Barnstorf (Wolfsburg)

Barnstorf
Stadt Wolfsburg
Wappen des Ortsteiles
Koordinaten: 52° 23′ N, 10° 48′ O
Höhe: 106 m
Einwohner: 1244 (31. Dez. 2024)[1]
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 38446
Vorwahl: 05365
Karte
Lage in Wolfsburg

Barnstorf ist ein Stadtteil im Süden der Stadt Wolfsburg.

Geografie

Nordwestlich und südöstlich der Ortslage befinden sich umfangreiche Wälder. Der Ortskern ist dörflich geprägt. Östlich davon liegen ausgedehnte Neubaugebiete.

Zu Barnstorf gehört die aus etwa 13 Häusern bestehende Siedlung Waldhof. 1852 wurde das etwas südlich am Waldrand gelegene Forsthaus erbaut, seit der Auflösung der Försterei im Jahr 2004 wird es privat bewohnt.

Geschichte

Erste urkundliche Erwähnung fand Barnstorf im Jahr 1309, als der Ort in den Besitz Braunschweig-Lüneburg kam. Zwischen 1428 und 1885 war der Ort dem Fürstentum Lüneburg zugehörig.

Am 3. Juni 1860 wurde das Schulhaus, in dem heute ein Kindergarten mit rund 20 Plätzen und ein Jugendtreff untergebracht sind, eröffnet.[2] 1934 wurde es um einen zweiten Klassenraum erweitert.[3]

Am 1. Juli 1972 wurde Barnstorf, das aus dem Landkreis Gifhorn stammt, gemäß dem Wolfsburg-Gesetz in die Stadt Wolfsburg eingegliedert.[4]

Waldhof

In einer Urkunde von 1669 wurde Waldhof erstmals erwähnt, mit der Georg Wilhelm, Herzog zu Braunschweig-Lüneburg, Waldhoff Ambt Fallersleben an Henning Warneken aus Neindorf verpachtet hat. Von 1850 bis 1852 wurde das ehemalige Forsthaus als Forsthaus Barnstorfer Wald erbaut, es gehörte zum Forstamt Fallersleben. 1850 hatte der Gutsbezirk Waldhof 42 Einwohner, 1858 waren es 56, 1875 noch 50, und 1910 nur noch 41 Einwohner.[5] Die ehemals königliche, später staatliche Domäne Waldhof wurde 1928 nach Barnstorf eingemeindet. Zuvor war Waldhof eine eigene Gemeinde, ihr Bürgermeister war der jeweilige Domänenpächter. 1934 begann die Hannoversche Siedlungsgesellschaft mit Vorarbeiten zur Aufsiedlung der Domäne, die 1935 erfolgte. In Waldhof befand sich eine Poststelle II, die nach der Eingemeindung in die Stadt Wolfsburg die Bezeichnung Wolfsburg 33 führte.[6]

Einwohnerentwicklung

Jahr 1910 1925 1933 1939 2019 2023
Einwohner 148 134 193 190 1304 1284

[7][8]

Religion

In Barnstorf befindet sich keine Kirche. Die Lutheraner gehören zur St.-Adrian-Gemeinde im Stadtteil Heiligendorf, in Barnstorf finden allerdings ab und zu Gottesdienste in der Friedhofskapelle statt. Die Katholiken gehören zur St.-Christophorus-Gemeinde im Stadtteil Schillerteich.

Politik

Barnstorf bildet mit dem benachbarten Stadtteil Nordsteimke die Ortschaft Barnstorf-Nordsteimke und wird durch einen Ortsrat vertreten. Ortsbürgermeister ist Philipp Kasten (CDU) (Stand: November 2021).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Öffentliche Einrichtungen

Im Jahr 1900 erfolgte in Barnstorf die Gründung einer Pflichtfeuerwehr, die alle männlichen Einwohner ab 16 Jahren umfasste. Nachdem die Einwohnerzahl nach dem Zweiten Weltkrieg angestiegen war, folgte 1948 die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr. 1956 bekam die Feuerwehr erstmals eine Motorkraftspritze, sie wurde von einem Traktor gezogen. 1972 erhielt sie das erste Tragkraftspritzenfahrzeug, 1978 folgte die Gründung der Jugendfeuerwehr. 1985 begann der Bau des Feuerwehrhauses, das am 20. September 1986 eingeweiht wurde.[9]

Verkehr

Der Ort liegt an der Kreisstraße 111 von Nordsteimke nach Heiligendorf.

Literatur

  • Gerd Biegel: 1309–2009. 700 Jahre Barnstorf und Waldhof. Geschichte eines Dorfes in der Stadt Wolfsburg.
Commons: Barnstorf – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsbestand - Bevölkerungsentwicklung - Stadt- und Ortsteile - 1972-heute. In: Stadt Wolfsburg. Abgerufen im September 2025.
  2. Barbara Benstem: Fassade der Barnstorfer Schule ist gesichert. In: Wolfsburger Nachrichten. Ausgabe vom 3. August 2020.
  3. Barbara Benstem: Ziel - Das alte Schulgebäude erhalten. In: Wolfsburger Nachrichten. Ausgabe vom 29. November 2019.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 221.
  5. Christian Buchler: Als Waldhof nochmal umgekrempelt wurde. In: Wolfsburger Nachrichten. Ausgabe vom 26. August 2025.
  6. Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen (Hrsg.): Ortsverzeichnis Post. Bonn 1983, S. 795.
  7. Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900. gemeindeverzeichnis.de, abgerufen am 7. April 2022.
  8. Michael Rademacher: Die Gemeinden des Landkreises Gifhorn. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 19. September 2021.
  9. Stephanie Boy: Barnstorfer Feuerwehr feiert 125-Jähriges. In: Wolfsburger Nachrichten. Ausgabe vom 26. August 2025.