Benzendorf (Eckental)
Benzendorf Markt Eckental
| |
|---|---|
| Koordinaten: | 49° 36′ N, 11° 16′ O |
| Höhe: | 369 m ü. NHN |
| Einwohner: | 48 (1. Juli 2025)[1] |
| Eingemeindung: | 1. Juli 1972 |
| Postleitzahl: | 90542 |
| Vorwahl: | 09192 |
![]() Der Eckentaler Gemeindeteil Benzendorf
| |

Benzendorf ist ein Gemeindeteil des Marktes Eckental im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).[2] Die Gemarkung Benzendorf hat eine Fläche von 3,840 km². Sie ist in 591 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Fläche von 6497,89 m² haben.[3] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Illhof und Oedhof.[4]
Geografie
Das Dorf liegt im Bereich der nördlichen Albrandregion. Es befindet sich auf freier Flur und wird vom Rüsselbach, einem linken Zufluss der Schwabach, durchflossen. Die Kreisstraße ERH 12/FO 44/ERH 12 führt nach Mittelrüsselbach (1 km nördlich) bzw. die Staatsstraße 2236 kreuzend nach Herpersdorf (2,3 km südlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Oedhof (0,7 km östlich) und nach Illhof (1,4 km südöstlich).[5]
Geschichte
Benzendorf wurde, wie die meisten Dörfer in der Umgebung, zwischen 1050 und 1150 gegründet. 1195 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Das Kloster Weißenohe nannte das Dorf „Beislendorf“. Um 1500 gehörte Benzendorf zur Reichsstadt Nürnberg und war protestantisch geprägt.[6]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Benzendorf aus 9 Anwesen (8 Güter, 1 Zubaugut) und einem Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das nürnbergische Pflegamt Hiltpoltstein aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über sämtliche Anwesen hatte das Kloster Weißenohe.[7]
1806 kam Benzendorf an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde der Ort dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Kirchröttenbach und der zugleich gebildeten Ruralgemeinde Kirchröttenbach zugewiesen. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Benzendorf, zu der die Illhof und Oedhof gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Lauf zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Hersbruck (1919 in Finanzamt Hersbruck umbenannt). Ab 1862 gehörte Benzendorf zum neu gegründeten Bezirksamt Hersbruck und weiterhin zum Landgericht Lauf (1879 in das Amtsgericht Lauf an der Pegnitz umgewandelt). Ab 1908 war für die Verwaltung das neu gebildete Bezirksamt Lauf zuständig (1939 in Landkreis Lauf an der Pegnitz umbenannt.[8] Die Gemeinde hatte 1964 eine Gebietsfläche von 3,880 km².[9] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Benzendorf am 1. Juli 1972 ein Bestandteil der neu gebildeten Gemeinde Eckental.[10][11]
Baudenkmäler
In Benzendorf gibt es zwei Baudenkmäler:[12]
- Haus Nr. 10: Wohnhaus mit Hopfenscheune
- Kruzifix
Einwohnerentwicklung
- Gemeinde Benzendorf
| Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 168 | 172 | 170 | 169 | 182 | 193 | 194 | 200 | 206 | 194 | 189 | 185 | 174 | 201 | 199 | 177 | 160 | 140 | 134 | 209 | 180 | 140 | 161 | 159 |
| Häuser[13] | 30 | 30 | 29 | 31 | 33 | 32 | 30 | 32 | 31 | |||||||||||||||
| Quelle | [14] | [15] | [16] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [23] | [16] | [24] | [16] | [25] | [26] | [27] | [26] | [26] | [26] | [28] | [26] | [9] | [29] |
- Ort Benzendorf
| Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2025 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 49 | 87 | 54 | 72 | 74 | 58 | 55 | 60 | 50 | 48 | 44 | *48 |
| Häuser[13] | 12 | 12 | 12 | 13 | 11 | 12 | 11 | 13 | ||||
| Quelle | [14] | [15] | [17] | [19] | [22] | [24] | [27] | [28] | [9] | [29] | [30] | [1] |
Religion
Benzendorf ist römisch-katholisch geprägt und bis heute nach St. Walburgis (Kirchröttenbach) gepfarrt.[7] Die Zuordnung der evangelischen Pfarrei St. Jakobus (Kirchrüsselbach) blieb ebenfalls bestehen.[31]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Benzendorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 83–84 (Digitalisat).
- Franz Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt. Verlag für Behörden u. Wirtschaft, Hof (Saale) 1979, ISBN 3-921603-00-5, S. 93.
- Werner Meyer, Wilhelm Schwemmer: Landkreis Lauf an der Pegnitz (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Mittelfranken XI). R. Oldenbourg, München 1966, DNB 457322500, S. 76.
- Wilhelm Schwemmer, Gustav Voit: Lauf-Hersbruck (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 14). Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1967, DNB 456999256 (Digitalisat).
Weblinks
- Benzendorf in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 21. November 2022.
- Benzendorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 16. Oktober 2024.
- Benzendorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 16. Oktober 2024.
Fußnoten
- ↑ a b Zahlen und Fakten > Einwohnerzahlen. In: eckental.de. Abgerufen am 17. September 2025.
- ↑ Markt Eckental, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 16. Oktober 2024.
- ↑ Gemarkung Benzendorf (092756). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 16. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 16. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 16. Oktober 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Wilhelm Held: Aus der Geschichte des Marktes Eschenau. 1967, Verlag Hans Fahner, Lauf an der Pegnitz
- ↑ a b W. Schwemmer, G. Voit: Lauf-Hersbruck, S. 54.
- ↑ W. Schwemmer, G. Voit: Lauf-Hersbruck, S. 140.
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 799 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 458.
- ↑ Eckental > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 8. September 2025.
- ↑ Denkmalliste für Eckental (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
- ↑ a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, von 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 8 (Digitalisat). Für die Gemeinde Benzendorf inklusive Illhof (S. 45) und Oedhof (S. 67).
- ↑ a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 177 (Digitalisat). Laut dem Historischen Gemeindeverzeichnis hatte die Gemeinde 225 Einwohner.
- ↑ a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 175, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1050, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 166 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1215, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 65 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 186 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1141 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 187 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1211 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 190 (Digitalisat).
- ↑ a b c d e Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 178, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1259 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1089 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 173 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 334 (Digitalisat).
- ↑ Fritz Fink: Wanderung durch die Vergangenheit des Schwabachtales – Die Landschaft zwischen Erlangen und Gräfenberg. Selbstverlag, Eschenau 1999, ISBN 3-00-004988-6, S. 174.
.jpg)
