Barwino

Barwino
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Barwino (Polen)
Barwino (Polen)
Barwino
Basisdaten
Staat: Polen Polen

Woiwodschaft: Pommern
Powiat: Słupsk
Gmina: Kępice
Geographische Lage: 54° 17′ N, 16° 55′ O
Einwohner:

Barwino (deutsch Barvin) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Pommern und gehört zur Gmina Kępice (Hammermühle) im Powiat Słupski (Stolper Kreis).

Geographische Lage

Das Dorf liegt in Hinterpommern, rechts von der Wipper, etwa 32 Kilometer nördlich von Miastko (Rummelsburg i. Pom.), 21 Kilometer südsüdwestlich von Słupsk (Stolp), sechs Kilometer nordnordöstlich des Dorfs Kępice (Hammermühle) und vier Kilometer nordwestlich des Kirchdorfs Barcino (Bartin).

Fünf Kilometer westlich des Dorfs befindet sich der Lantower See.

Geschichte

Barvin, nördlich von Rummelsburg und östlich des Lantower Sees, auf einer Landkarte von 1915

Das Gut Barvin war ehemals ein altes Massowsches Lehen, zu dem ein Vorwerk, Holzungen und Fischerei in drei Seen gehörten und das um 1782 der Major Ewald von Massow in Besitz hatte.[1] Um 1856 befand sich das Allodial-Rittergut Barvin im Besitz eines Herrn Beyer zu Grabow bei Stettin.[2] Laut den Verzeichnissen der Pommerschen Ritterschaft wurde das Gut Barvin 1859 für 75.000 Taler von einem Herrn Balland gekauft, der 1862 als Besitzer eingetragen ist.[3] Im Jahr 1884 befand sich das Rittergut Barvin mit den Vorwerken Augusthof und Zollbrück sowie einer Spiritusbrennerei, einem Kalkofen, einer Ziegelei und einer Wassermühle im Besitz von Erna von Zydowitz,[4] die es auch noch im Jahr 1892 besaß.[5]

Am 1. Dezember 1913 wurden auf der 419 Hektar großen Gemarkungsfläche der Landgemeinde Barvin 47 viehhaltende Haushaltungen gezählt und auf dem 1674 Hektar umfassenden Gutsbezirk Barvin 88 viehhaltene Haushaltungen.[6]

Am 1. April 1927 hatte das Gut Barvin eine Flächengröße von 1323 Hektar, und am 16. Juni 1925 hatte der Gutsbezirk 231 Einwohner.[7] Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Barvin in die Landgemeinde Barvin eingegliedert.[8]

Anfang der 1930er Jahre hatte die Landgemeinde Barvin eine Flächengröße von 17,5 km². Innerhalb der Gemeindegrenzen standen insgesamt 51 bewohnte Wohnhäuser an sieben verschiedenen Wohnplätzen:[9]

  1. Augusthof
  2. Barvin
  3. Elisenau
  4. Fuchsberge
  5. Karlshof
  6. Weiße Ufer
  7. Wipper

Um 1935 hatte Barvin u. a. eine Bäckerei, zwei Gemischtwarenläden, eine Schmiede und eine Viehhandlung.[10] Im Jahr 1939 hatte die Landgemeinde 532 Einwohner.[11]

Die Landgemeinde Barvin gehörte im Jahr 1945 zum Landkreis Rummelsburg im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs und war dem Amtsbezirk Bartin zugeordnet. Das Standesamt befand sich in Bartin.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Barvin Anfang März 1945 von der Roten Armee eingenommen. Anschließend wurde Barvin zusammen mit ganz Hinterpommern von der Sowjetunion der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es begann danach allmählich die Zuwanderung von Polen. Die einheimische Bevölkerung wurde in der Folgezeit von der polnischen Administration vertrieben. Der Ortsname wurde zu „Barwino“ polonisiert.

Kirchspiel bis 1945

Die vor 1945 anwesende Dorfbevölkerung war mit wenigen Ausnahmen evangelischer Konfession. Die evangelische Einwohner Barvins gehörten zum Kirchspiel Bartin.

Das katholische Kirchspiel war in Rummelsburg i. Pom.

Literatur

  • Barvin, Dorf und Rittergut, Kreis Rummelsburg, Regierungsbezirk Köslin, Pommern, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Barvin (meyersgaz.org)
  • Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 784, Nr. 4 (Google Books).
  • P. Ellerholz: Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reich, Band I: Provinz Pommern, Nicolai, Berlin 1884, S. 62–63 (Google Books).
  • Pommersches Güter-Adressbuch, Friedrich Nagel (Paul Niekammer), Stettin 1892, S. 138–139 (Google Books).

Einzelnachweise

  1. Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 808, Nr. 62 (Google Books), und S. 784, Nr. 4 (Google Books).
  2. Karl Friedrich Rauer: Hand-Matrikel der in sämmtlichen Kreisen des Preussischen Staats auf Kreis- und Landtagen vetretenen Rittergüter, Berlin 1857, S. 143, Ziffer 4 (Google Books).
  3. Robert Klempin und Gustav Kratz: Matrikeln und Verzeichnisse der Pommerschen Ritterschaft vom XIV bis in das XIX Jahrhundert. Berlin 1863, S. 636, Ziffer 1 (Google Books).
  4. P. Ellerholz: Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reich, Band I: Provinz Pommern, Nicolai, Berlin 1884, S. 62–63 (Google Books).
  5. Pommersches Güter-Adressbuch, Friedrich Nagel (Paul Niekammer), Stettin 1892, S. 134–135 (Google Books).
  6. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon über den Viehstand und den Obstbau für den Preußischen Staat, Heft 4: Provinz Pommern, Berlin 1915, 2. Regierungsbezirk Köslin, 23. Kreis Rummelsburg, S. 112–113, Ziffer 6 (Google Books), S. 116–117, Ziffer 67 (Google Books).
  7. Kurt Albrecht: Die preußischen Gutsbezirke, in: Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, 67. Jahrgang, Berlin 1927, S. 344–477, insbesondere S. 399, Ziffer 4 (Google Books).
  8. Amtsbezirk Bartin (Territorial.de)
  9. Die Gemeinde Barvin im ehemaligen Kreis Rummelsburg in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)
  10. Klockhaus' kaufmännisches Handels- und Gewerbe-Adressbuch des Deutschen Reichs, Band 1 A, Berlin 1935, S. 989 (Google Books).
  11. Michael Rademacher: Provinz Pommern – Landkreis Rummelsburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.