|---|---|
| Originaltitel: | Berenice, Regina di Egitto |
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| Form: | Opera seria |
| Originalsprache: | Italienisch |
| Musik: | Georg Friedrich Händel |
| Libretto: | unbekannt |
| Literarische Vorlage: | Antonio Salvi, Berenice, regina di Egitto (1709) |
| Uraufführung: | 18. Mai 1737 |
| Ort der Uraufführung: | Theatre Royal, Covent Garden, London |
| Spieldauer: | 2 ¾ Stunden |
| Ort und Zeit der Handlung: | Alexandria, 80 v. Chr. |
| Personen | |
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Berenice, Regina di Egitto[1] (HWV 38) ist eine Oper (Dramma per musica) in drei Akten von Georg Friedrich Händel, die ihre Uraufführung am 18. Mai 1737 im Theatre Royal, Covent Garden in London erlebte.
Entstehung
Berenice war die dritte und letzte der Opern, die Händel für die Saison 1736/37 komponierte, nach Arminio und Giustino. Nach der Fertigstellung der beiden genannten Opern und noch vor der Premiere des Arminio begann Händel mit Berenice. Seine Notizen im Autograph lauten dazu: „angefangen Decembr 18. 1736.“ – Fine dell Atto primo | Decembr 27. | 1736. – Fine dell' Atto 2do Jan 7. 1737 | G.F. Handel. – Fine dell' Opera Berenice | G.F. Handel January 18. 1737. | auszufüllen geendiget den 27 January 1737.
Alle drei Opern wurde im ersten Halbjahr 1737 uraufgeführt, und zwar zunächst Arminio am 12. Januar, gefolgt von Giustino am 16. Februar. Nach drei Vorstellungen des letzteren kam die Fastenzeit, welche die Theaterabende beschränkte. Händel wollte trotzdem mit seinen Opernaufführungen fortfahren und wählte dafür Mittwoch und Freitag, weil er an diesen Tagen das Theater um 33 £ billiger mieten konnte, aber auch um sich nicht terminlich mit der Konkurrenz, der „Adelsoper“, ins Gehege zu kommen. Als jedoch auch diese Opern verboten wurden,[2] beschloss er stattdessen Oratorien und Oden aufzuführen:
“We hear, since Operas have been forbidden being performed at the Theatre in Covent Garden on the Wednesdays and Fridays in Lent, Mr. Handel is preparing Dryden’s Ode of Alexander’s Feast, the Oratorios of Esther and Deborah, with several new Concertos for the Organ and other Instruments; also an Entertainment of Musick, called II Trionfo del Tempo e della Verita, which Performances will be brought on the Stage and varied every Week.”
„Wie wir erfahren, bereitet Herr Händel, nachdem mittwochs und freitags die Opernaufführungen während der Fastenzeit verboten worden sind, Drydens Ode vom Alexander-Fest vor, zudem die Oratorien Esther und Deborah mit verschiedenen neuen Konzerten für die Orgel und andere Instrumente, und noch eine neue musikalische Unterhaltung, genannt Il trionfo del Tempo e della Verità; diese Werke sollen in diesen Wochen abwechselnd zur Aufführung kommen.“
Das zuletzt genannte Werk Il trionfo del Tempo e della Verità war eine Neufassung seines in Italien um 1707 entstandenen Il trionfo del Tempo e del Disinganno, also zu größeren Teilen eine Neukomposition.[5]
Doch die vielen Anstrengungen forderten ihren Tribut: Mitte April 1737, nur einen Monat vor der geplanten Premiere der Berenice, erlitt Händel einen katastrophalen körperlich-seelischen Zusammenbruch.[6] In seinen Memoirs of Handel (1760) berichtete der Earl of Shaftesbury, einer von Händels Freunden:
“Great fatigue and disappointment, affected him so much, that he was this Spring (1737) struck with the Palsy, which took entirely away, the use of 4 fingers of his right hand; and totally disabled him from Playing: And when the heats of the Summer 1737 came on, the Disorder seemed at times to affect his Understanding.”
„Große Ermüdung und Enttäuschung belasteten ihn so sehr, dass er im Frühjahr mit einer Lähmung geschlagen wurde, die ihn der Beweglichkeit von vier Fingern der rechten Hand völlig beraubte, und ihm das Musizieren unmöglich machte. Und als die heißen Tage des Sommers 1737 heranrückten, schien die Krankheit mitunter auch seinen Verstand zu verwirren.“
Doch, obwohl es zu diesem Zeitpunkt völlig unklar war, ob Händel seine Tätigkeit als Komponist und Dirigent weiter würde ausüben können, er schien sich schnell zu erholen. So berichtete die Daily Post bereits Ende April:
“Mr. Handel, who has been some time indisposed with the rheumatism, is in so fair a way of recovery, that it is hoped he will be able to accompany the opera of Justin on Wednesday next, the 4th of May; at which time we hear their Majesties will honour that opera with their presence.”
„Herr Händel, welcher seit einiger Zeit an Rheumatismus litt, ist auf einem guten Wege der Besserung, sodass man hoffen kann, er werde im Stande sein, nächsten Mittwoch, den 4. Mai, die Oper Giustino zu leiten. Dem Vernehmen nach werden Ihre Majestäten diese Opernaufführung mit ihrer Gegenwart beehren.“
Auch James Harris schrieb an den Earl of Shaftesbury Anfang Mai:
“... It is certainly an Evidence of great Strength of Constitution to be so Soon getting rid of So great a Shock. A weaker Body would perhaps have hardly born ye Violence of Medicines, wch operate So quickly.”
„... Sicherlich ist es ein Zeichen großer Kraft und Ausdauer, dass er einen so schweren Schlag so schnell überwunden hat. Ein schwächerer Körper hätte schwerlich die starken Medikamente verkraftet, die so rasche Wirkung zeigen.“
Trotzdem ist es unwahrscheinlich, dass Händel schon Anfang Mai wieder die Aufführungen leitete.
Ob mit oder ohne Händel, die Vorbereitungen für Berenice gingen jedoch weiter, und der Earl of Shaftesbury berichtete seinem Vetter nach einer Probe am 12. Mai 1737:
“I was at the rehearsal of the charming Berenice this morning, when I received an inexpressible delight. The overture is excellent[,] a good fuge & after it a pleasing air in the taste of that at the end of the overture in Ariadne, with a sprightly air after it, which concludes this overture; the first act is mostly in the agreable strain, full of exquisite genteel airs & quite new. The second is more in the great taste & may […] properly be call’d sublime. […] The third act opens with a short but good prelude, & this act is a mixture both of great & pleasing. […] Mr Handel is better though not well enough to play the harpsichord himself[,] which young Smith is to do for him.”
„Heute Morgen war ich bei der Probe der bezaubernden Berenice, was mir ein unglaubliches Vergnügen bereitet hat. Die Ouvertüre ist ausgezeichnet, eine gute Fuge und danach ein liebliches Stück, so etwa in der Art, wie es am Ende der Ouvertüre in Arianna in Creta steht, wo eine muntere Melodie diese Ouvertüre abschließt; der erste Akt ist durchweg in einem gefälligen Stil gehalten, voller vorzüglicher eleganter Arien und recht neu. Der zweite Akt ist mehr dem großen Geschmack verpflichtet und kann […] zu Recht erhaben genannt werden. […] Der dritte Akt beginnt mit einem kurzen, aber guten Vorspiel. Dieser Akt ist eine Mischung aus dem großen und dem gefälligen Stil. […] Händel geht es besser, aber nicht gut genug, um das Cembalo selbst zu spielen, der junge Smith [Schmidt jun.] soll das für ihn übernehmen.“
Uraufführung
Am 18. Mai 1737 schließlich war die Premiere der Berenice im Covent Garden Theatre in Anwesenheit der königlichen Familie. Die Sänger der Uraufführung waren:
- Berenice – Anna Maria Strada del Pó (Sopran)
- Alessandro – Gioacchino Conti, genannt „Gizziello“ (Soprankastrat)
- Demetrio – Domenico Annibali (Altkastrat)
- Selene – Francesca Bertolli (Alt)
- Arsace – Maria Caterina Negri (Alt)
- Fabio – John Beard (Tenor)
- Aristobolo – Henry Theodore Reinhold (Bass)
Die Oper erlebte wegen des nahe bevorstehenden Endes der Spielzeit nur drei weitere Aufführungen, am 21. und 25. Mai, sowie am 15. Juni 1737; es ist nicht bekannt, ob Händel selber irgendeine dieser vier Aufführungen leitete, gilt aber als unwahrscheinlich. Die Oper wurde von Händel auch später nicht mehr aufgeführt, wahrscheinlich aus dem einfachen Grunde, dass seine Möglichkeiten und Gelegenheiten in der Hinsicht sehr beschränkt waren.[12]
Berenice markiert das Ende der dritten Opernakademie Händels am Covent Garden Theatre. Gleichzeitig ging auch die konkurrierende Gegenpartei, die Opera of the Nobility („Adelsoper“) im Haymarket-Theatre bankrott.[13] Nach der letzten Vorstellung der Spielzeit, dem Alexanderfest am 25. Juni, die Händel wahrscheinlich unter Aufbietung aller Kräfte wieder selbst leitete, verbrachte er einen Kuraufenthalt in Aachen, von dem er im September 1737 genesen nach London zurückkehrte. Bis 1741 würde er nur noch vier italienische Opern komponieren: Faramondo, Serse, Imeneo und Deidamia.
Weitere Aufführungsgeschichte
Berenice wurde danach im 18. Jahrhundert lediglich im Februar 1743 in Braunschweig mit dem Titel Berenice Königin in Egypten in einer musikalischen Bearbeitung sowie unter der Leitung von Georg Caspar Schürmann aufgeführt. Während die Arien in der italienischen Originalfassung gesungen wurden, komponierte Schürmann für diese Aufführungen die Rezitative und den Eingangschor auf deutschen Text neu.[14]
Wie im Grunde alle Opern Händels verschwand auch Berenice dann mehr als zweieinhalb Jahrhunderte lang von den Spielplänen der Opernhäuser. Die erstmalige Wiederaufführung der Oper in der Neuzeit fand am 26. April 1985 in der Keele University (Großbritannien) in einer englischen Textfassung von Alan Kitching statt. Die musikalische Leitung hatte George Pratt.
Die erste Wiederaufführung des Stückes in Originalsprache und historischer Aufführungspraxis sah man konzertant in Paris am Théâtre des Champs-Elysées am 21. November 2009 mit Il complesso barocco unter der Leitung von Alan Curtis.
Am 27. Mai 2018 wurde das Werk zur Eröffnung der Internationalen Händel-Festspiele in Halle (Saale) gezeigt, erstmals unter Verwendung der Vorabpartitur der Hallischen Händel-Ausgabe, welche den Notentext der Uraufführung vom Mai 1737 bot. Dies war die letzte Händel-Oper, die zuvor noch nicht in der Geburtsstadt des Komponisten aufgeführt worden war.
Libretto
Händels Text von Berenice basiert auf einem Libretto von Antonio Salvi. Dessen Berenice, regina di Egitto wurde erstmals im Oktober 1709 mit Musik von Giacomo Antonio Perti im Theater von Ferdinando de Medici in Pratolino (bei Florenz) aufgeführt.[15] Unter dem ursprünglichen Untertitel Le gare di politica e d’amore („Der Wettstreit zwischen Politik und Liebe“) wurde dieses Textbuch nochmals in Venedig (1711) mit Musik von Giovanni Maria Ruggieri und am selben Ort nochmals 1734 mit Musik von Francesco Araia (mit dem Originaltitel) auf die Bühne gebracht.[14] Händel hatte Salvi 1707/08 in Florenz und Rom persönlich kennengelernt, und später mehrfach Libretti von ihm vertont: Rodelinda (1725), Scipione (1726), Lotario (1729), Sosarme (1732), Ariodante (1735) und ein Vierteljahr zuvor Arminio. Der Bearbeiter des Operntextes von Berenice ist nicht bekannt (evtl. Händel selber ?), aber es wurden mehr als 60 % der ursprünglichen Rezitativtexte gestrichen, wodurch die Handlung bis zu einem gewissen Grade unwahrscheinlich wirkt.[16]
Handlung
Historischer und literarischer Hintergrund
Historischer Hintergrund der Handlung ist der Machtkampf zwischen dem römischen Diktator Lucius Cornelius Sulla und Mithridates VI., König von Pontos, um die Vorherrschaft in Kleinasien und dem östlichen Mittelmeer. An dem reichen Ägypten waren beide in besonderer Weise interessiert. Die Titelfigur des Librettos, Kleopatra Berenike III., ist für die verworrenen Familienverhältnisse der Ptolemäer mit ihren Geschwister-, Väter- und Onkelehen zwischen Personen, die zumeist die gleichen Namen tragen, ein signifikantes Beispiel. Geboren als Tochter von Ptolemaios IX. Soter II. war sie zunächst mit ihrem Onkel Ptolemaios X. Alexander I. verheiratet, der im Jahre 88 v. Chr. bei Zypern in einem Seegefecht getötet wurde. Sein Sohn (vermutlich) aus einer anderen Ehe mit dem Namen Ptolemaios XI. Alexander II., der auf der griechischen Insel Kos lebte, war im Jahre 88 v. Chr. von Mithridates VI. geraubt, vier Jahre später aber nach Rom geflohen und dort freundlich aufgenommen worden. Seit dem Tod ihres Gemahls herrschte Berenike III. gemeinsam mit ihrem Vater über Ägypten, nach dessen Tod im Jahre 80 v. Chr. dann ein halbes Jahr als Alleinherrscherin. Rom, das von ägyptischen Getreidelieferungen abhängig war, hatte in den Jahrzehnten zuvor immer größeren Einfluss im von inneren Unruhen geschwächten Ptolemäer-Reich gewinnen können. Für den römischen Diktator Sulla war es deshalb von großer Bedeutung, einen pro-römischen König auf Ägyptens Thron zu bringen. Der in Rom lebende Ptolemaios XI. schien dafür der geeignete Kandidat zu sein. Deshalb wurde er im Jahr 80 v. Chr. unter tätiger römischer Mithilfe inthronisiert, indem Berenike der ptolemäischen Sitte folgend ihren Stiefsohn heiratete, der vielleicht sogar ihr leiblicher Sohn war (die überlieferten Quellen bleiben in dieser Hinsicht unklar). Die Ehe sollte allerdings nur 19 Tage währen; aus unbekannten Gründen ließ Ptolemaios XI. Berenike ermorden. Diese Tat löste eine Welle der Empörung und schließlich einen Volksaufstand innerhalb der alexandrinischen Bevölkerung aus, denn Berenike war beim Volk sehr beliebt gewesen. Im Verlauf dieser Unruhen wurde Ptolemaios XI. von einer aufgebrachten Menge umgebracht. Sein Nachfolger wurde Ptolemaios XII. Theos Philopator Philadelphos Neos Dionysos. Das Libretto nennt Appians römische Geschichte, also die um 150 n. Chr. entstandene Rhomaika des Appianos von Alexandria als Quelle.
Die in der Handlung auftretenden oder genannten Personen weisen eine Verbindung zu denen früherer Opern Händels auf: so ist der römische Diktator Sulla der Titelheld der Oper Lucio Cornelio Silla (1713), während Berenice die Tochter des Tolomeo und der hiesige Alessandro der Sohn des Alessandro in Tolomeo (1728) ist.
„ARGOMENTO
Berenice, Tochter des Ptolemäus Sotor, dem Zweiten dieses Namens, wurde von den Alexandriem zur Königin ausgerufen. Ptolemäus starb ohne einen männlichen Nachkommen. Zu dieser Zeit war Mithridates, König von Pontus, der furchtbarste Feind von Rom. Sylla, der dann an der Spitze der Römischen Republik stand, fürchtete mindestens, dass Berenice jemand von den Verbündeten des Mithridates zum Ehemann nehmen sollte; jener, der die Waffen von Pontus mit denen von Ägypten vereinigte, sollte noch furchtbarer für die Republik von Rom werden. Er schickte Alexander, den Sohn von Ptolemäus Alexander, der nach dem Tod seines Vaters fortgebracht und bei den Römern großgezogen wurde, mit einem Gesandten zu Berenice. Dieser historischen Tatsache wurden andere ähnliche Vorkommnisse hinzugefügt, wie sie im Drama zu sehen sein werden.“
Erster Akt

Thronsaal des Königspalastes in Alexandria. Königin Berenice hat mit ihrem Hofstaat, darunter auch ihr Hofrat Aristobolo, den Saal betreten und nimmt auf dem Thron Platz. Sie fordert Aristobolo auf, den römischen Botschafter vorzulassen. Als Fabio eintritt, rühmt er sofort die Schönheit der Königin und weist auf den freundschaftlichen Bund hin, der beide Staaten seit langem verbindet. Berenice ist erfreut über die Grüße des römischen Diktators Silla und dem Senat von Rom und äußert sich dementsprechend. Fabio ergänzt nun, man sähe es in Rom gerne, wenn sich die Königin Ägyptens für einen Partner auf dem Thron erwärmen könnte und schiebt gleich den mitgereisten Sohn des Tolomeo Alessandro, ebenfalls Alessandro genannt, nach vorn. Berenice lehnt das Ansinnen ab mit dem Hinweis, sie wähle sich ihre Partner selber aus: Nò, che servire altrui (Nr. 1) Nach kurzem Wortgeplänkel geht sie mit dem ganzen Hofstaat ab.
Bei den im Saal gebliebenen Besuchern entwickelt sich nun ein aus Erstaunen und Unruhe genährtes Gespräch. Botschafter Fabio ist der Meinung, Berenice habe Rom zu gehorchen, Alessandro gibt zu, dass sogar die Ablehnung seiner Person durch die Königin den in ihm geweckten Zauber nicht lösen kann. Fabio rät zur Vernunft und meint, letztlich werde man sich in allen Punkten durchsetzen: Vedi l’ape ch’ingegnosa (Nr. 2). Dann gehen, bis auf Alessandro, alle weiteren Besucher ab.
Alessandro ist allein und lässt in einem Selbstgespräch erkennen, dass nur die Liebe, nicht aber der römische Senat und der Diktator Silla sein Problem lösen kann: Che sarà quando amante accarezza (Nr. 3).
Gemach der Selene, das direkt in einen Garten führt. In einem Gespräch, das die Schwester der Königin mit dem Prinzen Demetrio führt, teilt er ihr mit, dass er mit dem König Mitridate, dem größten Feind Sillas, verbündet ist. Privat rät er Selene, alles Seufzen aufzugeben, denn, wenn auch Berenice ihr die Liebe zu ihm neide, ist er keinesfalls bereit, auf sie zu verzichten. Als Demetrio dann noch einen Schritt weitergeht und behauptet, Mitridate wolle mit seiner Hilfe Berenice vom Thron stoßen und sie als Nachfolgerin inthronisieren, ist Selene bestürzt und lässt Angst vor den Folgen erkennen. Vor seinem Abgang kann Demetrio sie jedoch beruhigen: Nò, soffrir non può (Nr. 4).
Aristobolo macht Selene aufgeregt seine Aufwartung; er erkundigt sich nach Demetrio und behauptet, Rom habe klargemacht, dass Demetrio sterben müsse, wenn Berenice die Werbung des Alessandro zurückweise und deshalb wolle er ihn warnen. Am Hofe ist ja Berenices Verliebtheit in Demetrio bekannt und damit ist doch entschieden, dass Demetrio sterben muss, da er Rom im Weg steht. Selene zeigt sich über diese Nachricht beunruhigt und geht verstört ab: Gelo, avvampo, con sidero (Nr. 5).
Galerie mit Sitzgelegenheiten. Berenice ist allein und sinniert über die politische, aber auch über ihre persönliche Lage. Sie hat das Ziel, Roms Pläne in jedem Falle zu durchkreuzen. Auf ihren Befehl hin wird der Fürst Arsace vorgelassen und sie fragt unvermittelt, ob er schon jemals geliebt habe oder momentan verliebt sei. Er gesteht zögerlich, dass er eine Frau liebe, die jedoch für ihn unerreichbar sei. Auf die Nachfrage der Königin, um wen es sich handele, gibt Arsace, wieder zögerlich, zu, dass es die Schwester der Königin sei. Innerlich aufgewühlt und aus verständlichem Eigennutz gibt Berenice dem Fürsten den Rat, seine Liebe öffentlich zu bekennen und verspricht ihm sogar ihren königlichen Beistand.
Nach seinem Weggang kommt Selene in die Galerie und Berenice teilt der Schwester mit, dass in ihrer Brust ein Sturm wüte, der durch Politik und Liebe hervorgerufen wurde. Dann bittet sie Selene um Hilfe: sie muss – lügt sie – einen befreundeten Fürsten heiraten, dann wäre Rom zufrieden. Und sie sagt weiter, dass dieser Fürst bereits bei ihr vorgesprochen und um die Hand der königlichen Schwester angehalten habe. Die Annahme Selenes, es handele sich um Demetrio, lässt sie freudig erregt ja zu dieser Heirat sagen. Durch einen Wink Berenices zu den Wachen hin kommt Arsace wieder in die Galerie und als die Königin diesen Fürsten ihrer Schwester als den Antragsteller vorstellt, bricht für Selene eine Welt zusammen. Berenice aber stellt Selenes Verwirrung Arsace gegenüber als Zeichen der Liebe hin: Dice amor, quel bel vermiglio (Nr. 7).
Berenice ist gegangen und hat Selene mit Arsace allein gelassen. Er bekennt ihr seine Liebe und bittet fast schon flehentlich, sie sein nennen zu dürfen. Während er immer mehr mit Worten auf sie eindringt, verlegt sich Selene auf die Taktik der Zurückhaltung; so fordert sie von ihm Beweise seiner Liebe. Er antwortet mit einer Gleichnis-Arie: Senza nudrice alcuna, qual pargoletto in cuna, mi stava amor nel sen (Nr. 8) („Ein Säugling, der nach der Brust schmachtet, hat ohne seine Amme niemals Ruhe.“) Und er ergänzt in typisch barocker Bildhaftigkeit: seine Liebe zu ihr werde …il pasce rotte l'anguste fasce gigante amor divien. („…mit jeder Nahrungsaufnahme wachsen.“)
Hof des königlichen Palastes. Alessandro ist allein; ihn plagt die Vorstellung, dass Berenice zu sehr mit Demetrio befasst ist und er außen vorbleibt. Da stürmt plötzlich das aufgeregte Volk in den Hof, Demetrio verfolgend. Da der Hof keine weiteren Fluchtmöglichkeiten bietet, stellt sich Demetrio der aufgebrachten Menge. Alessandro nimmt die tapfere Haltung von Demetrio als Grund, ihm beizustehen und es gelingt ihnen, mit gezogenen Schwertern die unbewaffneten Eindringlinge zu verscheuchen. Das verschafft ihm bei allen Respekt, auch bei Berenice, der gegenüber Alessandro allerdings ritterliche Selbstverständlichkeit für sein Handeln reklamiert: Quell’ oggetto, ch’e caro (Nr. 9). Der erste Akt endet mit einem Duett zwischen Demetrio und Berenice (Se il mio amor/Se il tuo amor, Nr. 10), die ihn zunächst beiseite gezogen hat, um ihm zu versichern, dass die Aufständischen, wahrscheinlich von Rom gesteuert, ausfindig gemacht und schrecklich bestraft würden; dann erst äußern sich beide dahingehend, dass es gemeinsamer Rache Wert sei, wenn beider Liebe ein Verbrechen sein sollte.
Zweiter Akt
Lustgarten im Königspalast, nahe Berenices Wohngemächern. Demetrio ist allein auf der Szene und schwärmt von der schönen Berenice: Se non ho l’idol mio (Nr. 11). Die kommt hinzu und nennt ihn „mein Leben“ und wünscht sich den Tag herbei, der ihre Hände verbinden soll. Als er dann aber das königliche Amt für sich als zu hoch erachtet, nennt sie ihn unvermittelt einen Feigling und unwürdigen Liebhaber. Demetrio ist ebenfalls zornig, kann sich aber zurückhalten und beschließt, das Heucheln zu erlernen.
Botschafter Fabio kommt und bringt die Nachricht, dass Rom beschlossen hat, Alessandro mit Selene zu vermählen, da Berenice für ihn unerreichbar sei. Demetrio äußert sich entsetzt, wird aber von Fabio zurechtgewiesen: Rom will nicht seine Stellungnahme hören, sondern die Antwort der Königin. Die lehnt ab, weil Selene ja bereits den Fürsten Arsace zum Bräutigam hat. Fabio aber glaubt, hier ein hinterlistiges Spiel zu erkennen und wird grob; als Berenice mit Krieg droht, ergreift er die Initiative und erklärt nun seinerseits im Namen Roms den Ägyptern den Krieg; dann geht er triumphierend ab: Guerra, e pace (Nr. 12).
Demetrio bietet sofort der Königin seine Hilfe an, aber Berenice geht nicht auf dieses Angebot ein. Sie schwankt und sieht sich nicht in der Lage, zwischen Politik und Minne zu unterscheiden: Sempre dolce, ed amorose (Nr. 13). Als sie die Szene verlassen hat, sinniert Demetrio in einem Accompagnato-Rezitativ über Treue und Liebe (Selene, infida…, Nr. 14) und macht sich, vor seinem Abgang, noch in einer Rache-Arie Luft: Sù, Megera, Tesifone, Aletto! (Nr. 15). Beide Arien sind nur dann verständlich, wenn sich der Zuschauer vergegenwärtigt, dass Demetrio von einer Verlobung Selenes mit Arsace ausgeht.
Hof im Palast. Alessandro und Arsace treffen aufeinander. Beide erkennen sich als Rivalen, gehen dabei jedoch von unterschiedlichen Personen aus: Alessandro denkt an Berenice, während Arsace Selene meint. Es kommt hier also zu haltlosen Verdächtigungen. Als Aristobolo hinzukommt, ändert sich das Gesprächsthema: man spricht über den bevorstehenden Waffengang und Alessandro hört erstmals, dass Rom den Ägyptern den Krieg erklärt hat. Seine Reaktion deutet einen Verzicht auf Berenice an: La bella mano (Nr. 17). Entschlossen geht er davon. Und auch Arsace muss sich wegen der politischen Lage entscheiden: entweder für Selene oder für den Kriegsruhm im Kampf gegen Rom. Sein Abgang lässt erkennen, dass er sich für die Teilnahme am Krieg entschieden hat: Amore contro amor combatte nel mio cor (Nr. 18). Der alleingebliebene Aristobolo meint in einem Selbstgespräch, Politik sei ein einziger Irrtum und steht anständigem Willen entgegen: Senza te sarebbe il mondo (Nr. 19).
Gemach der Selene. Demetrio kommt mit gezogenem Schwert in das Zimmer und fragt nach Selenes Gemahl. Sie erfährt nun, dass Arsace gemeint ist und versucht mit guten Worten, Demetrio zu beruhigen. Der will sich aber nicht beruhigen lassen, nennt sie undankbar und treulos. Von den beiden unbemerkt ist Berenice hinzugekommen und hört, dass Demetrio nicht sie, sondern Selene liebt und nur durch Roms Kriegsandrohung auf ihrer Seite steht. Selene wiederum kann in letzter Sekunde verhindern, dass sich Demetrio den Todesstoß gibt. Dann tritt Berenice hervor und verlangt das Schwert; sie ist betroffen und wütend zugleich und äußert sich in ihrer Arie Traditore, così vago di sembiante (Nr. 20) rachedurstig. Dann verlässt sie die Szene.
Zwischen Selene und Demetrio kommt es zu einem Gespräch und der vorwurfsvolle Ton wird immer schwächer; Demetrio erfährt, dass Arsace nicht der Bräutigam Selenes ist. Sie verzeihen sich gegenseitig ihre boshaften Äußerungen. Als sie abgehen wollen, tritt ihnen Berenice mit Arsace entgegen. Die Königin verlangt von ihrer Schwester, dass sie sofort in die Heirat mit Arsace einwilligt. Nun aber lehnt der Fürst den Wunsch der Berenice ab und begründet das mit der Kriegsgefahr, in die er kämpfend zugunsten Ägyptens eingreifen will. Alle Ansprüche tritt er zugunsten Alessandros ab.
Fabio und Alessandro kommen hinzu; Fabio verlangt jetzt, Arsace solle seinen Verzicht auf Selene öffentlich verkünden. Diese Einmischung weist Selene mit der Begründung zurück, sie entscheide noch immer selbst über ihre Zukunft. Aber auch Alessandro verzichtet und meint, der Wunsch Roms sei ihm keinesfalls ein Befehl. Fabio ist beleidigt und geht ab. Dafür befiehlt Berenice nun, Demetrio als vermeintlichen Verursacher allen Übels in Ketten zu legen. Demetrio scheint das gleichgültig zu sein, denn er betont, dass er auch als Gefangener seine Liebe zu Selene nicht verraten wird: Sì, tra i ceppi (Nr. 22).
Die letzte Szene des zweiten Aktes ist verwirrend: Selene beschwert sich bei Arsace über den Bruch seines Versprechens zugunsten seines Eintritts für den Frieden Ägyptens. Sie bezeichnet den Fürsten ihrer Liebe nicht würdig, wissend, dass sie ihn doch überhaupt nicht als Gatten wollte: Si poco è forte (Nr. 23).
Dritter Akt
Berenices Wohngemach im Palast. Die Königin befiehlt der Wache, Demetrio zu holen. Zwischenzeitlich erscheint Aristobolo und teilt Berenice den Inhalt eines an Demetrio gerichteten Schreibens mit, das von ihm abgefangen wurde. Dabei erregt nicht nur der Absender, König Mitridate von Pontus, Erstaunen, sondern vielmehr noch sein Inhalt: Der Widersacher Roms (und Sillas) bietet Demetrio seine Hilfe an, die Königin Berenice „zu zähmen“ und dann Selene auf den Thron Ägyptens zu bringen und ihn mit Selene zu vermählen.
Der Inhalt des Briefes ist kaum gedanklich verarbeitet, da kommt die Wache mit Demetrio. Er äußert einerseits seine unerschütterliche Liebe zu Selene und andererseits auch seine Furchtlosigkeit vor Berenice. Die überhört die für sie verletzenden Worte und befiehlt ohne Angabe von Gründen, Demetrio freizulassen. Aristobolo gibt Demetrio sein Schwert zurück. Berenice meint leichthin, wenn er schon Bett und Thron mit ihr nicht teilen wolle, dann möge er doch lieben, wen er wolle. Dann aber übergibt sie ihm wortlos das Schreiben Mitridates, nennt ihn darauf einen Verräter und lässt ihn erneut in Ketten legen und wieder abführen: Per si bella cagion (Nr. 24).
Die Königin befiehlt ihrem Hofrat, umgehend eine Volksversammlung in den Tempel einzuberufen. Dort möge jeder sehen, wie die Göttin der Sterne, Astrea, über die Liebe triumphiert. Aristobolo geht, um den Befehl auszuführen.
Botschafter Fabio kommt, um sich zu verabschieden, da er nach Rom zurückkehren werde. Berenice bittet ihn jedoch, noch zu bleiben und übergibt ihm dann überraschenderweise das königliche Siegel Ägyptens. Dabei äußert sie, sie wolle ihr Reich dem Willen Roms unterstellen und Fabio als dessen treuer Sachwalter möge das Siegel jemandem übergeben, mit dem sie dann Bett und Thron teilen werde. Fabio sagt zu sich selbst, dass wohl Alessandro jetzt König Ägyptens werde; nach seinem Abgang meint Berenice im Selbstgespräch, die Gottheit sei nicht nur blind und launisch, sondern nach ihrer Wahrnehmung auch erbärmlich: Chi t’intende? (Nr. 25)
Königlicher Palastgarten. Selene sitzt im Garten und hadert mit ihrem Schicksal: alle Liebe zu Demetrio kann diesen nicht aus seinem Kerker befreien. (Tortorella, che rimira, Nr. 26) Da nähert sich Arsace, fällt ihr zu Füßen und stellt sich für ihre Befehle zur Verfügung. Selene reagiert sofort und fordert ihn auf, Demetrio zu befreien; der Lohn werde ihn überzeugen: Questa qual sia beltà („Meine Schönheit wird euer Lohn sein.“, Nr. 27) Ohne seine Antwort abzuwarten, geht sie ab.
Alessandro trifft auf Arsace und bedeutet ihm, von Fabio das ägyptische Siegel erhalten zu haben, das er aber weder behalten noch Berenice übergeben wolle. Arsace verspricht ihm daher, das Siegel der Königin zu überbringen: (Le dirai…/Dirò, che amore Nr. 29). Fabio tritt hinzu und lädt Alessandro zur Versammlung in den Tempel ein, wo er das Siegel abliefern könne. Das lehnt Alessandro wegen der soeben mit Arsace getroffenen Vereinbarung ab: In quella, sola in quella candida mano (Nr. 30).
Berenice berät sich, den Brief Mitridates in der Hand haltend, mit Aristobolo. Der will nicht in eine neue Diskussion einsteigen und rät zum sofortigen Aufbruch zum Tempel, da die Edelleute bereits alle eingetroffen seien und auf die Königin warteten. Berenice gibt sich traurig, weil sie Demetrio nicht mehr sehen wird. Dann gibt sie sich einen Ruck, schwört erneut Rache und erwartet, im Tempel den abgetrennten Kopf von Demetrio zu sehen: Avvertite mie pupille (Nr. 31).
Das Innere des Tempels mit einem großen Standbild der Isis. Berenice erscheint mit ihrem ganzen Hofstaat; sie spricht sofort die Spitzen ihres Staates an und verkündet ihren Verzicht auf den Thron. Sie nennt hier öffentlich Demetrio einen Verräter und kündigt seinen Tod an. Selene wirft ihrer Schwester daraufhin neidische Rachsucht vor und verlangt, mit Demetrio zu sterben.
Arsace, der Demetrio inzwischen befreit hat, will ebenfalls sterben, da er keinen Sinn in seinem Leben mehr erkennen kann. Berenice gibt sich erschüttert als sie erfährt, dass Alessandro das Siegel „aus Rom“ (gemeint: aus römischer Hand, nämlich von Fabio) erhalten, die Annahme aber abgelehnt hat, weil er es nur aus Liebe von Berenice erhalten wollte. Die Königin bedankt sich für die erklärenden Worte von Alessandro, aus denen sie Liebe zu erkennen glaubt. Sie gibt ihm ihre Hand und beide besteigen den Thron: Quel bel labbro, quel vezzo/Quella fede, quel volto (Nr. 32).
Selene hat ihr an Arsace gegebenes Versprechen „Meine Schönheit wird euer Lohn sein“ vergessen. Aber Arsace ist sich der Aussage Selenes wohl bewusst: Ora Selene è mia… („Und nun ist Selene mein…“) sagt er. Die aber ruft laut Crudo destino! („Grausames Schicksal!“).
Demetrio wird von Aristobolo in den Tempel geführt und meint, wenn Selene der Preis für seine Freiheit sein soll, dann wolle er lieber in Ketten sterben: Le vicende della sorte (Nr. 33) Alessandro erklärt nun, dass Selene das Opfer eines Irrtums war und Vergebung verdient habe. Berenice ist zwar nicht zur Verzeihung bereit, will aber großzügig Gunst gewähren. Arsace hat keine andere Wahl, als mit dem Bund Selene/Demetrio einverstanden zu sein, wenn er dadurch auch leer ausgeht. Alle anderen geben sich zufrieden und vereinigen sich zu einem Dankeschor: Con verace dolce (Nr. 34).
Musik
Keine der drei für die Spielzeit 1736/37 komponierten Opern genoss zu Händels Lebzeiten einen bedeutenden Erfolg. Die Gründe dafür sind jedoch weniger in der musikalischen Substanz dieser Werke, sondern eher in den ungünstigen äußeren Bedingungen zu suchen. Berenice musste (wie Arminio und Giustino) auch in der späteren Literatur einiges an Kritik einstecken,[17] besonders was die Dramaturgie mit ihren selbst für eine Barockoper verwirrenden Verwicklungen und dem allzu plötzlich hervorgezauberten lieto fine betrifft. Händels Vertonung dagegen fand immer wieder Fürsprecher, schon Burney fand sie „heiter, gefällig, schwungvoll und liebenswürdig“.[18] Walther Siegmund-Schultze sah in „alle(n) Teile(n) dieser schönen Oper … ein unanfechtbares Niveau“, auch wenn Händel hier „als ein Routinier höchster Qualität“ erscheine und nicht mehr so „experimentierfreudig“ wirke wie in früheren Werken.[19] Scheibler lobte „die Anzahl charaktervoller und schöner Arien“.[20][21]

Die Oper beginnt mit einer Ouvertüre in der seinerzeit ungewöhnlichen Tonart Es-Dur,[22] deren Fuge mit einer Engführung zwischen den beiden Oberstimmen beginnt. Das darauf folgende Andante larghetto ist als „Menuett aus Berenice“ bekannt, Charles Burney nannte es
“[…] one of the most graceful and pleasing movements that has ever been composed.”
„[…] eines der glückseligsten und angenehmsten Sätze, die jemals komponiert wurden.“
Eine tänzerische Gigue schließt die Ouvertüre ab. Die den dritten Akt einleitende Sinfonia beginnt mit einem Motiv, das Händel später auch in der Ouverture zur Feuerwerksmusik zitierte,[24] aber hier ganz anders ausarbeitet.
Unter den Gesangspartien liegt das größte Gewicht auf der Titelrolle Berenice, die Händel seiner Lieblingssängerin Anna Maria Strada del Pò auf den Leib schrieb, die hier außer sechs Arien auch zwei Duette zu singen hat.[25] Fast alle dieser Arien und die Duette sind von hoher Qualität und stehen in Dur-Tonarten, was der Figur grundsätzlich etwas Heiteres und Strahlendes verleiht. Dies erinnert etwas an eine andere ägyptische Königin in Händels Opern: Cleopatra in Giulio Cesare.
In ihrer etwas eckigen Auftrittsarie „No, che servire altrui, no, quest’anima non sa“ (Nr. 1) wird Berenice zunächst in ihrer offiziellen Rolle als stolze Königin präsentiert, die sich jede Einmischung in ihr Privatleben von Seiten Roms energisch verbietet. Im weiteren Verlauf bis zur Mitte des zweiten Aktes dagegen lässt Händel sie zunächst in weichen, anmutigen, lieblichen und femininen Gesängen schwelgen, die alle Ausdruck ihrer illusorischen Verliebtheit sind, auch wenn die Situation und/oder der Text durchaus eine andere Aussage enthält, wie in der an ihre Schwester Selene gerichteten Arie „Dice amor, quel bel vermiglio“ (Akt I, Nr. 7) oder in der A-Dur-Arie Sempre dolce, ed amorose (Akt II, Nr. 13), wo sie Demetrio versichert, sie wolle gar nicht nur verliebte Blicke von ihm. Durchaus absurd und als reine Illusion wirkt die süße „Liebesmusik“ im Duett mit Demetrio „Se il mio amor fu il tuo delitto“ (Nr. 10) am Ende des ersten Aktes, nicht nur weil Demetrio sie gar nicht liebt und sogar ihren Sturz geplant hat (was aber nur das Publikum weiß), sondern auch weil beide von Rache singen.[24]
Den emotionalen Absturz, nachdem Berenice erkennen musste, dass Demetrio nicht sie, sondern Selene liebt, zeigt Händel glaubwürdig durch den Wechsel nach Moll in ihrer Arie „Traditore, così vago di sembiante“ (Akt II, Nr. 20).
Das außergewöhnlichste Stück für Berenice und „zweifellos eine der schönsten Arien der Oper“ ist die Aria „Chi t’intende...?“ (Akt III, Nr. 25), die wieder in Dur steht, wo aber das ständig wechselnde Tempo perfekt Berenices Verwirrung (nachdem sie auch noch Demetrios Umsturzpläne entdeckt hat) und den Text von der „wankelmütigen, launenhaften Gottheit“ („...instabile, capricciosa deità“) ausdrückt; das ausdrucksvolle Oboensolo wurde ursprünglich für Giuseppe Sammartini komponiert.[13][26]
Schließlich ist noch Berenices letzte Solo-Arie „Avvertite mie pupille, non tradite l’onor mio“ (Akt III, Nr. 30) zu nennen, ein Largo, in dem Händel ihr Leid angesichts der geplanten Hinrichtung Demetrios in der sehr seltenen Tonart cis-moll ausdrückt.[27] Nach allen Desillusionierungen erkennt sie am Ende den edlen Charakter und die ehrliche Zuneigung Alessandros, willigt (scheinbar plötzlich) in eine Ehe ein und stimmt mit ihm ein erstaunlich liebevolles und fröhliches Duett an: „Quel bel labbro...“ (Nr. 32), das anzudeuten scheint, dass sich am Ende Liebe und eine weise politische Entscheidung nicht ausschließen müssen.
Eine Besonderheit der Oper folgt – genau wie in Arminio und Giustino – aus der ursprünglichen Besetzung mit zwei bedeutenden Kastratensängern (oder primo uomini), die für Gioacchino Conti gen. Gizziello und Domenico Annibali entstanden, eine Situation, die in gewisser Weise an die Konkurrenz der beiden Primadonnen Francesca Cuzzoni und Faustina Bordoni in Händels Ensemble der 1720er Jahre erinnert. Beide Kastratenrollen haben vier Arien, ein Arioso und ein Duett.[25]
Gizziello war einer der ganz wenigen männlichen echten Soprane, mit denen Händel zusammenarbeitete. Die Partie des Alessandro ist eine durch und durch positive Figur, jemand der sich genau wie Berenice nicht von der Politik vorschreiben lassen möchte, wen er heiratet; dabei ist er bereit, zu akzeptieren, dass die Frau, die er liebt, einen anderen wählt. Seine anmutigen Arien drehen sich inhaltlich alle mehr oder weniger um dieses Thema und sind in mäßigen oder schnellen Tempi gehalten, stehen aber in Moll-Tonarten, wodurch Händel eine fast heiter wirkende Gelassenheit mit Traurigkeit mischt. Dies ist besonders deutlich in Alessandros letzter Arie In quella, sola in quella candida mano (Akt III, Nr. 29), einer Art schnellem Siciliano in teilweise herbem g-moll,[24] das streckenweise fast verzweifelt wirkt und damit den Text unterwandert.
Die Figur des (nicht ganz sympathischen) Demetrio – geschrieben für den Mezzosopranisten Annibali – hat ein großes Ausdrucksspektrum, das von der Verzweiflung der c-moll-Arie Sì, tra i ceppi, e le ritorte (Akt II, Nr. 15) – von dieser Arie existiert eine zweite, weniger wirkungsvolle Version in Dur (!) –[27] bis zu heftiger Wut in Sù, Megera, Tesifone, Aletto! (Akt II, Nr. 22) reicht. Demetrio hat auch das einzige Accompagnato-Rezitativ der Oper „Selene, infida…“ (Nr. 14). Die genannten Stücke stehen alle im zweiten Akt, der formal besonders interessant ist, da er nicht nur Da-Capo-Arien aneinanderreiht (wie der erste Akt).
Die für die Altistin Francesca Bertolli komponierte Partie der Selene, die offenbar alle Männerherzen auf sich zieht, ist für die Handlung unverzichtbar, hat aber nur drei Arien und eine „Cavatina“. In ihrer exquisiten Auftrittsarie Gelo, avvampo, con sidero (Nr. 5) in g-moll[28] zeichnet Händel ihre Angst um Demetrio mithilfe einer unruhig bewegten Begleitung in den Bässen unter langen Streicherakkorden. Trotz ihrer scheinbar etwas untergeordneten Stellung in der Sängerhierarchie lässt Händel Selene/Bertolli sogar den zweiten Akt mit einem der interessantesten Stücke der ganzen Partitur beschließen, der Arie „Si poco è forte dunque tua fede“ (Nr. 22), deren A-Teil in einem ironisch bewegten und seltenen 9/8-Metrum steht, während der B-Teil in c-moll zum geraden Takt wechselt und Selenes heftige Wut und Verachtung für Arsace ausdrückt.[29]
Eins der ungewöhnlicheren Stücke der Oper ist die Nr. 28 im dritten Akt, „Le dirai… / Dirò, che amore come il cor ti lega il pie“, wo Alessandro Arsace das Sigel von (bzw. für) Berenice übergibt. Dieses Stück ist als Duett bezeichnet, aber in Wahrheit nur eine kurze Arie für Arsace, mit kleinen Einwürfen („Le dirai“) von Alessandro.[30]
Insgesamt spiegelt die Musik zu Berenice in der psychologischen Tiefe der Charaktere Händels Talent in der Darstellung menschlicher Leidenschaften, die in der Figur der ägyptischen Königin gipfelt, einer weiteren bedeutenden Frauenrolle in seinem Schaffen.
Struktur der Oper
Ouverture. – (Minuet). – Gigue. (2 Ob, Str, BC)
Erster Akt
| Scena I | Recitativo. Berenice Aristobolo, a noi venga |
| Scena II | Recitativo. Fabio, Alessandro, Berenice Berenice, al tuo soglio quella stessa amista |
| 1. Aria. Berenice (Str, BC) No, che servire altriu, no, quest’anima non sa | |
| Scena III | Recitativo. Alessandro, Fabio Fabio, vedesti mai più bell’orgoglio? |
| 2. Aria. Fabio (2 Vl, BC) Vedi l’ape ch’ingegnosa | |
| Scena IV | Recitativo. Alessandro Io di Selene? io d’altri |
| 3. Aria. Alessandro (Str, BC) Che sarà quando amante accarezza | |
| Scena V | Recitativo. Demetrio, Selene Cara, non sospirar! |
| 4. Aria. Demetrio (2 Vl, BC) Nò, soffrir non può il mio amore | |
| Scena VI | Recitativo. Aristobolo, Selene Selene, oh Dei! dov’è Demetrio? |
| 5. Aria. Selene (Str, BC) Gelo, avvampo, con sidero, e sento | |
| Scena VII | Recitativo. Aristobolo Alla quiete d’Egitto |
| 6. Aria. Aristobolo (Str, BC) Con gli strali d’amor cangia morte talor | |
| Scena VIII | Recitativo. Berenice, Arsace Roma, sì, sì, t’intendo a Selene |
| Scena IX | Recitativo. Berenice, Selene, Arsace Oh Dei! sorella, oh Dei! |
| 7. Aria. Berenice (Str, BC) Dice amor, quel bel vermiglio | |
| Scena X | Recitativo. Arsace, Selene Principessa, ed è ver? |
| 8. Aria. Arsace (Str, BC) Senza nudrice alcuna, qual pargoletto in cuna | |
| Scena XI | Recitativo. Alessandro Alessandro, che pensi? |
| Scena XII | Recitativo. Demetrio, Alessandro, Berenice, Fabio, Aristobolo Ne pur le regie porte |
| 9. Aria. Alessandro (2 Ob, Str, BC) Quell’oggetto, ch’e caro a chi adoro | |
| Recitativo. Demetrio, Berenice Che valor! Che finezza! | |
| 10. Duetto. Berenice, Demetrio (Str, BC) Se il mio amor fu il tuo delitto |
Zweiter Akt
| Scena I | 11. Arioso. Demetrio (Str, BC) Se non ho l’idol mio scetro e corona, addio! |
| Recitativo. Berenice, Demetrio Demetrio, anima mia | |
| Scena II | Recitativo. Fabio, Demetrio, Berenice Già che per tuo consorte |
| 12. Arietta. Fabio (Str, BC) Guerra, e pace Egizia terra | |
| Scena III | Recitativo. Berenice, Demetrio Molto afflitto, Demetrio, ancor paventi? |
| 13. Aria. Berenice (2 Vl, BC) Sempre dolci, ed amorose non vi voglio | |
| Scena IV | 14. Recitativo accompagnato. (Str, BC) Demetrio Selene, infida… spergiurato amore |
| 15. Aria. Demetrio (Str, BC) Sì, tra i ceppi, e le ritorte | |
| Scena V | 16. Arioso. Alessandro (Str, BC) Mio bel sol, dove t’aggiri? |
| Recitativo. Arsace, Alessandro Prence Alessandro, e quale maligna stella | |
| Scena VI | Recitativo. Aristoblo, Alessandro, Arsace Oh Dei! Fabio minaccia |
| 17. Aria. Alessandro (Str, BC) La bella mano, che mi piagò | |
| Scena VII | Recitativo. Arsace, Aristobolo Aristobolo, oh Dei! |
| 18. Aria. Arsace (Str, BC) Amore contro amor combatte nel mio cor | |
| Scena VIII | Recitativo. Aristobolo Tiranna degli affetti |
| 19. Aria. Aristobolo (2 Ob, Str, BC) Senza te sarebbe il mondo | |
| Scena IX | Recitativo. Selene, Demetrio, Berenice E qual furor geloso |
| Scena X | Recitativo. Demetrio, Selene, Berenice Perfida… A me fedel? Ingrato core! |
| 20. Aria. Berenice (2 Ob, Str, BC) Traditore, così vago di sembiante | |
| Scena XI | Recitativo. Demetrio, Selene Empia, tu piangi? |
| Scena XII | Recitativo. Berenice, Selene, Demetrio, Arsace Prencipessa, t’arresta; e tu, fellon |
| Scena XIII | Recitativo. Fabio, Selene, Alessandro, Berenice, Demetrio A me nè fè il rifiuto |
| 21a. Aria. Demetrio (Str, BC) Su, Megera, Tesifone, Aletto | |
| Scena XIV | Recitativo. Selene, Arsace E questo l’amor tuo? |
| 22. Aria. Selene (Str, BC) Si poco è forte dunque tua fede |
Dritter Akt
| Scena I | 23. Sinfonia. (Str, BC) |
| Recitativo. Berenice, Aristobolo Olà! tra lacci suoi | |
| Scena II | Recitativo. Demetrio, Berenice, Aristobolo Eccomi, o Berenice |
| 24. Aria. Demetrio (Str, BC) Per si bella cagion m’e dolce la prigion | |
| Scena III | Recitativo. Aristobolo, Berenice Mia Regina… Fa pronto |
| Scena IV | Recitativo. Fabio, Berenice Regina, addio |
| 25. Aria. Berenice (Ob solo, Str, BC) Chi t’intende? o cieca instabile! | |
| Scena V | 26. Arioso. Selene (2 Vl, BC) Tortorella, che rimira presa al laccio la compagna |
| Recitativo. Selene, Arsace Qui dove il mio tesoro | |
| 27. Aria. Selene (Str, BC) Questa qual sia beltà | |
| Scena VI | Recitativo. Arsace, Alessandro Qual arduo impegno, o Arsace! |
| 28. Duetto. Alessandro, Arsace (2 Vl, BC) Le dirai… / Dirò, che amore come il cor ti lega il pie | |
| Scena VII | Recitativo. Fabio, Alessandro Prence, d’Iside al tempio |
| 29. Aria. Alessandro (2 Vl, BC) In quella, sola in quella candida mano e bella | |
| Scena VIII | Recitativo. Aristobolo, Berenice De’satrapi e adunata l’assemblea |
| 30. Aria. Berenice (2 Vl, BC) Avvertite mie pupille, non tradite l’onor mio | |
| Scena IX | 31. Sinfonia. |
| Recitativo. Berenice, Selene, Arsace, Alessandro Gran Nume tutelar di questo Regno | |
| 32. Duetto. Berenice, Alessandro (2 Vl, BC) Quel bel labbro, quel vezzo / Quella fede, quel volto | |
| Recitativo. Arsace, Selene, Demetrio, Alessandro, Berenice Ora Selene è mia… | |
| 33. Aria. Demetrio (2 Vl, BC) Le vicende della sorte hanno sempre un novo aspetto | |
| 34. Coro. (2 Ob, Str, BC) Con verace dolce pace brilli ogn’alma ed ogni cor |
Erfolg und Kritik
“The weaknesses of Berenice are dramatic, not musical. There is no perceptible falling off in invention: almost every aria, even when tangential to the plot, has some subtle turn of phrase or structural detail. Burney, for whom drama and characterisation held little interest, ranked it very high and devoted several pages to a description of the score.”
„Die Schwächen der Berenice sind dramatischer, nicht musikalischer Art. Es gibt kein wahrnehmbares Nachlassen [von Händels] Erfindungsreichtum: Fast jeder Arie, selbst auf Nebenschauplätzen, hat subtile musikalische Wendungen oder feine strukturelle Details. Bei Burney, der die Dramatik und Charakterisierung [im Allgemeinen] nicht so interessant fand, rangiert [Berenice] weit oben und er widmete ihr [in seiner Allgemeinen Musikgeschichte, 1789] mehrere Seiten zur Beschreibung der Partitur.“
Orchester
Zwei Oboen, Streicher, Basso continuo (Violoncello, Laute, Cembalo).
Diskografie
- Newport Classics 85620-3 (1994): Julianne Baird (Berenice), Andrea Matthews (Alessandro), Jennifer Lane (Demetrio), D’Anna Fortunato (Selene), Drew Minter (Arsace), John McMaster (Fabio), Jan Opalach (Aristobolo)
Brewer Chamber Orchestra; Dir. Rudolph Palmer (150 min) - Virgin Classics (EMI Music) 50999 6285362-0 (2010): Klara Ek (Berenice), Ingela Bohlin (Alessandro), Franco Fagioli (Demetrio), Romina Basso (Selene), Mary-Ellen Nesi (Arsace), Anicio Zorzi Giustiniani (Fabio), Vito Priante (Aristobolo)
Il complesso barocco; Dir. Alan Curtis (166 min)
Literatur
- Winton Dean: Handel’s Operas, 1726–1741. Boydell & Brewer, London 2006, Reprint: The Boydell Press, Woodbridge 2009, ISBN 978-1-84383-268-3. (englisch)
- Silke Leopold: Händel. Die Opern., Bärenreiter-Verlag, Kassel 2009, ISBN 978-3-7618-1991-3.
- Arnold Jacobshagen (Hrsg.), Panja Mücke: Das Händel-Handbuch in 6 Bänden. Händels Opern. (Band 2), Laaber-Verlag, Laaber 2009, ISBN 3-89007-686-6.
- Bernd Baselt: Thematisch-systematisches Verzeichnis. Bühnenwerke., in: Walter Eisen (Hrsg.): Händel-Handbuch: Band 1, Deutscher Verlag für Musik, Leipzig 1978, ISBN 3-7618-0610-8, Unveränderter Nachdruck, Kassel 2008, ISBN 978-3-7618-0610-4.
- Christopher Hogwood: Georg Friedrich Händel. Eine Biographie (= Insel-Taschenbuch 2655), aus dem Englischen von Bettina Obrecht, Insel Verlag, Frankfurt am Main/Leipzig 2000, ISBN 3-458-34355-5.
- Paul Henry Lang: Georg Friedrich Händel. Sein Leben, sein Stil und seine Stellung im englischen Geistes- und Kulturleben., Bärenreiter-Verlag, Basel 1979, ISBN 3-7618-0567-5.
- Albert Scheibler: Sämtliche 53 Bühnenwerke des Georg Friedrich Händel, Opern-Führer., Edition Köln, Lohmar/Rheinland 1995, ISBN 3-928010-05-0.
Quellen
- Christopher Hogwood: Georg Friedrich Händel. Eine Biographie (= Insel-Taschenbuch 2655), aus dem Englischen von Bettina Obrecht, Insel Verlag, Frankfurt am Main/Leipzig 2000, ISBN 3-458-34355-5.
- Bernd Baselt: Thematisch-systematisches Verzeichnis. Bühnenwerke., in: Walter Eisen (Hrsg.): Händel-Handbuch: Band 1, Deutscher Verlag für Musik, Leipzig 1978, ISBN 3-7618-0610-8, Unveränderter Nachdruck, Kassel 2008, ISBN 978-3-7618-0610-4.
- Editionsleitung der Hallischen Händel-Ausgabe: Dokumente zu Leben und Schaffen., in: Walter Eisen (Hrsg.): Händel-Handbuch: Band 4, Deutscher Verlag für Musik, Leipzig 1985, ISBN 3-7618-0717-1.
- Silke Leopold: Händel. Die Opern., Bärenreiter-Verlag, Kassel 2009, ISBN 978-3-7618-1991-3.
- Friedrich Chrysander: G. F. Händel, Zweiter Band, Breitkopf & Härtel, Leipzig 1860.
- Albert Scheibler: Sämtliche 53 Bühnenwerke des Georg Friedrich Händel, Opern-Führer. Edition Köln, Lohmar/Rheinland 1995, ISBN 3-928010-05-0.
Weblinks
- Partitur von Berenice (Händel-Werkausgabe, hrsg. v. Friedrich Chrysander, Leipzig 1883)
- Berenice: Noten und Audiodateien im International Music Score Library Project
- Libretto (PDF-Datei; 219 kB) von Berenice
- Burney über Berenice (englisch)
- weitere Angaben zu Berenice
- detaillierte Angaben zu Berenice (französisch)
- Handlung und Hintergrund von Berenice (englisch)
- Arienpartitur von John Walsh, 1737
Einzelnachweise
- ↑ Winton Dean: Handel’s Operas, 1726–1741. Boydell & Brewer, London 2006, Reprint: The Boydell Press, Woodbridge 2009, ISBN 978-1-84383-268-3, S. 380, Originaltitel „…Regina di Egitto“ nicht „…regina d’Egitto“
- ↑ Friedrich Chrysander: G. F. Händel. Zweiter Band, Breitkopf & Härtel, Leipzig 1860, S. 399.
- ↑ Editionsleitung der Hallischen Händel-Ausgabe: Dokumente zu Leben und Schaffen. In: Walter Eisen (Hrsg.): Händel-Handbuch. Band 4, Deutscher Verlag für Musik, Leipzig 1985, ISBN 3-7618-0717-1, S. 277
- ↑ Friedrich Chrysander: G. F. Händel. Zweiter Band, Breitkopf & Härtel, Leipzig 1860, S. 400.
- ↑ Christopher Hogwood: Georg Friedrich Händel. Eine Biographie, aus dem Englischen von Bettina Obrecht, Metzler Verlag, Stuttgart, 1992, S. 164
- ↑ Viele Musikwissenschaftler, Otto Erich Deutsch folgend (Händel: A Documentary Biography, London 1955, Nachdruck New York, 1974, S. 431), legen den Beginn von Händels Krankheit auf den 13. April 1737. Deutschs Aussage ist aber offenbar eine Fehlinterpretation von Friedrich Chrysander (G F. Händel, Zweiter Band, Leipzig, 1860, S. 401), und kann nicht begründet werden. Siehe auch: John H. Roberts: Handel and Vinci’s ‘Didone abbandonata’: Revisions and Borrowings. Music & Letters, Vol.&n68, Nr.&n2, Oxford University Press (1987), S. 141.
- ↑ Handel & Hendrix in London. handelhendrix.org, abgerufen am 1. April 2018 (englisch).
- ↑ a b Christopher Hogwood: Georg Friedrich Händel. Eine Biographie (= Insel-Taschenbuch 2655), aus dem Englischen von Bettina Obrecht, Insel Verlag, Frankfurt am Main/Leipzig 2000, ISBN 3-458-34355-5, S. 238 f.
- ↑ a b Editionsleitung der Hallischen Händel-Ausgabe: Dokumente zu Leben und Schaffen., in: Walter Eisen (Hrsg.): Händel-Handbuch: Band 4, Deutscher Verlag für Musik, Leipzig 1985, ISBN 3-7618-0717-1, S. 280
- ↑ Friedrich Chrysander: G. F. Händel. Zweiter Band, Breitkopf & Härtel, Leipzig 1860, S. 401.
- ↑ Handel Reference Database. ichriss.ccarh.org, abgerufen am 18. Februar 2013 (englisch).
- ↑ Stefanie Rauch: Berenice, Regina d’Egitto (HWV 38), in: Arnold Jacobshagen, Panja Mücke (Hrsg.): Händels Opern – Das Handbuch. Teilband II. Laaber, (o. O.) 2009, S. 313–316, hier: 313.
- ↑ a b Albert Scheibler: Sämtliche 53 Bühnenwerke des Georg Friedrich Händel, Opern-Führer. Edition Köln, Lohmar/Rheinland 1995, ISBN 3-928010-05-0, S. 219 ff.
- ↑ a b Bernd Baselt: Thematisch-systematisches Verzeichnis. Bühnenwerke., in: Walter Eisen (Hrsg.): Händel-Handbuch: Band 1, Deutscher Verlag für Musik, Leipzig 1978, ISBN 3-7618-0610-8, Unveränderter Nachdruck, Kassel 2008, ISBN 978-3-7618-0610-4, S. 459 f.
- ↑ Silke Leopold: Händel. Die Opern., Bärenreiter-Verlag, Kassel 2009, ISBN 978-3-7618-1991-3, S. 227
- ↑ a b Winton Dean: Handel’s Operas, 1726–1741. Boydell & Brewer, London 2006, Reprint: The Boydell Press, Woodbridge 2009, ISBN 978-1-84383-268-3, S. 383
- ↑ Antoine-Elisée Cherbuliez: Georg Friedrich Händel. Leben und Werk. Otto Walter Verlag, Olten 1949, S. 250
- ↑ Hier nach: David Vickers: „Berenice – eine Einführung...“, Booklettext zu: Berenice, mit Klara Ek, Ingela Bohlin, Franco Fagioli u. a., Il Complesso Barocco, Dir: Alan Curtis, Virgin Classics (50999 6285362 0), S. 27
- ↑ Walther Siegmund Schultze: Georg Friedrich Händel, VEB Deutscher Verlag für Musik Leipzig, 1980, S. 101 f
- ↑ Albert Scheibler: Sämtliche 53 Bühnenwerke des Georg Friedrich Händel, Opern-Führer. Edition Köln, Lohmar/Rheinland 1995, S. 218.
- ↑ Guido Bimberg: Dramatisch-szenische Höhepunkte in Händels Oper Berenice. Händel-Jahrbuch 37, Halle/S. 1991, S. 69
- ↑ Albert Scheibler: Sämtliche 53 Bühnenwerke des Georg Friedrich Händel, Opern-Führer. Edition Köln, Lohmar/Rheinland 1995, S. 228.
- ↑ Charles Burney: A general history of music: … Vol. 4, London 1789, Nachdruck der Cambridge Library Collection, 2010, ISBN 978-1-108-01642-1, S. 408
- ↑ a b c David Vickers: „Berenice – eine Einführung...“, Booklettext zu: Berenice, mit Klara Ek, Ingela Bohlin, Franco Fagioli u. a., Il Complesso Barocco, Dir: Alan Curtis, Virgin Classics (50999 6285362 0), S. 28
- ↑ a b Stefanie Rauch: Berenice, Regina d’Egitto (HWV 38), in: Arnold Jacobshagen, Panja Mücke (Hrsg.): Händels Opern – Das Handbuch. Teilband II. Laaber, (o. O.) 2009, S. 313–316, hier: 314.
- ↑ David Vickers: „Berenice – eine Einführung...“, Booklettext zu: Berenice, mit Klara Ek, Ingela Bohlin, Franco Fagioli u. a., Il Complesso Barocco, Dir: Alan Curtis, Virgin Classics (50999 6285362 0), S. 27
- ↑ a b David Vickers: „Berenice – eine Einführung...“, Booklettext zu: Berenice, mit Klara Ek, Ingela Bohlin, Franco Fagioli u. a., Il Complesso Barocco, Dir: Alan Curtis, Virgin Classics (50999 6285362 0), S. 29
- ↑ David Vickers: „Berenice – eine Einführung...“, Booklettext zu: Berenice, mit Klara Ek, Ingela Bohlin, Franco Fagioli u. a., Il Complesso Barocco, Dir: Alan Curtis, Virgin Classics (50999 6285362 0), S. 27 f
- ↑ David Vickers: „Berenice – eine Einführung...“, Booklettext zu: Berenice, mit Klara Ek, Ingela Bohlin, Franco Fagioli u. a., Il Complesso Barocco, Dir: Alan Curtis, Virgin Classics (50999 6285362 0), S. 29 f
- ↑ Das Stück wird relativ ausführlich von Rauch besprochen, obwohl es musikalisch nicht zu den interessantesten Nummern der Partitur gehört. Stefanie Rauch: Berenice, Regina d’Egitto (HWV 38), in: Arnold Jacobshagen, Panja Mücke (Hrsg.): Händels Opern – Das Handbuch. Teilband II. Laaber, (o. O.) 2009, S. 313–316, hier: 314–315.
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